Lernen statt Begabung: Vorschläge zu einer neuen Herangehensweise an das Problem individuell unterschiedlicher Leistungen

Artikel von Ulrike Behrens in Forum Kritische Psychologie 42 (2000).

Download: FKP_42_Ulrike_Behrens

Zusammenfassung

Traditionelle Begabungstheorien werden üblicherweise grob unterteilt in Anlage-, Umwelt- und Interaktionstheorien. Ausgehend von dieser Unterteilung werden grundlegende Charakteristika des Begabungsbegriffs kritisiert. Die vorgestellte Position soll aber nicht einem der drei Bereiche zugeordnet werden, sondern ist als Alternative zu den traditionellen Begabungstheorien gedacht. Hierfür wird die Kategorie des Lernens, wie sie von der Kritischen Psychologie erarbeitet wurde, für den Gegenstand in der Weise fruchtbar gemacht, dass ein Rekurs auf Begabungskonstrukte für die Erklärung der fraglichen (Leistungs-)Phänomene verzichtbar wird. Abschließend wird anhand des Hildesheimer Projekts „Lernen statt Begabung“ vorgestellt, wie dieses theoretische Modell mit Hilfe der Kollektiven Erinnerungsarbeit (Haug) empirisch validiert werden kann.

Summary

Traditional theories of giftedness are usually roughly divided into nature-, nurture-, and interactionist theories. Resting upon this classification basic attributes of the concept of giftedness are criticised. However, the suggested position shall not be assigned to one of those three domains; rather, it is thought as an alternative to traditional theories of giftedness. For this purpose the category of learning, as elaborated by Critical Psychology, is made useful in a way that makes abdicable the recursion on giftedness constructions for the explanation of the relevant (performance) phenomena. Finally the Hildesheim research project „Lernen statt Begabung“ is introduced as an attempt to validate this theoretical model with the help of Collective Memory Work (Haug).

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Online-Publikationen und getaggt als , . Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

Kommentare sind geschlossen.