Selbsterfahrung und wissenschaftliche Objektivität: Unaufhebbarer Widerspruch?

Grundsatzreferat beim 3. Internationalen Kongreß Kritische Psychologie, Marburg 1984. Dokumentation in: Karl-Heinz Braun/Klaus Holzkamp (Hg.), Subjektivität als Problem psychologischer Methodik. 3. Internationaler Kongreß Kritische Psychologie Marburg 1984, Frankfurt/M. 1985, Campus, S. 16-36. Download (PDF, 317 KB): kh1985b

[Editorischer Hinweis: Die Angabe ||17| etc. verweist auf die Seitenumbrüche und -zahlen in der Originalquelle. Es wird die jeweils ab der Markierung neue Seite angezeigt]


Vgl. dazu auch die weiteren Kongreßbeiträge:

sowie:


Klaus Holzkamp

1.

In der Zeit vor 1968 gab es an unserem Institut eine Einrichtung. die „Semestereröffnungstee“ genannt wurde und den Zweck hatte, bei Kerzenschein und Keksen die Erstsemester mit dem Lehrpersonal bekannt zu machen und in das Psychologiestudium einzustimmen. Aus diesem Anlaß hielt der Institutsdirektor jedesmal eine launige kleine Ansprache mit folgender Quintessenz: Die Erstsemester mögen vergessen, was sie bisher über Psychologie gehört und gemeint hatten, von nun an sei alles ganz anders. Insbesondere sollten sie die Hoffnung fahren lassen, das Psychologiestudium hätte etwas mit ihnen, ihren persönlichen Erfahrungen und Problemen zu tun, oder könne ihnen gar bei der Überwindung ihrer individuellen Schwierigkeiten und Ängste helfen. Solche Ansichten seien vorwissenschaftlich und für den Erwerb einer angemessenen Studienmotivation eher schädlich. Vielmehr gälte es nun zu begreifen, daß die Psychologie eine Wissenschaft wie jede andere sei, und als solche auf objektive Erkenntnis gerichtet, und wer diese Wissenschaft erlernen und ausüben wolle, müsse dem gemäß sein subjektives Meinen, das, was er aus eigener Erfahrung schon zu wissen glaube, zugunsten des nunmehr allein angezeigten wissenschaftlichen Erkenntnisstrebens zurückstellen, und so fort in diesem Sinne.

Mit solchen Worten unseres damaligen Institutsdirektors ist sicherlich auch noch das heutige methodologische Selbstverständnis des Hauptstroms der grundwissenschaftlichen Psychologie auf den Punkt gebracht. Jedoch sind es nicht nur die Studenten und immer mehr Psychologen, die sich mit der Forderung der Subjektverleugnung als Voraussetzung wissenschaftlicher Psychologie nicht abfinden wollen. Vielmehr sehen sich mit solchen Methodenvorstellungen ganze Zweige psychologischer Forschung und Praxis in ihrer Wissenschaftlichkeit angezweifelt, so insbesondere die klinische Psycho-||17|logie, die ohne die Einbeziehung und Reflexion der Selbsterfahrung auch des Therapeuten immer weniger auskommt. Ein solches Verdikt der Unwissenschaftlichkeit versieht den faktischen Bruch zwischen Grund- und Hauptstudium und den sich darin ausdrückenden Bruch zwischen grundwissenschaftlicher und praxisbezogener Psychologie nun auch noch mit wissenschaftstheoretischen Weihen und stellt ihn so als notwendig und unabänderlich hin. So wundert es nicht, daß in neuerer Zeit immer ausgeprägter alternative Vorstellungen von Psychologie, gemäß welchen die Subjektivität, der Alltag, das Leben, die Spontaneität etc. in die psychologische Forschung Eingang finden sollen, sich herausgebildet haben und verbreiten.

Was allerdings noch weitgehend unklar ist und in neuerer Zeit nicht klarer wurde, ist das Problem, wie sich die solcherart verfochtene Einbeziehung der Subjektivität in die Psychologie denn nun zur Forderung nach wissenschaftlicher Objektivität verhält? Bleibt die Annahme eines Ausschließlichkeitsverhältnisses zwischen Subjektivität und Objektivität unangetastet und sieht man sich deshalb gezwungen, um der Subjektivität willen den Anspruch auf strenge Wissenschaftlichkeit der Psychologie zurückzuweisen oder einzuschränken (gemäß dem bekannten Diktum der Humanistischen Psychologie, daß die amerikanische Psychologie die Wissenschaftlichkeit „übertreibt“)? Oder ist innerhalb der Psychologie die Entwicklung eines Konzeptes von wissenschaftlicher Objektivität möglich, die nicht die nicht die Ausschaltung der subjektiven Selbsterfahrung einschließt? Und sind von da aus vielleicht sogar Zweifel darüber angebracht, wieweit die traditionelle Psychologie die Wissenschaftlichkeit, die sie auf Kosten der Subjektivität anstrebt, überhaupt erreicht?

Solche Fragen werden selten präzise gestellt, geschweige denn hinreichend beantwortet. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit unseres Kongreßthemas: „Subjektivität als Problem psychologischer Methodik“. Ich hoffe, daß wir auf dieser Tagung einige Klärungsarbeit zu dieser Problematik leisten können und will nun versuchen, ein paar einleitende Überlegungen dazu beizusteuern.

2.

Zunächst soll das erwähnte grundwissenschaftliche Postulat, daß in der Psychologie objektive Erkenntnis die Ausschaltung ||18| oder Kontrolle von Subjektivität einschließt, etwas genauer diskutiert werden: Wie wird dieses Postulat innerhalb der gängigen experimentell-statistischen Psychologie begründet? Welche Vorstellungen von Subjektivität sind dabei vorausgesetzt? Und wieweit ist der Anspruch, mit der Eliminierung des Subjektiven wissenschaftliche Strenge und Verbindlichkeit psychologischer Forschung zu erreichen, tatsächlich gerechtfertigt?

Mit dem gebräuchlichen experimentell-statistischen Untersuchungsschema sollen bekanntlich theoretische Annahmen über den Zusammenhang zwischen bestimmten Bedingungen unter die Individuen gestellt sind, und bestimmten Verhaltensweisen der Individuen empirisch geprüft werden. Dazu werden die Bedingungen im Experiment als unabhängige Variable und die Verhaltensweisen als abhängige Variable operationalisiert. Die methodischen Vorkehrungen der experimentellen Bedingungskontrolle sollen so weit wie möglich sicherstellen, daß die Daten über das Verhalten der Versuchspersonen nicht durch andere Faktoren als die eingeführten experimentellen Bedingungen, sogenannte „störende Bedingungen“, beeinflußt sind, weil nur so die Befunde tatsächlich als empirische Prüfung der jeweiligen theoretischen Zusammenhangsannahme interpretierbar seien. Im heute üblichen Verständnis erfordert. die Bedingungskontrolle eine Herstellung von Häufigkeitsverteilungen, meist durch Untersuchung mehrerer Individuen innerhalb der gleichen Anordnung. Da die Bedingungskontrolle zudem die Störfaktoren nicht total ausschalten kann, liegen die experimentellen Verhaltensdaten (abhängigen Variablen) normalerweise als um einen Mittelwert „streuende“ Verteilung vor, der man mit bloßem Auge nicht ohne weiteres ansehen kann, wieweit sie mit den eingeführten experimentellen Bedingungen (unabhängigen Variablen) zusammenhängt. Hier springt nun die schließende Statistik, sog. „Inferenz-Statistik“ ein, die die streuenden Verteilungen als Resultat der zufälligen Variabilität voneinander unabhängiger Elemente interpretiert und unter dieser Prämisse bestimmte wahrscheinlichkeitstheoretische Konstruktionen darauf anwendet. Auf diese Weise soll beurteilbar werden, mit welcher Wahrscheinlichkeit in den experimentellen Daten eine Bestätigung der zu prüfenden Zusammenhangsannahme gesehen werden darf (bzw. gemäß der traditionellen „Nullhypothesen“-Logik: mit welcher Wahrscheinlichkeit die Gegenhypothese, daß die Verteilung der experimentellen Verhaltensdaten nur zufällig gegenüber den eingeführten experimentellen Bedingungen variiert, zurückgewiesen werden kann). ||19|

Wir haben dieses experimentell-statistische Untersuchungsschema im Anschluß an Blumer „Variablenpsychologie“ genannt. Gemeint ist damit die skizzierte Grundvorstellung von der Logik psychologischer Forschung. Historisch entstanden ist die so gefaßte „Variablenpsychologie“ in der Folge der funktionalistisch-behavioristischen Wende, wobei sie heute zwar keineswegs die Methodologie der gesamten Psychologie deckt, aber das Kernstück der Wissenschaftlichkeitsvorstellungen gerade der akademischen Psychologie bildet. Die „Variablenpsychologje“ als implizite oder explizite Forschungslogik ist somit nicht durch einheitliche theoretische Konzeptionen gekennzeichnet. Vielmehr haben sich die zugeordneten Theorien sehr gewandelt und differenziert. Entscheidend ist aber, daß die Theorien, auch wenn sie inhaltlich über die variablenpsychologischen Beschränkungen weit hinausgehen, bei ihrer experimentellen Prüfung dann doch in ihrem Empiriebezug durch das Variablenschema reduziert sind, so daß die darüber hinausgehenden theoretischen Inhalte notwendig zu einem empirisch nicht gedeckten theoretischen theoretischen Überhang werden. So ist dann innerhalb psychologischen Methodenkontroversen immer wieder dafür votiert worden, diesen Überhang (als „surplus meaning“) wegzulassen, was stets auf den Widerspruch derer stieß, denen klar war, daß damit die inhaltliche Bedeutsamkeit psychologischer Forschung weitgehend preisgegeben würde Ich kann die komplexen Rückwirkungen des Variablenschemas auf die Eigenart und Geschichte der psychologischen Theorienbildung hier nicht näher diskutieren.

Aufgrund meiner Kurzdarstellung der variablenpsychologischen Forschungslogik kann ich die in diesem Rahmen gegebene Begründung für die methodische Notwendigkeit der Ausschaltung von Subjektivität zugunsten wissenschaftlicher Objektivität nun gleich in deren Begriffen formulieren. „Subjektivität“ wie sie hier verstanden wird, ist die zentrale Quelle jener Störbedingungen, die eliminiert oder neutralisiert werden müssen, wenn die experimentell-statistische Prüfung theoretischer Annahmen in der beschriebenen Weise möglich sein soll.

So hat sich bei der Vervollkommnung der variablenpsychologischen Verfahrensweisen immer deutlicher herausgestellt, daß bereits die Subjektivität des Versuchsleiters in verschiedener Hinsicht zur experimentellen Störquelle werden kann. Daraus resultierten mannigfache Vorkehrungen, die Wirkung des Versuchsleiters, seiner Person, seiner Erwartungen etc. durch Standardisierung bzw. Reduzierung seines Umgangs mit den Versuchsperson zu kontrollieren. Viel wichtiger sind ||20| aber die Vorstellungen der Variablenpsychologie über die Subjektivität der Versuchsperson als zu eliminierende oder zu neutralisierenden Störfaktor. Dies soll nun genauer dar gestellt werden. Dazu muß ich etwas weiter ausholen:

In das experimentell-statistische Variablenschema ist, unabhängig davon, wieweit man in den Theorien darüber hinaus ist, die methodische Grundaussage des Behaviorismus eingefroren, daß nur Reizbedingungen und äußerlich registrierbare Verhaltensweisen intersubjektiv zugänglich seien. Die subjektiven Erfahrungen, das Bewußtsein, des einzelnen werden dabei faktisch so behandelt, als ob sie seine nur ihm gegebenen Privatangelegenheit, demnach nicht intersubjektiv zugänglich, also auch nicht wissenschaftlich objektivierbar und verallgemeinerbar seien.

Innerhalb des Variablenschemas ergibt sich dadurch folgende Konstellation: Zwischen den objektiven, wissenschaftlich zugänglichen Instanzen der Reizbedingungen und den in raumzeitlichen Meßgrößen faßbaren Verhaltensweisen also den unabhängigen und den abhängigen Variablen, steht die subjektive Erfahrung bzw. das Bewußtsein der Versuchsperson, worüber man vorgeblich unmittelbar nichts wissen und sagen kann, und die demgemäß mit dem schönen Terminus „black box“ bezeichnet wurde.

Die mannigfachen Brüche und Widersprüche, die sich aus der Diskrepanz zwischen theoretischen Aussagen über subjektive Erfahrungstatbestände wie“ Angst“ „Emotionalität“, „Motivation“ etc. und der methodischen Leugnung ihrer unmittelbaren empirischen Erfaßbarkeit (qua Hypostasierung der „black box“) ergaben, führten zu ausgedehnten, diffizilen Kontroversen, die sich um die Konzepte „hypothetische Konstrukts“ und „intervenierende Variablen“ zentrierten. Ich brauche darauf hier nicht einzugehen: Im gegenwärtigen Zusammenhang interessiert lediglich die Frage, in welchem Sinne die so gefaßte Subjektivität der Versuchsperson als zu eliminierender Störfaktor erscheinen muß.

Die subjektive Erfahrung, das Bewußtsein, etc. der Versuchsperson erscheint innerhalb der variablenpsychologischen Vorstellungswelt so lange nicht als Störfaktor, sondern im Gegenteil als eigentliches Thema der Theorienbildung, wie man davon ausgehen zu können glaubt, daß dieses Bewußtsein tatsächlich durch die vom Experimentator eingeführten unabhängigen Variablen bedingt ist: Man kann in die „black box“ zwar nicht unmittelbar hineinschauen, aber man kann aus dem, was in die „black box“ hineinwirkt und aus der Art, wie es wieder herauskommt, erschließen oder vermuten, was darin passiert sein muß und sich seinen ||21| theoretischen Vers darauf machen.. Problematisch wird einem die Sache hier erst dann, wenn man sich der Einsicht nicht verschließt, daß – mindestens, sobald man die unspezifische Ebene automatischer physiologischer oder physiologienaher Reaktionen in Richtung auf eigentlich psychologische Fragestellungen überschreitet – die vom Experimentator eingeführten Bedingungen ja nicht direkt auf die Versuchsperson einwirken, sondern in dem Grade und der Art, wie die Versuchsperson Diese Bedingungen auffaßt und in Aktivitäten umsetzt. Das „Bewußtsein“ der Versuchsperson schließt eben auch ein, daß sie sich zum Experiment und den Versuchsbedingungen bewußt ins setzen kann. Wenn dies aber so ist, so wandern die vorgeblich objektiven Reizbedingungen in gewissem Sinne mit in die „black box“ hinein. Man weiß nicht, ob die Versuchsperson sich wirklich der Instruktion gemäß verhält, und etwa auf die Reizbedingungen reagiert, oder ob sie, statt die Taste zu drücken, wenn ihr die linke der „dargebotenen“ Linien länger erscheint, sich mit ihrem Tastendruck an einem innerlich abgezählten Strickmuster orientiert. So weiß man auch nicht ob die objektiv registrierten Verhaltensdaten tatsächlich zur Prüfung der vom Experimentator operationalisierten Zusammenhangsannahme taugen, oder vielleicht eine ganz andere, unerkannt im Kopf der VERSUCHSPERSON hausende Hypothese prüfen. Es ist klar, daß Subjektivität bzw. Bewußtsein im Sinne der Möglichkeit des spontanen, aktiven Sich-Verhaltens der Individuen zu den experimentellen Bedingungen für die Variablenpsychologie ein „Störfaktor“ ersten Ranges sein muß: Hier wird die Subjektivität sozusagen erst richtig „subjektiv“ bzw. die „black box“ erst richtig black.

So wundert es einen nicht, daß sich zur Bewältigung des Problems, wie eine solcherart „störende“ Subjektivität der Versuchsperson ausgeschaltet oder kontrolliert werden kann eine ganze Forschungsrichtung herausgebildet hat. Innerhalb dieser Arbeitsrichtung, die „Sozialpsychologie des Experiments“ genannt wird, versuchen manche Forscher, die Bedingungen, unter denen die Versuchspersonen im Experiment eigene, von den durch die Fragestellung und den Forscher intendierten abweichende Hypothesen bilden, selbst wieder experimentell zu untersuchen. Andere stellen dazu richtig fest, daß dieses Vorgehen zirkulär ist, da die Versuchsperson sich ja auch in den neuen Experimenten wiederum ihre eigenen Hypothesen bilden könnten. Manche Forscher haben die Hoffnung, die störende Subjektivität allmählich durch immer raffiniertere Manipulations- und Täuschungsmaßnahmen gegenüber den Versuchsperson in den Griff zu bekommen und so die variablenpsychologische Forschungslogik perpetuieren zu können ||22| Andere stellen dazu richtig fest, daß man es hier mit einer prinzipiellen, durch keine immanente Verbesserung der Experimentiertechnik überwindbare Problematik zu tun hat Die besondere Widersprüchlichkeit dieser Auseinandersetzungen läßt sich so umschreiben: Einerseits nähert man sich durch eindringende Analysen der experimentellen Situation immer wieder einer Problematisierung der Tragfähigkeit des Variablenschemas selbst an. Andererseits aber schreckt man vor entsprechenden Konsequenzen mangels einer sichtbaren Alternative zur variablenpsychologisch verstandenen Wissenschaftlichkeit immer wieder zurück und sucht – eigentlich wider besseres Wissen – weiter nach immanenten Lösungen Ich kann dies hier nicht genauer verfolgen.

Ein weiterer Aspekt der in der Variablenpsychologie unterstellten methodischen Notwendigkeit der Eliminierung von Subjektivität zugunsten von wissenschaftlicher Objektivität ergibt sich aus dem geschilderten Ansatz der Inferenzstatistik: Aussagen über die empirische Bestätigung von Zusammenhangsannahmen sind (wie gesagt) von dieser Forschungslogik aus nur möglich, wenn durch das Vorliegen zufallsvariabler Verteilungen die minimalen Anwendungsvoraussetzungen für statistische Prüfverfahren gegeben sind. Das, worauf sich die psychologischen Zusammenhangsannahmen beziehen, ist also nicht je meine individuelle Subjektivität, sondern sind statistische Kennwerte (Mittelwerte, Streuungsmaße etc. ) in denen Verteilungen reduzierend beschrieben sind. Üblicherweise charakterisieren solche Kennwerte Verteilungen von Daten, die mehrere Versuchspersonen in der gleichen Anordnung produziert haben. Aber auch wo in der sogenannten „Einzelfall-Statistik“ mehrere Daten von der gleichen Versuchsperson erhoben und in eine Verteilung gebracht worden sind, bin nicht „ich“, wie ich mich und meine Welt jetzt und hier erfahre, getroffen, sondern sind zu Zwecken statistischer Beurteilbarkeit Merkmale von vielen meiner Lebenssituationen zu Verteilungskennwerten verrechnet Von hier aus verdeutlicht sich nun unter einem neuen Gesichtspunkt der Sinn der eingangs geschilderten Ansprache unseres vormaligen Institutsdirektors: Ich selbst, in meiner konkreten subjektiven Lebenssituation komme in den Zusammenhangsannahmen der Variablenpsychologie tatsächlich nicht vor. Daten über meine Person, meine subjektiven Erfahrungen, meine gegenwärtige Situation usw. haben nämlich lediglich das Niveau von Einzelmerkmalen, die als Elemente in die Verteilungen eingehen, mithin in den Verteilungskennwerten, auf die sich die zu prüfenden Hypothesen allein beziehen, rettungslos und unwiederbringlich verschwun-||23|den sind. Als weiteren Aspekt eines Verständnisses von Subjektivität, das diese in Gegensatz zu wissenschaftlicher Objektivität bringt, finden wir also die Vorstellung, Subjektivität sei das bloß Einzelne, Individuelle, das der wissenschaftlichen Verallgemeinerung als statistische Verallgemeinerung oder Häufigkeitsverallgemeinerung gefaßt geopfert werden muß.

In solchen Auffassungen verdeutlichen sich in besonderem Grade die Widersprüche zwischen der variablenpsychologischen Konzeption von wissenschaftlicher Objektivierung und Verallgemeinerung und der Theorie und Praxis klinisch-therapeutischen Handelns, bei dem man es ja offensichtlich nicht mit statistischen Kennwerten, sondern mit je einzelnen Klienten und deren konkreter Lebenssituation zu tun hat. So wird verständlich, warum z. B. die alte Vorstellung, Verhaltenstherapie sei ein einfaches Anwendungsfeld der experimentellen Lernforschung, scheitern mußte. Im Ganzen ergibt sich bei den einschlägigen Kontroversen, etwa um das Schlagwort „clinical vs. statistical approach“ eine neue Variante der geschilderten widersprüchlichen Konstellation: Eigentlich ist es klar, daß man mit variablenpsychologischem Herangehen der klinischen Praxis methodisch nicht beikommen kann Trotzdem werden aufgrund der hypostasierten Gleichsetzung von Variablenpsychologie und Wissenschaftlichkeit alle möglichen Wege und Umwege erprobt, Abstriche gemacht Kompromisse angeboten etc., um dennoch das therapeutische Vorgehen variablenpsychologisch zu legitimieren.

3.

Wie aus den bisherigen Ausführungen ersichtlich, findet sich die Variablenpsychologie mit ihrer Unterstellung, nur durch Ausschaltung von Subjektivität wissenschaftliche Objektivität erlangen zu können, vor mannigfachen Problemen und Widersprüchen. Dies allein muß allerdings noch nicht dagegen sprechen, wenn man sich dabei dem gesteckten Ziel wenigstens annähert: Man führt dann eben einen tapferen Kampf um mehr Wissenschaftlichkeit auf schwierigem Terrain. Wer sich indessen den gegenwärtigen Zustand der variablenpsychologisch geleiteten Forschung unvoreingenommen ansieht, der wird feststellen, daß von einer solchen Annäherung keine Rede sein kann. Man hat zwar die Subjektivität in den genannten Aspekten auszuschalten versucht ||24| aber damit keineswegs „Objektivität“ im Sinne der Eindeutigkeit des Empiriebezuges der zu prüfenden Hypothesen erreicht. Die Interpretation der jeweiligen Untersuchungsresultate ist vielmehr offensichtlich weitgehend beliebig. Man verfügt zwar über bedingungsanalytisch gewonnene und statistisch geprüfte Befunde aber man weiß nicht recht was sie bedeuten sollen. Mehr noch: Es gibt in der Variablenpsychologie zwar Kriterien darüber, wie man Untersuchungen zu planen und auszuwerten habe, aber schlechterdings keinerlei eindeutige Kriterien darüber, welche Interpretationen der Befunde jeweils zulässig und welche inadäquat sind. Wenn man mithin statistisch gesicherte Befunde üblicherweise als Bestätigung der experimentell operationalisierten theoretischen Hypothese auffaßt, dann schlicht deswegen, weil man andere, ebenso mögliche, Erklärungsweisen von vornherein nicht in Betracht zieht. Dies tut dann aber häufig der nächste Experimentator, der für seine Alternativerklärung sodann ebenfalls empirische Bestätigungen findet, deren Bezug zur neuen Hypothese genau so beliebig ist, usw. Entsprechend muß man, sofern eine Hypothese nicht empirisch bestätigt werden konnte, sich keineswegs groß grämen: Niemand hindert einen daran, mannigfache Gründe dafür beizubringen, warum hier ja auch gar nichts herauskommen konnte, und es ist lediglich eine Frage geistiger Beweglichkeit und Einfallsfülle, die scheinbar negativen Resultate schließlich doch noch als eine „tendenzielle“ Bestätigung der Hypothese hinzustellen. So sind denn die gebräuchlichen Artikel über experimentelle Untersuchungen eine Mischung von vorgeblich „harten“ statistisch geprüften Daten und mehr oder weniger haltlosem Gerede darüber, was die Daten theoretisch zu bedeuten haben. Der Umstand daß mangels verbindlicher Bewertungskriterien hier die eine theoretische Erklärung letztlich genauso gut oder; schlecht ist wie die andere, ist sicherlich eine der wesentlichen Bedingungen für jenen gegenwärtigen Zustand der Psychologie, wie er ja auch aus dem Lager der Variablensychologie immer wieder diagnostiziert worden ist: Nebeneinander von unvereinbaren Minitheorien ohne empirische Entscheidbarkeit ihrer Geltung mit modischem Wechsel von Theorietrends ohne ausweisbaren Wissenschaftsfortschritt.

Woran liegt es nun, daß man innerhalb der variablenpsychologischen Forschung Versuchsergebnisse nicht auf hinreichend verbindliche und eindeutige Weise interpretieren kann, also wissenschaftliche Objektivität bisher nicht erreicht worden ist? Liegt es daran, daß die störenden subjektiven Faktoren eben noch nicht effektiv genug ausgeschaltet oder ||25| kontrolliert werden können? Oder hat die fehlende theoretische Verbindlichkeit mit den Objektivierungsversuchen der experimentell-statistischen Planung nichts zu tun? Oder besteht sogar ein notwendiger Zusammenhang zwischen der Art und Weise, in der hier Subjektivität methodisch eliminiert werden soll, und der weitgehenden Uninterpretierbarkeit der auf diesem Wege erlangten Versuchsergebnisse? Ich halte die letzte Version für richtig und will nun zu begründen versuchen warum.

Dabei gehe ich von dem Umstand aus, daß man sich ja in gewissem Sinne auch im täglichen Leben Hypothesen über die Befindlichkeiten, Motive, Beweggründe von Menschen bildet. Derartige Hypothesen sind mindestens so weit zutreffend und empirisch bewährt, daß wir gemeinsam unser Leben führen können. Wie kann dies sein? Kurz gesagt deswegen weil unsere Lebenswelt aus allgemein zugänglichen gesellschaftlichen Bedeutungszusammenhängen im Sinne verallgemeinerter Handlungsmöglichkeiten besteht. Wenn andere Menschen derartige Handlungsmöglichkeiten realisieren so werden von da aus auch deren Handlungen und Befindlichkeiten für mich bedeutungsvoll, d.h. als begründet verständlich. Sehe ich z. B. jemanden mit einem Hammer in der Hand, einem Nagel zwischen den Zähnen und einem Bild unter dem Arm ankommen, so ist für mich normalerweise aus dem gemeinsamen Lebenszusammenhang klar: Er will das Bild aufhängen. Seine „Innerlichkeit“ ist mir dabei meist kein besonderes Problem, da das, was der andere im Augenblick fühlt, denkt, will, sich ja in den praktisch relevanten Aspekten aus seinen bedeutungsvollen Handlungen für mich entäußert. Tut der andere in der Folge Unerwartetes (Hypothesenkonträres) legt etwa den Hammer weg, spuckt den Nagel aus, stellt das Bild an die Wand und läuft schnell in die entgegengesetzte Richtung, so ist er damit für mich noch lange nicht rätselhaft und unverständlich. Ich nehme vielmehr an, daß ich bestimmte Prämissen seiner im Prinzip für mich verständlichen neuen Handlungsvarianten nicht kenne. Ich frage also (falls er nicht schon entsprechende Selbstkommentare abgegeben hat) bei ihm nach: Was ist denn nun los? Wahrscheinlich wird er mir dann zurufen: Milch kocht über, oder ähnliches, und damit ist wieder alles klar für mich. Aber selbst wenn er, obwohl er mich gehört haben muß, nicht antwortet, ergibt sich darüber normalerweise aus unserem gemeinsamen Lebens- und Bedeutungszusammenhang eine in der weiteren Alltagspraxis leicht prüfbare Hypothese. Etwa: Ach, der redet nicht mit mir, ist wohl immer noch sauer wegen gestern. ||26| Aber auch der Grenzfall einer für mich verschlossenen Innerlichkeit des anderen heißt nicht Unverständlichkeit und Bedeutungslosigkeit, sondern hat möglicherweise sogar eine besonders schwerwiegende und folgenreiche Bedeutung innerhalb unseres gemeinsamen Lebenszusammenhangs.

Ich brauche diese Konzeption intersubjektiver Bedeutungs- und Begründungszusammenhänge, die wird sehr ausführlich abgeleitet und entfaltet haben, hier nicht genauer darzustellen. Bereits aus meinen wenigen Hinweisen geht nämlich hervor, daß die mit der Bezeichnung „black box“ umschriebene Unzugänglichkeit der „Innerlichkeit“ des anderen keineswegs ein allgemeines Merkmal zwischenmenschlicher Beziehungen, sondern ein im variablenpsychologischen Experiment künstlich hergestellter Mangelzustand intersubjektiver Verständigung ist, der die mangelnde Möglichkeit verbindlicher theoretischer Interpretationen unmittelbar einschließt. Indem der Experimentator nämlich gemäß dem variablenpsychologischen Verständnis wissenschaftlicher Objektivität das „Verhalten“ der Versuchsperson nur so weit berücksichtigen darf, wie es als „bedingt“ durch die eingeführte Reizkonstellation (unabhängige Variable) faßbar ist, muß er den geschilderten Verständigungsrahmen intersubjektiver Bedeutungs- und Begründungszusammenhänge systematisch unterschreiten: Da die experimentelle Realität, die tatsächlich aus für die Versuchsperson bedeutungsvollen verallgemeinerten Handlungsmöglichkeiten besteht, nur in ihren metrischen Merkmalen zur Kenntnis genommen wird, ist dem Experimentator die Möglichkeit verschlossen, die Aktivitäten der Versuchsperson als begründet in solchen verallgemeinerten, also auch dem Experimentator zugänglichen Prozeß intersubjektiver Verständigung einzuleiten, in dessen Verlauf die Befindlichkeit des anderen als Aspekt seiner besonderen Weise per Handlungsrealisierung von Bedeutungen sich für mich immer weiter klärt und vereindeutigt. Damit ist auf der einen Seite die „black box“ als Inbegriff der subjektiven Erfahrungen und Befindlichkeiten der Versuchsperson konstituiert, die – da sie von ihren gegenständlichen, intersubjektiven Bedeutungsbezügen abgeschnitten sind – in der variablenpsychologischen Anordnung zur unzugänglichen, privaten Innerlichkeit werden müssen. Auf der anderen Seite ergibt sich daraus die geschilderte Unmöglichkeit verbindlicher Interpretationen der Befunde: All die genannten Vermittlungsprozesse, durch welche meine Befindlichkeit als Aspekt meiner gesellschaftlich bedeutungsvollen Handlungen intersubjektiv zugänglich wird, sind hier ausgeklammert. So bleibt ||27| zwischen den metrischen Reizbedingungen und äußerlich registrierbaren Verhaltensweisen der Versuchsperson eine große Leerstelle übrig, die nur „freischwebend“ mit mehr oder weniger haltlosen Spekulationen darüber, was in der Versuchsperson wohl vorgegangen sein mag, überbrückt werden kann. Die „black box“ als Lieferant uninterpretierbarer Daten ist also das Resultat von methodischen Zurüstungen, durch welche dem Experimentator gezielt und systematisch die Möglichkeit entzogen ist, etwas über die Versuchsperson und ihre Befindlichkeit in Erfahrung zu bringen.

Dieses Dilemma läßt sich noch von einer anderen Seite beleuchten, wenn man den hier naheliegenden Einwand diskutiert: Es sei doch unrichtig, daß der Experimentator von einem intersubjektiven Verständigungsprozeß mit der Versuchsperson abgeschnitten sei, er könne sie doch, während des Experiments oder danach, über ihre einschlägigen Befindlichkeiten befragen. In der Tat gehört etwa die sogenannte „postexperimentelle Befragung“ zu den innerhalb variablenpsychologischer Untersuchungen nicht selten angewandten Praktiken. Nur, was ist tatsächlich damit gewonnen? Es gibt hier zwei Möglichkeiten: Entweder die Befragung geschieht sozusagen außerhalb des offiziellen Programms, also außerhalb der Aktivitäten variablenpsychologischer Versuchsplanung; in diesem Fall haben die Befragungsergebnisse, da sie nicht als „bedingt“ durch die Reizkonstellation zu fassen sind, mit der Prüfung der Hypothesen über den Zusammenhang von unabhängigen und abhängigen Variablen nicht das geringste zu tun; sie eignen sich so bestenfalls zur veranschaulichenden Garnierung der nach wie vor unverbindlichen theoretischen Interpretationen bzw. erfüllen lediglich eine Alibifunktion, durch welche verschleiert wird, daß im eigentlichen Experiment die Versuchsperson als Subjekt nichts zu sagen hat Oder die Befragung wird als Teil der experimentellen Planung und Hypothesenprüfung eingeführt; dann handelt es sich um „verbale responses“ als „abhängige Variable“, die wiederum nur im Lichte der „unabhängigen Variablen“ als metrischen Reizbedingungen interpretiert werden dürfen; damit ist das geschilderte Dilemma also nicht überwunden, sondern reproduziert. Durch die variablenpsychologische Reduzierung des in intersubjektiven gesellschaftlichen Bedeutungszusammenhängen handelnden Menschen auf den „bedingten Menschen“ sind eben prinzipiell jene interpersonalen Verständigungsprozesse suspendiert, innerhalb welcher somit durch Nachfragen wechselseitige Vereindeutigungen der Befindlichkeit des anderen im Handlungskontext erreicht werden könnten. ||28|

Zusammengefaßt: wenn ein Experimentator sich kurz einmal darauf besinnen würde, daß er selbst auch ein Mensch also von seinen eigenen Hypothesen mitbetroffen ist, und wenn er so die variablenpsychologische Experimentalfrage „tun Menschen unter den und den Bedingungen das und das oder das und das?“ an sich selbst richtete, so müßte er sofort feststellen: Die Frage ist in der Form unbeantwortbar. Was ich tue, das bestimmt sich nach meinen realen Handlungsmöglichkeiten innerhalb meines konkreten intersubjektiven Lebenszusammenhangs und ist dem gemäß durch die in der Hypothese genannten „Reizbedingungen“ quantitativ und qualitativ hoffnungslos unterbestimmt. Wenn dies so ist, dann müssen aber die Handlungen andere Menschen, sofern man sie lediglich als „abhängige Variablen“ von Reizbedingungen erfassen will, notwendigerweise uninterpretierbar sein. (Davon sind übrigens auch Konzepte wie das Skinnersche „operant conditioning“ nicht ausgenommen : Hier werden die „operants“ zwar als spontane Akte aufgefaßt, deren Auftretenshäufigkeit wird dann aber wiederum lediglich als „bedingt“ durch die experimentell gesetzten Konsequenzen betrachtet – was ich nicht näher diskutieren kann.)

Die Gründe für die wissenschaftliche Unverbindlichkeit der theoretischen Interpretation variablenpsychologischer Befunde verdeutlichen sich noch auf einer anderen Ebene wenn man den geschilderten Modus statistischer Prüfung in den gegenwärtigen Argumentationszusammenhang einbezieht: Hier wird – wie gesagt – unterstellt, daß die theoretischen Hypothesen sich im Interesse ihrer Prüfbarkeit und Verallgemeinerbarkeit nicht auf Individuen bzw. konkrete individuelle Lebenssituationen beziehen können, sondern nur auf Kennwerte statistischer Verteilungen“ Ein statistischer Mittelwert z.B. kommt ja dadurch zustande, daß man an unterschiedlichen Individuen bzw. Situationen nur Merkmale berücksichtigt, die sie als gleichartige Elemente einer Verteilung ausweisen, und durch bestimmte Verfahren die zentrale Tendenz der quantitativen Ausprägung dieser Merkmale berechnet. Damit sind nicht nur die jeweiligen Besonderheiten konkret-historischer Lebenszusammenhänge auf lediglich quantitative Unterschiede hinsichtlich eines gleichartigen Merkmals reduziert, also aus dem Kontext herausgerissen, innerhalb dessen sie allein als intersubjektiv bedeutungsvoll erfaßbar wären: Darüber hinaus ist der aus den Merkmalen berechnete Mittelwert weiter nichts als ein statistisches Artefakt, eine fiktive Größe, der unmittelbar nichts in der psychischen Realität entspricht: Die Merkmale der ||29| wirklichen Erfahrung/Befindlichkeit eines je konkreten Subjekts stellen ja, selbst in ihrer quantitativ reduzierten Form lediglich die Verteilungselemente dar, aus denen der Kennwert berechnet wurde, auf den sich dann das statistische Urteil bezieht; sie kommen hier also selbst nicht mehr vor. Wenn nun die Forscher die errechneten statistischen Kennwerte (bzw. ihr Verhältnis zueinander) theoretisch interpretieren wollen, so müssen sie gleichwohl so tun und reden, als ob sie sich dabei auf die Einheit subjektiver Welt- und Selbsterfahrung beziehen könnten. Auf andere Weise sind nämlich psychologische Interpretationen nicht möglich. Es ergibt z.B. keinen Sinn, über „Angst“ zu reden, ohne dabei vorauszusetzen, daß jemand bestimmtes in einer bestimmten Situation die Angst hat. So kreiert die Variablenpsychologie dann durch ihre kennwertbezogenen psychologischen Aussagen eine artifizielle Unperson, ein statistisches Gespenst als den Ort, an dem die angenommenen psychischen Prozesse tatsächlich antreffbar wären. Dieses statistische Gespenst ist, wie alle Gespenster, ein total abstraktes Wesen: Man steht mit ihm in keinem Lebenszusammenhang, man kennt auch nicht seine konkreten Daseinsumstände, und kann somit nichts Realitätshaltiges darüber sagen. Dies gilt nicht nur für die Interpretation von Mittelwerten, sondern für die theoretische Deutung aller statistischen Kennwerte, bis hin zu komplexen Kennwerten wie Faktorenladungen: So ist die abenteuerliche Willkür der üblichen Faktoren-Benennungen ja derart offensichtlich, daß sie sogar schon einigen Faktorenanalytikern selbst aufgefallen ist. – Man sieht also, was bei dem Versuch herausgekommen ist, das vorgeblich bloß Einzelheitliche und Zufällige individueller Subjektivität durch statistische Objektivierung und Verallgemeinerung zu überwinden: Man ging, das Allgemeine zu suchen und man fand, besser erfand, den variablenpsychologischen Homunculus.

Ich hoffe, durch die damit abgeschlossenen Überlegungen ist deutlich geworden: Meine frühere Aussage über die Unverbindlichkeit und Haltlosigkeit variablenpsychologischen Theoretisierens war keineswegs ein lediglich persönlicher Eindruck oder gar eine böswillige Übertreibung: Es läßt sich aus den verschiedenen Aspekten der variablenpsychologischen Forschungslogik ableiten, daß die hier aus methodischen Gründen für notwendig erachtete Eliminierung individueller Subjektivität die Uninterpretierbarkeit, also mangelnde wissenschaftliche Objektivität, der dabei gewonnenen Daten zwingend einschließt. Interessant wäre es nun, genauer zu verfolgen, wie man etwa versucht, die Interpretationsun-||30|sicherheit durch Rückgriff auf einen platten, über die konkrete Lebenslage der Betroffenen hinweggehenden Alltagskonsens zu reduzieren; oder wie man bemüht ist, die theoretische Vieldeutigkeit durch sekundäre Interpretationsregeln innerhalb hermetischer Kunstsprachen zu reduzieren, die man zu diesem Zweck für jeden theoretischen Minitrend erfindet: Die so angestrebte terminologische Verbindlichkeit hebt sich dabei deswegen selbst auf, weil die übergeordneten Interpretationsregeln nicht sachbegründet sind, sondern lediglich traditionalen, konventionellen Charakter haben usw. All dies kann hier aber nicht weiter diskutiert werden.

Nicht ausweichen kann. ich indessen der Frage, was denn nun aus meinen Analysen folgt? Wenn es richtig ist, daß der variablenpsychologische Weg im wesentlichen eine Sackgasse darstellt, und wenn man dennoch auf den Anspruch der Wissenschaftlichkeit psychologischen Tuns, schon zur Begründung der Verantwortlichkeit dieses Tuns vor den Betroffenen, nicht verzichten will, dann müßte ja eine Fundierung wissenschaftlicher Objektivität und Verallgemeinerbarkeit ohne die variablenpsychologische Eliminierung von Subjektivität möglich sein. Wie aber könnte eine solche Fundierung aussehen?

4.

So viel sollte klar sein: Nichts ist damit getan, wenn man das Experiment und die Statistik aus der Psychologie ausschließen will. Es ist nicht einmal ausgemacht, wieweit dies überhaupt berechtigt ist. Die Kritik richtet sich lediglich gegen die Art und Weise, in welcher Experiment und Statistik innerhalb der Variablenpsychologie verwendet werden, nämlich als methodischer Ausdruck des Dogmas vom „bedingten Menschen“. Wenn die Unverbindlichkeit und Haltlosigkeit psychologischen Theoretisierens überwindbar sein soll, so darf – dies hat sich gezeigt – das Handeln der Menschen in intersubjektiven gesellschaftlichen Bedeutungszusammenhängen, damit die Welt- und Selbsterfahrung des Subjekts bzw. das individuelle Bewußtsein als deren Ort, in keiner Hinsicht aus methodischen Gründen reduziert werden. Die so gefaßte subjektive Selbsterfahrung ist vielmehr, wenn psychologische Resultate wissenschaftlich interpretierbar sein sollen, als unhintergehbare Grundlage aller methodischen Vorkehrungen zur Verwissenschaftlichung der Psychologie ||31| vorauszusetzen. Da „Selbsterfahrung“ oder „Bewußtsein“ immer „meine“ Erfahrung bzw. „mein“ Bewußtsein, also in ihrer Gegebenheitsweise quasi „erster Person“ sind, ergibt sich hier als Alternative zur Variablenpsychologie als Psychologie vom „Standpunkt außerhalb“ eine Psychologie von „je-meinem“ Standpunkt. Damit ist natürlich nicht etwa irgendeinem „Solipsismus“ das Wort geredet, sondern (wie in der Formulierung „je mein“ o.ä. terminologisch gefaßt) lediglich hervorgehoben, daß soziale Beziehungen auf menschlichem Niveau „intersubiektive“ Beziehungen sind, d.h. Beziehungen, in denen verschiedene subjektive „Intentionalitätszentren“ aufeinander bezogen sind, also jeweils ich indem ich den anderen von meinem Standpunkt wahrnehme, gleichzeitig mitwahrnehme, daß dieser mich von seinem Standpunkt aus als einen ihn Wahrnehmenden wahrnimmt, und in diesem Sinne unsere Perspektiven miteinander verschränkt sind.

Wenn man Psychologie so als „intersubjektive“ Wissenschaft, oder (da „Subjektivität“ immer „Intersubjektivität“ einschließt) kurz als „Subjektwissenschaft“ faßt, so bedeutet dies, daß der Forscher mit seinen Theorien und Verfahren sich nicht lediglich auf andere bezieht, selbst aber heraushalten kann, sondern sich davon als Subjekt voll mitbetroffen sieht: Da „Intersubjektivität“ das spezifisch menschliche Beziehungsniveau ist, gehört in einer Psychologie, die dieses Niveau ihres Gegenstands nicht verfehlen will, nicht nur die Subjektivität der anderen, sondern auch die damit verschränkte Subjektivität des Forschers quasi zur „Empirie“, die es psychologisch zu erforschen gilt. Damit ist auch gesagt, daß subjektwissenschaftliche Theorien und Verfahren nicht Theorien und Verfahren „über“ Menschen, sondern „für“ Menschen sind: Sie dienen (im günstigen Falle) „je mir“ zur Klärung und Veränderung meiner eigenen Erfahrung und Lebenspraxis.

Aus der „subjektwissenschaftlichen“ Position ergibt sich, was in diesem Zusammenhang wissenschaftliche Objektivität und Verallgemeinerbarkeit allein heißen kann: „Objektivität“ und „Subjektivität“ sind in ihrem Verhältnis zueinander so zu fassen, daß „Objektivität“ nicht auf Kosten meiner „Subjektivität“ geht, sondern quasi „Objektivierung des Subjektiven“ bedeutet. Und „Verallgemeinerbarkeit“ ist im Verhältnis zu mir als einzelnem Individuum und meiner unmittelbaren Erfahrung so zu fassen, daß die „Verallgemeinerung“ das Einzelne nicht zum Verschwinden bringt, sondern quasi „Verallgemeinerung des Einzelnen“ bedeutet. ||32|

Sicherlich mag mancher zunächst ratlos sein, wie denn eine solche subjektwissenschaftliche Programmatik der Aufhebung des Gegensatzes zwischen Objektivem und Subjektivem, zwischen Einzelnem und Allgemeinem, realisierbar sein soll. Um diese Ratlosigkeit zu überwinden, muß man zunächst von der Vorstellung der notwendigen Ich-Eingeschlossenheit Unzugänglichkeit und Undurchdringlichkeit subjektiver Selbsterfahrung und individuellen Bewußtseins, wie sie in der „black box“ variablenpsychologisch zum Ausdruck kommt, Abschied nehmen. Man sollte von da aus meinen früheren Darlegungen nähertreten, in denen ich zeigen wollte: Menschliche Handlungen, samt den subjektiven Befindlichkeiten, aus denen sie sich begründen, haben als Realisierungen allgemeiner gesellschaftlicher Handlungsmöglichkeiten prinzipiell, indem sie für mich bedeutungsvoll sind, auch für andere Bedeutung, und dieser intersubjektive Bedeutungs- und Begründungszusammenhang kann innerhalb der Variablenpsychologie nur deswegen nicht in den Blick kommen, weil er methodisch eliminiert ist. Wenn man von da aus weiterdenkt, dann deutet sich einem an, wie unter der Voraussetzung solcher intersubjektiver Bedeutungszusammenhänge das Problem wissenschaftlicher Objektivierung und Verallgemeinerung anzugehen ist: Zwar ist meine subjektive Selbsterfahrung jeweils nur „mir“ gegeben, aber dennoch erschöpft sich nicht darin, sondern ist als Befindlichkeitsaspekt meiner Handlungen lediglich eine individuelle Variante von Erfahrungen, die in ihren allgemeinen Zügen auf objektive gesellschaftliche Handlungsmöglichkeiten und die damit verbundenen konkret-historischen Behinderungen und Widersprüche bezogen sind. So bin ich also in meinen jeweils ganz persönlichen Erfahrungen über die gesellschaftlichen Verhältnisse, durch welche die Möglichkeiten und Notwendigkeiten meines Handelns bestimmt sind, mit den anderen Menschen, die sich in ihrem Handeln vor den gleichen Notwendigkeiten und Möglichkeiten sehen, real verbunden. Meine Erfahrungen sind demnach in diesem intersubjektiven intersubjektiven Erfahrungszusammenhang, soweit darin die Art und Weise meiner persönlichen Umsetzung konkreter gesellschaftlicher Handlungsmöglichkeiten und -einschränkungen faßbar wird, als subjektive Erfahrungen objektivierbar und verallgemeinerbar.

Wenn in solchen Argumentationszusammenhängen von „Verallgemeinerung“ die Rede ist, so wird darunter allerdings etwas anderes verstanden als die in der Psychologie gängige „Häufigkeitsverallgemeinerung“ von Stichprobenkennwerten auf Populationskennwerte: „Verallgemeinerung“ bedeutet ||33| hier Erfassung und Inrechnungstellung derjenigen Vermittlungsebenen und -aspekte, durch welche ein je vorliegender Fall subjektiv-intersubjektiver Erfahrungen/Befindlichkeiten als spezielle Ausprägungsform eines allgemeinen Falles begreifbar wird. Diese Verallgemeinerungsweise, die wir zu Abhebung von der Häufigkeitsverallgemeinerung „strukturelle Verallgemeinerung“ nennen, ist in anderen Wissenschaften als der Psychologie keineswegs etwas Besonderes. Wenn zum Beispiel ein Physiker bei der experimentellen Realisierung des Fallgesetzes einen Meßwert erhält, der von der allgemeinen Formel v= g/2 t2 abweicht, so kann er ihn dennoch bei Inrechnungstellen von Vermittlungsebenen wie Reibung oder Luftwiderstand umstandslos als besondere Erscheinungsform des streng geltenden allgemeinen Gesetzes begreifen. Der Physiker wird jedoch keineswegs auf die Idee kommen den Gegenstand vorsichtshalber hundertmal herunterfallen zu lassen. aus den dabei erhaltenen Meßwerten eine Verteilung zu bilden, daraus Mittelwerte und Streuungsmaße zu berechnen und in Weiterverfolgung dieses Weges die Geltung des Fallgesetzes statistisch zu prüfen. Die Universalisierung derartiger Vorgehensweisen zum wissenschaftlichen Verfahren par excellence war den Variablenpsychologen vorbehalten.

Wenn nun die so gefaßte „strukturelle Verallgemeinerung“ als subjektwissenschaftliches Verfahren entwickelt werden soll, so ist dabei vorausgesetzt, daß man meinen subjektiven Befindlichkeiten im Alltag nicht unmittelbar ansieht, daß und in welchen Ebenen sie mit allgemeinen gesellschaftlichen Handlungsmöglichkeiten und -einschränkungen vermittelt sind: Nur deswegen ist eine wissenschaftliche Analyse an dieser Stelle nötig und möglich. (Nach Marx könnte und brauchte es keine Wissenschaft zu geben, wenn Wesen und Erscheinung zusammenfielen.) Innerhalb der alltäglichen Lebenspraxis setzt sich offensichtlich in meinen Erfahrungen das darin liegende Allgemeine immer nur sporadisch und bruchstückhaft auch in meinem Denken durch. So erkenne ich auch die in meinen Erfahrungen liegende Verbundenheit mit anderen Menschen in gleicher gesellschaftlicher Lage und sich daraus ergebender Interessenlage nur immer aspekthaft als punktuelle Durchdringung der scheinhaften Privatheit meiner Befindlichkeit. Die Ursachen für diese mangelnde Expliziertheit der allgemeinen gesellschaftlichen Bezüge meiner Befindlichkeit liegen in besonderen, hier nicht näher auszuführenden Eigenarten der unmittelbaren Lebenspraxis von Individuen, speziell in ihrer „Privatexistenz“ unter bürgerlichen Verhältnissen. ||34|

Die generelle Zielsetzung subjektwissenschaftlicher Forschung besteht also in der verallgemeinernden Herausarbeitung der Vermittlungsebenen, durch welche subjektive Erfahrungen unter bestimmten gesellschaftlichen Widerspruchsverhältnissen von den Betroffenen als besondere individuelle Erscheinungsformen der unter den jeweiligen Verhältnissen gegebenen objektiven Handlungsmöglichkeiten und -beschränkungen begriffen werden können. Dies ist gleichbedeutend mit der Herausarbeitung der in der jeweils analysierten gemeinsamen Handlungsmöglichkeiten und -notwendigkeiten. Das subjektwissenschaftliche Erkenntnisinteresse erweist sich so als eine verallgemeinerte Form der Interessen der Individuen an der Erweitung der Verfügung über ihre Daseinsbedingungen, damit Erhöhung subjektiver Lebensqualität.

Zur Realisierung des subjektwissenschaftlichen Programms ist vor allem anderen die Vorleistung einer historisch-empirischen Gewinnung und Begründung von Kategorien nötig, mit welchen die Betroffenen die Ebenen und Aspekte der Vermittlung ihrer subjektiven Erfahrungen mit allgemeinen gesellschaftlichen Lebensverhältnissen adäquat erfassen können. („Luftwiderstand“ und „Reibung“ als Vermittlungsebenen zwischen besonderer Erscheinungsform und allgemeinem Gesetz des freien Falles verstehen sich ja auch nicht von selbst, sondern sind Resultat eines langen wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses.) Die begründete Herausarbeitung eines derartigen subjektwissenschaftlichen Systems von Vermittlungskategorien war über lange Zeit die Hauptbeschäftigung der Kritischen Psychologie. Dabei sind um die Zentralkategorien „gesellschaftliche Bedeutungen“ und „subjektive Handlungsfähigkeit“ [herum] unter dem Gesichtspunkt der Vermittlung zwischen gesellschaftlicher und individueller Existenz auch neue Bestimmungen psychischer Funktionen wie Kognition, Emotionalität und Motivation, als Aspekte subjektiver-intersubjektiver Handlungsfähigkeit, entwickelt und neue Grundlagen für das Verständnis personaler Konflikte, der Abwehr und des Unbewußten erarbeitet worden.

In neuerer Zeit wurden uns darüber hinaus die Schlußfolgerungen immer klarer, die aus den Resultaten der Kategorialanalyse für eine angemessene subjektwissenschaftliche Forschungsmethodik zu ziehen sind. In diesem Zusammenhang kamen wir auf die zentrale Funktion wissenschaftlich durchdrungener Lebenspraxis für die Überprüfung und Objektivierung subjektwissenschaftlicher Theorien. Dies wiederum bedeutete die tendenzielle Überwindbarkeit der Trennung ||35| zwischen grundwissenschaftlicher Psychologie und psychologischer Praxis, da Forschung und Praxis sich nur als verschiedene Akzente innerhalb eines einheitlichen Wissenschaftsprozesses erwiesen. Was davon schon faßbar war, habe ich im 9. Kapitel der „Grundlegung der Psychologie“ dargestellt. Neuere Aspekte werden auf diesem Kongreß vorgestellt und diskutiert. Dazu gehören auch, in der Projekt-Sektion, erste Berichte über Verfahrensweisen und Resultate subjektwissenschaftlicher Forschungsprojekte.

5.

Wenn man von der Beschäftigung mit den subjektwissenschaftlichen Vorhaben hoch und die Runde blickt, um den eigenen historischen Standort, außerhalb der Variablenpsychologie aber innerhalb der Psychologie, genauer zu erkunden, so werden einem vielfältige Bezüge sichtbar. So mag man etwa erstaunt feststellen, daß Wundt die unmittelbare Erfahrung als Gegenstand der Psychologie bestimmt hat: Sollten dort schon Ansätze einer Erfassung des Bewußtseins als Medium interpersonaler Welterfahrung zu finden sein, die dann durch die Variablenpsychologie mit ihrer Bewußtseinsprivatisierung verschüttet worden sind? Ebenso wird man dabei auf die alte Kritik Lewins am Häufigkeits- und Durchschnittsdenken in der Psychologie und auf sein methodologisches Konzept des Aufsteigens vom Einzelfall zum „reinen Fall“ stoßen: Könnte es sein, daß hier Möglichkeiten einer Vermeidung der variablenpsychologischen Sackgasse gelegen hätten, die Lewin in der Emigration unter dem Druck der behavioristischen Ideologie in den USA dann selbst aus dem Auge verloren. hat? Weiterhin könnte einem in diesem Zusammenhang auffallen, daß Piaget offensichtlich sehr bedeutsame Resultate über die Gesetzlichkeiten kognitiver Entwicklung ohne jeden statistischen Aufputz, lediglich im experimentierenden Umgang mit seinen eigenen drei Kindern, gewann: Hat man es hier vielleicht mit experimentellen Anordnungen zu tun, die nicht den variablenpsychologischen Verkürzungen unterliegen, sondern in der Hand der Betroffenen sinnvolle Beiträge zu subjektwissenschaftlicher Erkenntnis beibringen könnten? Auch könnte man versucht sein, die sogenannte verstehende oder geisteswissenschaftliche Psychologie wieder einmal etwas genauer zu betrachten: Wurde sie vielleicht durch die „naturwissenschaft-||36|lich“ sich gebärdende Psychologie vorschnell von der Bühne wissenschaftlicher‘ Auseinandersetzungen gefegt?

Bei einer derartigen Umschau wird man auch die zeitgenössischen Parallel-Anstrengungen, eine Alternative zur Variablenpsychologie zu entwickeln, genau analysieren müssen, so die Handlungsforschung, Ethnomethodologie, phänomenologische Psychologie, qualitative Sozialforschung Biographieforschung, kritische Hermeneutik: Wieweit werden in solchen Ansätzen lediglich auf eklektizistische Weise Kompromisse mit der Variablenpsychologie geschlossen? Wieweit geht man in die gleiche Richtung wie wir mit unserem Ansatz, so daß eine wechselseitige Förderung der wissenschaftlichen Entwicklungsarbeit möglich wäre? Und wieweit sind dabei sogar ganz andersgeartete, aber gleichwohl begründete und perspektivenreiche Alternativen zum variablenpsychologischen Holzweg in Rechnung zu stellen? Bei der Klärung auch solcher Probleme soll uns dieser Kongreß weiterhelfen.

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