Artikel von Ute Osterkamp in Forum Kritische Psychologie 37 (1997).
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Zusammenfassung
Es geht in diesem Artikel im wesentlichen um die Rationalität der scheinbar irrationalen feministischen These, daß den Mädchen und Frauen, die behaupten, „mißbraucht“ worden zu sein, zu glauben sei. Dabei wird – unter Bezug auf die Erfahrungen der „Überlebenden“ des Faschismus – die subjektive Bedeutung der Veröffentlichung des Leidens herausgehoben. Zugleich werden einige der gesellschaftlichen Mechanismen diskutiert, mit denen die Versprachlichung subjektiver Leidenserfahrungen weitgehend verhindert wird. Es wird die These vertreten, daß zu diesen Behinderungen u.a. auch die Verschiebung des Problems auf die juristische Dimension sowie die „wissenschaftliche“ Überprüfung des Realitätsgehalts der Leidenserfahrungen gehören.