Symbolursprung. Neues vom Anfang der Bilder

Artikel von Ekkehard Jürgens in Forum Kritische Psychologie 49 (2006).

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Zusammenfassung

Im letzten Jahrzehnt wurden tradierte Stammbaum-Muster der menschlichen Evolution durch eine Vielzahl archäologischer Überraschungen in Frage gestellt. In einer kurzen Bestandsaufnahme referiert der Autor zunächst den allgemeinen Erkenntnisstand der Paläontologie bis zu den 1990er Jahre. Vor diesem Hintergrundschema heben sich die Besonderheiten der neuen Befunde um so deutlicher ab. Demnach sind kulturelle Äußerungen nicht erst dem Homo sapiens, sondern weit früher schon dem Homo erectus zuzuschreiben. Während sich dieses frühmenschliche Symbolschaffen auf Werkzeuggestaltung und Knochengravur beschränkt, hat Homo sapiens in Europa von Anfang an Kunstwerke aller Art (Malerei, Skulptur, Musik) und von höchster Perfektion („Meisterwerke“) hinterlassen. Die neuen Fakten und Daten werfen neue Fragen auf, v.a. zum Verhältnis von Umweltänderung und kulturellem Response. Als Kommunikations- und Kulturwissenschaftler skizziert der Autor schließlich ein eigenes Erklärungsmodell zur Entstehung der Kunst.

Summary: On the Origin of Symbolizing. News from the Emergence of Pictures

In the last decade a number of surprising archeological discoveries have been made that cast doubt on the received view on human phylogenesis. The author starts with a brief summary of the state of the art in paleoontology up to the 1990s which is then contrasted with the latest findings. Expressions of culture are now no longer regarded as unique attributes of Homo sapiens but already ascribed to Homo erectus. While this symbolic production of early humans is limited to tool design and bone engravings, Homo sapiens in Europe has left behind works of art of all kinds (painting, sculpture, music) and of perfect beauty („masterpieces“). The recent facts and data raise new questions, especially concerning the relationship between environmental changes and cultural response. Coming from the communication and cultural sciences, the author concludes with an outline of his own explanatory approach to the origin of art.

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