Rassistische Gewalt und Lebensführung – Wie können psychische Folgen rassistischer Verhältnisse begriffen werden?
Referentin: Gesa Köbberling
Zeit: Freitag, 8. Juli 2016, 19 bis 21 Uhr
Ort: Laika, Emser Straße 131, S+U Neukölln
(Der Salon kann ab 18:30 mit einem Getränk und Zeit für ein persönliches Gespräch beginnen, um 19 Uhr s.t. geht’s mit dem Vortrag los.)
In den letzten 30 Jahren hat sich Rassismustheorie und -forschung auch in Deutschland als Forschungsfeld herausgebildet. Ideologietheoretische Zugänge von Robert Miles, Stuart Hall und Etienne Balibar waren dabei zentrale Bezugspunkte, um ein Rassismusverständnis zu formulieren, welches individuelles Denken, Handeln und Fühlen in den Zusammenhang rassistischer gesellschaftlicher Strukturen und Diskurse stellt. In meinem Vortrag geht es um die subjektive Bewältigung rassistischer Gewalt durch die Betroffenen. Anhand von Fallanalysen und unter der Perspektive der Lebensführung werden die jeweiligen Konstellationen aus Handlungsmöglichkeiten und -einschränkungen rekonstruiert, in denen Betroffene mit der Gewalt umgehen. Anknüpfend an jüngere Arbeiten aus dem Feld rassismuskritischer Forschung zu Rassismuserfahrungen soll diskutiert werden, wie psychische Kosten rassistischer Verhältnisse mit kritisch-psychologischer Begrifflichkeit zugänglich werden können.