„Elite“ gegen „Masse“ oder: Legitimation sozialer Ungleichheit

Artikel von Morus Markard in Forum Kritische Psychologie 44 (2002).

Download: FKP_44_Morus_Markard

Zusammenfassung

Die derzeitige bildungspolitische Verwendung des Wortes „Elite“ wird einer Ideologie- und Funktionskritik unterzogen. Der selbstreferenzielle und in seiner Verwendung politischen Konjunkturen unterliegende Begriff der Elite impliziert die Abwertung des Restes als Masse. Der damit verbundene Anti-Egalitarismus ist demokratie- und bildungsfeindlich, soweit Bildung als allgemeines Recht gedacht wird. Der gesellschaftsbezogene Elitebegriff korrespondiert mit dem individuumsbezogenen Konzept einer angeborenen Begabung als einer Art Geburtselite. Beide stützen den Gedanken früher Selektion im Bildungsbereich.

Summary

The current use of „elite“ in educational policy is criticized as ideologically functional. The use of „elite“ is politically cyclical and implies the depreciation of the others, i.e. the masses. The anti-egalitarian character of „elite“ ist anti-education and anti-democratic – if education is thought as a general right for all individuals. The social concept of elite corresponds to the individual concept of an innate talent („Begabung“). Both concepts support the selection at an early age in education.

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