Deutschland, reinlich Vaterland …?

Zur Schulddebatte über die DDR-Vergangenheit. Ein Zwiegespräch unter Abwesenden

Artikel von Klaus Naumann in Forum Kritische Psychologie 27 (1991).

Download: FKP_27_Klaus_Naumann

Zusammenfassung

Die Schulddebatte über die DDR-Vergangenheit weckt gerade auf der Linken ambivalente Gefühle. Der unaufgelöste Widerstreit der Argumente und Empfindungen wird in der Form eines inneren Dialogs (geschrieben März 1990/überarbeitet Dezember 1990) nachgezeichnet. Läuft in der Vergangenheitsdebatte über die DDR-Geschichte alles wie gehabt, besteht die Chance einer echten Aufarbeitung — oder verbietet die allfällige Mißbrauchbarkeit von Schuldbekenntnissen eine offene Diskussion?

Hinter der Abkehr vom Moralimperialismus zeigt sich eine überfällige Suche nach einem Normalitätskonzept, das weder Auschwitz noch Gulag verleugnet. Die Suche gilt einer zivilgesellschaftlich motivierten Verantwortlichkeit, deren »Ernstfall« nicht erst die imaginäre Stunde des letzten Gefechts oder der akuten (oder vermeintlichen) Katastrophe ist: Ein utopisches Minimum.

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