Artikel von Stefan Busse in Forum Kritische Psychologie 27 (1991).
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Zusammenfassung
Der gegenwärtige »Be- und Entschuldigungsdiskurs« nach der »Wende« in der DDR ist kaum um eine differenzierte Aufarbeitung der Schuldfrage bemüht, sondern scheint sich in der Identifizierung von Tätern und Opfern zu genügen. Die Frage nach Gründen und Bedingungen, durch die Menschen etwa zu Tätern wurden, fallen dabei in der Regel aus der Diskussion. Anhand von Interviews mit ehemaligen SED-Funktionären wird versucht, hier eine Perspektive (die der Funktionäre) etwas differenzierter zu beleuchten, indem typische Entschuldigungs- und Rechtfertigungsmuster identifiziert werden.