Kritik der psychiatrischen Diagnostik

Implikationen und Konsequenzen des »diagnostischen Blicks« in der Psychiatrie

Artikel von Klaus Mücke in Forum Kritische Psychologie 29 (1992).

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Zusammenfassung

Ausgehend von der Praxis der traditionellen, biologisch orientierten Psychiatrie wird die Kontextabhängigkeit der psychiatrischen Diagnostik aufgezeigt. Dabei weist der Autor den Einfluß der institutionellen Bedingungen der Psychiatrie auf den diagnostischen Prozeß und die Wahrnehmung der Psychiater, ihren »diagnostischen Blick«, auf. Er zeigt weiter, daß die »klinische Welt« der Psychiatrie mit ihrem biologischen Paradigma eine erhebliche wahrnehmungsstrukturierende und -verzerrende Komponente darstellt. Da die psychiatrische Diagnostizierung zu einer Stigmatisierung des von ihr Betroffenen führt, indem sie ihn in der Rolle des »psychisch Kranken« festhält, plädiert der Autor für die Aufhebung der psychiatrischen Diagnostik durch eine psychosoziale Diagnostik, die den Menschen nicht von seinem sozialen Kontext und seiner Lebensgeschichte isoliert betrachtet.

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