We don’t need no education! – Kann man zur Freiheit erzogen werden?

Vortrag bei Verein „Gegenentwurf – für eine solidarische Gesellschaft e.V.“, München, Club Voltaire, Theater im Fraunhofer. Mit Unterstützung des Kurt Eisner Vereins für politische Bildung in Bayern e.V. (2003). Verfügbar über Morus Markard im Club Voltaire 2003

Morus Markard

1. Vorbemerkung

Kann man zur Freiheit erziehen? Muss man zu Freiheit erziehen? Man könnte allerdings auch fragen: Warum sollte man zu etwas erziehen, was ohnehin praktisch jeder und jede will?

Oder ist jemand hier, die/der sich grundsätzlich gegen Freiheit ausspricht?

Eine weitere Frage zur Erziehung zur Freiheit: Ist nicht, sieht man die Freiheits-Frage aus der Perspektive von Kindern, Freiheit das, worauf ihr Leben, ihre ganz kindliche Existenz, hinausläuft, auf Befreiung von Bevormundung, auf Befreiung von Schutz, der vielleicht immer auch Kontrolle ist? Mit dieser simplen Frage ist man übrigens erstaunlich nahe bei Kant, der Freiheit als Voraussetzung dafür fasste, von seiner Vernunft gegenüber Übergebenen Gebrauch zu machen. Wenn nun ein Kind in seiner Entwicklung zunehmend zu Verstand kommt, ist es dann nicht eher darum zu tun, dem Kind die Freiheit zu gewähren bzw. zu gewährleisten, seinen Verstand auch zu gebrauchen, statt es zur Freiheit zu erziehen.

Gewähren oder gewährleisten? Ein wesentlicher Unterschied: Gewähren heißt nämlich einräumen, was einem nicht per se zusteht. Gewährleisten dagegen heißt sichern, was einem zusteht. Was man gewährt, kann man nach Belieben entziehen. Es wird also im Folgenden auch darum gehen, wie Freiheit in Erziehungs- als Machtfragen vorkommt. Lesen extern fortsetzen →

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