Vierter kritisch-psychologischer Salon 2018

„Erzähl Dein Leben!
Individuelle Lebensgeschichten, kollektive Dimensionen von Erfahrung und gesellschaftliche Realität“

Ort: KulturKiezKneipe Laika, Emser Straße 131, S+U Neukölln

Zeit: Freitag, 12. Oktober 2018, 19.00 Uhr s.t., Einlass ab 18.30

Autobiographische Äußerungen sind ein selbstverständlicher Bestandteil des alltäglichen menschlichen Zusammenlebens. In Alltagsgesprächen zwischen Menschen werden Erlebnisse und Erfahrungen geteilt, beim Kennenlernen oder Wiedersehen erzählen Menschen sich Geschichten aus ihrem Leben, nehmen so Anteil am Leben anderer, holen sich und geben Rat in verschiedenen Lebenssituationen. Ende des 19.Jahrhunderts erleichterte vor allem die Erfindung und stetige Weiterentwicklung von Tonaufzeichnungsgeräten den Einzug von autobiographischen Äußerungen auch in den wissenschaftlichen Kontext. Mit Hilfe von aufgezeichneten und transkribierten narrativ-biographischen Interviews war es nun möglich, die unterschiedlichsten sozialen Gruppen mit ihren konkreten Lebensverhältnissen und mit ihrer kollektiven Geschichte zu Wort kommen zu lassen. In der Kritischen Psychologie taucht Biographieforschung bisher nur marginal auf, obwohl gerade die Kritische Psychologie als marxistische Subjektwissenschaft Kategorien zur Verfügung stellt, mit deren Hilfe die Vermittlung zwischen Individuum und Gesellschaft begrifflich gefasst und aktualempirisch analysiert werden kann.
In diesem Werkstattgespräch möchte Grete Erckmann ausgehend von Holzkamps Unterscheidung zwischen »Phänomenal-« und »Realbiographie« und unter Bezugnahme auf andere erziehungs- und bildungswissenschaftliche Biographieforschungsansätze erste Überlegungen zu einer möglichen subjekwissenschaftlichen Herangehensweise an Biographieforschung vorstellen und anhand eines fiktiven Beispiels einer möglichen Biographie diskutieren.“

Grete Erckmann, Dipl.-Psych., promoviert am Institut für Bildungswissenschaft der Universität Wien zu Biographien von Jugendlichen. Sie arbeitet im Projekt „Outreach – mobile Jugendarbeit“ in Berlin als Streetworkerin in sogenannten „urbanen Problemvierteln“ und ist Mitglied der Gesellschaft für subjektwissenschaftliche Forschung und Praxis (GsFP).

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