Deutungskämpfe um Autorität

Feministische Lektüren im Anschluss an Hannah Arendt

Artikel von Teresa Orozco Martinez in Forum Kritische Psychologie Neue Folge 3 (2021)

Verfügbar über: https://doi.org/10.58123/aliceopen-693-1

Zusammenfassung

Der Beitrag setzt sich mit der Diagnose der Philosophinnen Hilge Landweer und Catherine Newmark auseinander, die gegenwärtig ein allgemeines ›Bedürfnis nach Autorität‹ feststellen und angesichts fehlender Autorität von Frauen einen feministischen Zugang suchen. In der Aufsatzsammlung »Wie männlich ist Autorität? Feministische Kritik und Aneignung« (2018) knüpfen sie zusammen mit weiteren Autor:innen an einen Autoritätsbegriff von Hannah Arendt an, den diese für die Nachkriegszeit entwickelt hatte. Um die unterschiedlichen Dimensionen in dieser Debatte ideologietheoretisch zu beleuchten, rekonstruiert Orozco kritisch die römischen Wurzeln des Autoritätsbegriffes und bezieht sich auf Pierre Bourdieus Analyse der Verknüpfung von Staat und Autorität. Sie problematisiert sowohl die Hürden, die Arendts Autoritätsauffassung für eine feministische Aneignung darstellt, als auch den Versuch, Autorität ›neutral‹ zu denken und zu einem positiven Anknüpfungspunkt für Frauen zu erklären.

Struggles over interpretations of authority. Feminist readings following Hannah Arendt

Abstract

The article deals with the diagnosis of the philosophers Hilge Landweer and Catherine Newmark, who currently identify a general ‘need for authority’ and seek a feminist approach in view of the lack of authority of women. In the collection of essays “How Masculine is Authority? Feminist Critique and Appropriation” (2018), they, together with other authors, take up a concept of authority developed by Hannah Arendt for the postwar period. To shed light on the different dimensions in this debate in terms of ideology theory, Orozco critically reconstructs the Roman roots of the concept of authority and refers to Pierre Bourdieu’s analysis of the nexus of state and authority. She problematizes both the hurdles that Arendt’s conception of authority poses for a feminist appropriation and the attempt to think authority ‘neutrally’ and declare it a positive point of connection for women.

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