Geflüchtete Kinder unter Pathologisierungsdruck

Eine Falldarstellung

Artikel von Boris Friele in Forum Kritische Psychologie Neue Folge 5 (2023).

Verfügbar über: https://doi.org/10.58123/aliceopen-695-9

Zusammenfassung

Anhand eines Fallbeispiels aus der psychosozialen Praxis des Autors veranschaulicht der Beitrag, wie aus dem Zusammenspiel von psychiatrischen Kategorien, interessegeleiteten Situationsdeutungen, restriktiven Handlungsstrategien und situativen Umständen heraus pathologisierende Deutungen psychischer Belastungen bei Kindern wirkmächtig werden können. Die ambivalenten Eigenarten der im Fallbeispiel als mögliche Pathologisierungen in Rede stehenden Diagnosekategorien »Posttraumatische Belastungsstörung« und »Zwangsstörung« werden in subjektwissenschaftlicher Perspektive erörtert. Die Darstellung betont die kontingenten Beziehungen von theoretischen und klinischen Konzepten, um die Handlungsspielräume für die Vermeidung von Pathologisierungen in der sozialpädagogischen und psychologischen Praxis herauszustellen.

Abstract

Using a case study from the author’s psychosocial practice, the article illustrates how pathologizing interpretations of children’s mental distress can emerge from the interplay of psychiatric categories, interest-driven situational interpretations, restrictive action strategies, and situational circumstances. The ambivalent characteristics of the diagnostic categories »Post-Traumatic Stress Disorder« and »Obsessive-Compulsive Disorder« discussed as possible pathologizations in the case study are examined from a subject-scientific perspective. The presentation emphasizes the contingent relationships between theoretical and clinical concepts to highlight the scope for avoiding pathologization in social pedagogical and psychological practice.

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