Phänomenologische Analytik und experimentelle Methodik in der Psychologie – das Problem der Vermittlung

Gundsatzreferat beim 3. Internationalen Kongreß Kritische Psychologie, Marburg 1984. Dokumentation in: Karl-Heinz Braun/Klaus Holzkamp (Hg.), Subjektivität als Problem psychologischer Methodik. 3. Internationaler Kongreß Kritische Psychologie Marburg 1984, Frankfurt/M. 1985, Campus, S. 38-58. Download (PDF, 434 KB): cfg1985a

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Vgl. dazu auch die weiteren Kongreßbeiträge:

sowie:


Carl Friedrich Graumann

1. Zum Begriff der phänomenologischen Analyse

1.1. Phänomenologie: Wortgebrauch und -mißbrauch

Überraschungen sind in der Regel freudig oder unangenehm. Die Überraschung, die die Einladung auslöste, auf einem Kongreß für Kritische Psychologie mit einem Vortrag über phänomenologische Analyse aufzutreten, stimmte weder schlicht freudig, noch war sie bloß unangenehm: Sie war von Anfang an mit Skepsis durchsetzt. Womit ich nicht die Skepsis meine, die man so gegen über der Kritischen Psychologie hegt und mancherorten sogar pflegt. Ich meine die Skepsis, die jeden, der phänomenologische Analytik ernst nimmt, immer dann befällt, wenn andere von Phänomenologie reden. Und damit meine ich keineswegs nur, nicht einmal in erster Linie, die Gegner einer Phänomenologie.

Der Begriff Phänomenologie oder phänomenologische Analyse, der ja seine eigene Geschichte hat, allein im modernen Verständnis eine etwa hundertjährige, mit den entsprechen den Bedeutungsveränderungen, hat so viele Mißdeutungen erfahren, darunter hartnäckige, kaum ausrottbare, daß man unwillkürlich zusammenzuckt, wenn einer „Phänomenologe“ zu einem sagt. Ich will von vorneherein erklären, daß die Phänomenologen (ohnehin mehr „Bewegung“ als ordentliche „Schule“) ihr Teil dazu beigetragen haben, zumindest was das Fenster zum Hof der Humanwissenschaften betrifft. Von allen Beziehungen, die die Phänomenologie zu den Humanwissenschaften unterhält, ist die zur Psychologie die zwar historisch älteste und thematisch innigste, aber, was das Zusammenleben betrifft, die unglücklichste geblieben. Warum das so ist, hat mehrere Gründe; von einem wird hier die Rede sein. ||39|

Ich kann nicht auf alle Mißverständnisse von Phänomenologie eingehen, die die Beziehung zu den Humanwissenschaften belastet haben; immerhin hat Giorgi in einem 1983 erschienenen Beitrag über phänomenologische Forschung zehn Fehlidentifikationen aufgezählt und kritisiert. Einige davon mögen für Amerika und den langjährigen Herrschaftsbereich des Behaviorismus besonders charakteristisch sein. Aber abgesehen davon, daß auch in unserer Provinz der Behaviorismus noch gar nicht so weit weg ist – schon gar nicht der „kognitive“, der „gewendete“ -, sind manche der Fehlidentifikationen auch bei uns üblich, vor allem aber auch aufschlußreich für unser Thema, die Problematik der Vermittlung. Ich will aber nur die wichtigsten [Vorurteile] herausgreifen, nämlich die[jenigen] Fehlidentifikationen, die dazu dienen sollen, der phänomenologischen Analytik ihre „Wissenschaftlichkeit“ abzusprechen und sie damit in der Distanz zu halten, in der man die Historie, die Philologie, die Literatur und die Kunst weiß – liebenswerte, der allgemeinen Bildung bekömmliche, stellenweise sogar unterhaltsame Kulturprodukte, die aber nichts im streng gehüteten Revier der Wissenschaft verloren haben.

Da ist etwa die Identifikation von phänomenologischer Methode mit „Introspektion“. Phänomenologie, das „weiß“ man, befaßt sich mit dem Bewußtsein; das Bewußtsein, das „weiß“ man, ist innen; ergo ist die Methode der Phänomenologie die Innenschau, die Introspektion. Was hier fast wie eine Schlußfolgerung aussieht (wenn auch aus der Klasse der Fehlschlüsse), wird durch die unausgesprochene Bewertung der Introspektion als Methode zur endgültigen Aburteilung der synonym behandelten Phänomenologie.

Eng damit zusammen hängt, lediglich vom Methodischen aufs Thematische gewendet, die Gleichsetzung von phänomenologischen und privaten, weil inneren „Daten“. Fast schon selbstverständlich ist dem Psychologen (und nicht nur ihm) die Metaphorik von innen und außen, die er ebenso selbstverständlich mit der Polarität von privat und öffentlich verbindet. Der um Objektivität bemühte Psychologe hat sich immer entschieden auf die Seite des Äußeren und Öffentlichen geschlagen aus Gründen, die wiederum im Methodologischen, letztlich aber in einem naturwissenschaftlichen Selbstverständnis liegen (zur Innen-Metapher vgl. [Ch.] Taylor 1964, 57).

Wiederum wird, in einer dritten weitverbreiteten Gleichsetzung, das Phänomenologische als das bloß Subjektive charakterisiert und disqualifiziert (Giorgi, a.a.O., 134 ff.). Richtig daran ist, daß die phänomenologische Analyse sich ||40| vornehmlich den Strukturen der Subjektivität widmet. Aber weder ist sie darauf beschränkt, noch ist ihre Vorgehensweise selbst „subjektiv“ in dem pejorativen Sinne des Nicht-Objektiven bzw. keiner Objektivität Verpflichteten.

Daß aber gerade letzteres von einigen Kritikern, besser: Gegnern des phänomenologischen Ansatzes gemeint ist, zeigt die Generalisierung dieser Fehlidentifikation zu der Gleichung von phänomenologisch und antiwissenschaftlich. Das „Körnchen Wahrheit“, das sich in allen Fehlidentifikationen finden ließ und durch einseitige Übertreibung zu dem jeweiligen Mißverständnis der Phänomenologie führte, ist hier besonders klein geraten. Die phänomenologische Analyse, die an sich keine Antiposition darstellt, läßt sich am ehesten in Gegensatz zum Szientismus bringen (a.a.O., 140).

Schließlich hat die Wortschöpfung „phänomenologisch“ selbst zu einer Irreführung verleitet, wenn als Gegenstand dieser Analyse das bloß Phänomenale angesehen wird; das Phänomenale aber ist bloßer „Schein“, nicht die dahinter liegende und oft verborgene „Wirklichkeit“, beziehungsweise ist bloße Erscheinung, die auf ein nicht erkennbares (physisches oder psychisches) Sein verweist. Phänomenologie wird, hier mit Phänomenalismus verwechselt, einer Position des frühen Positivismus, die jedoch als Spielart eines subjektiven Idealismus realistischer Kritik verfiel.

Genug der Gleichsetzungen und Verwechslungen, an denen – ich wiederhole das noch einmal – immer wieder Philosophen und Wissenschaftler, die sich selbst als „Phänomenologen“ bezeichneten, mitgewirkt haben. Das gilt ganz besonders für die Vertreter zweier Spielarten, die, bei manchen Gemeinsamkeiten, doch klar von der Phänomenologie abgegrenzt werden sollten: die Existenzialisten und die Humanisten (vgl. hierzu Graumann 1980).

Mit den Hinweisen auf das, was Phänomenologie und phänomenologische Methode nicht sind, ist noch nicht klar, geworden, was sie sind, oder besser, als was ich sie verstehe. Klar geworden ist aber vielleicht, weshalb man so leicht mißtrauisch wird, wenn man als „Phänomenologe“ angesprochen wird. Es spricht manches dafür, nicht die phänomenologische Orientierung und die ihr entsprechende Methodik, wohl aber die Bezeichnung „phänomenologisch“ aufzugeben. Doch ist dies hier nicht der Ort. Ich bin mit diesem Reizwort hierher geholt worden und werde, jetzt positiv, Position beziehen. Diese Position ist einer Reihe von phänomenologischen Philosophen und Humanwissenschaftlern verpflichtet. Als Ertrag meiner kritischen Auseinandersetzung mit ihnen und meiner Aneignung ihrer Gedanken in Assimilation und ||41| Akkomodation lassen sich die nachfolgenden Thesen und Konzepte nicht immer eindeutig einem der gemeinten Autoren zuordnen, unter denen ich vor allem Husserl, Merleau-Ponty, Gurwitsch, Schütz, aber auch E. Straus, Buytendijk und Linschoten nenne. Und Position beziehen will ich in dem Sinne, daß ich versuche darzustellen, was „phänomenologisch“ für mich in erster Linie bedeutet: Nicht eine philosophische Schule oder eine psychologische Metatheorie oder gar Theorie, sondern eine methodologische Haltung, humanwissenschaftliche Probleme zu sehen, zu reflektieren und entsprechend Fragen zu stellen. Als problemzentrierte Haltung ist sie nicht fixiert, deshalb auch nicht im Sinne eines Methodenkanons kodifiziert. Ihre Offenheit ist ihre Stärke und Schwäche.

1.2. Phänomenologische Analyse als Strukturanalyse der intentionalen Person-Umwelt-Interaktion

Durch alle Variationen phänomenologischer Analysen hindurch hält sich die Kernannahme der intentionalen Person-Umwelt-Beziehung (im Sinne von Herrmanns selbst nicht zur Disposition stehender Annahme über einen Forschungsbereich (Herrmann 1974) ). Intentionalität bezeichnet einen Grundzug menschlichen Bewußtseins (Erlebens) und Handelns (Verhaltens), nämlich sein Gerichtetsein auf etwas, das als vom jeweiligen Gerichtetsein unabhängig gemeint wird. Dies gilt für die sinnlichen und nicht-sinnlichen Modalitäten des Bewußtseins wie für die unterschiedlichen sonstigen Modi des Sich-zu-etwas-Verhaltens (Graumann 1960; 1984).

Während der Begriff des Sichverhaltens immer ein intentionales Korrelat impliziert (ganz im Unterschied zum behavior-Begriff, dessen Paradigma der unbedingte Reflex war), gibt es mentale Zustände, wie z. B. Stimmungen, über deren intentionalen Charakter man streiten kann. Ich will auf diese von Husserl (1900/01; 1968) bis Searle (1983) reichende Kontroverse hier nicht näher eingehen; ich sehe auch in den bspw. von Searle ausgenommenen Zuständen der Erleichterung, Verstimmung und Angst das (vielleicht unspezifische, weil generalisierte, und dem Verstimmten und Ängstlichen nicht unbedingt bewußte) intentionale Korrelat der verstimmenden und Angst machenden Welt.

Für mein heutiges Thema beschränke ich mich auf die Artikulation der Kernannahme der durchgängigen Intentionalität subjektiver Existenz, gleich ob es sich um bewußte ||42| oder unbewußte, absichtliche oder unabsichtliche Modi des (Lewin’sch gesprochen) realen oder irrealen Sichverhaltens handelt. Dadurch, daß jedem dieser intentionalen Zustände und Akte ein Korrelat (Objekt) zugeordnet ist, zu dem sich das intentionale Subjekt (die Person) als zu einem unabhängig vom jeweiligen Zustand oder Akt Existierenden verhält, ist Intentionalität die Bezeichnung für ein aktives Verhältnis, dessen Relate, Person und Umwelt genannt, prinzipiell zusammen gesehen werden müssen: Personen, ob als Individuen oder Gruppen genommen, immer auf ihre Umwelten bezogen; Umwelten im Wortsinne immer um Personen und Gruppen, für sie existierend. Diese prinzipielle intentionale Verklammerung von Person und Umwelt impliziert ein erstes methodologisches Postulat phänomenologischer Analytik. Deren Einheit ist nicht das Individuum für sich genommen, in seinem „Erleben“ und „Verhalten“, in diesem oder jenem objektiv für sich genommenen Weltausschnitt („Reizkonstellation“), sondern diese intentionale Person-Umwelt-Relation. Bei aller notwendig werdenden Zergliederung darf also der relationale Charakter nicht „aufgelöst“ werden: Wer sich für Personen (Individuen, Gruppen oder Klassen von Personen) interessiert, sucht in der phänomenologischen Einstellung deren Umwelten auf, und umgekehrt werden Umwelten als person-, gruppen-, klassen- oder auch artspezifische Korrelate des jeweiligen Verhaltens aufgesucht und rein in dem Maße und in den Grenzen untersucht, wie die entsprechenden Subjekte sich dazu verhalten. Mit anderen Worten läuft Intentionalanalyse immer auf Situationsanalyse hinaus, weil das intentionale Subjekt als prinzipiell situiert verstanden wird. Ich komme darauf zurück. Zuvor will ich auf zwei Implikationen der Intentionalitätsannahme hinweisen, die zugleich den Unterschied der phänomenologischen zu subjektivistischen und objektivistischen Orientierungen deutlich machen sollen.

1. Wenn im phänomenologischen Verständnis Verhalten immer meint, daß ich mich zu etwas verhalte, das ich als unabhängig von diesem Verhalten intendiere, dann kommt der Intentionalität des Verhaltens insofern objektivierende Funktion zu, als ich mich darauf verlasse, daß ich mich ein und derselben Sache in wechselnden Akten und Sichtwelsen als einer identisch bleibenden zuwenden kann, wieder auf dasselbe zurückkommen kann, mit anderen darüber reden, mich verständigen und auseinandersetzen kann, daß der Sache, etwa einem Wahrnehmungsding, etwas zustoßen kann usw. Durch die Mannigfaltigkeit ihrer Erscheinungsweisen ||43| bewahre ich intentional die Sache selbst in ihrem Sinn, auch über ihre (beispielsweise physische) Existenz hinaus. Alle Objektivationsleistungen philosophischer Reflexion wie vor allem wissenschaftlicher Forschung sind in dieser objektivierenden Funktion intentionalen Verhaltens fundiert. Andererseits wird die (noematische) Identität eines Gegenstandes oder Sachverhalts als dessen Sinn immer nur in der Phänomenalität der Abschattungen und Aspekte erfahren, die der jeweiligen Perspektive der Person entsprechen. Es gibt kein davon abgelöstes Erkennen oder Erfassen eines Sinnes; Sinn ist also, phänomenologisch verstanden, weder etwas, das in der Innerlichkeit eines Subjektes noch in der Natur von Objekten zu suchen ist, sondern wird in der intentionalen Auseinandersetzung von Person und Umwelt konstituiert.

2. Die zweite Implikation der Intentionalitätsannahme ist damit bereits deutlich geworden. Im gleichen Maß, wie in der Intentionalität des Verhaltens die subjektunabhängige „Objektivität“ der Verhaltensumwelt gewahrt ist, wird in ihr die potentielle Sinnhaftigkeit konstituiert. Umwelt erscheint primär als „sinnhaft-für“ (in den Modalitäten des Sinnvollen, Sinnlosen, Sinnwidrigen etc.), wiederum für einzelne wie für soziale Gruppen, Kategorien, Kulturen. Sichverhalten heißt dann prinzipiell, sich zu Sinnhaftem verhalten, [Sichverhalten] ist die Schaffung, Wahrung oder Veränderung eines Sinn-Verhältnisses zu realen oder idealen Personen oder Objekten.

Muß ich anfügen, daß eines der Sinnkorrelate unseres Verhaltens die eigene Person in einem ihrer Aspekte sein kann? Alle Bestimmungen der Intentionalität treffen voll auf das (reflexive) „Selbstverhältnis“ zu.

Ich habe eingangs die intentionale Person-Umwelt-Beziehung in Abweichung vom traditionellen phänomenologischen Sprachgebrauch als Interaktion bezeichnet. Dieser Begriff bedarf der Erläuterung; denn Intentionalität darf nur menschlichem (und tierlichem) Bewußtsein und Verhalten, nicht aber den Dingen unserer Umwelt zugeschrieben werden. Gleichwohl wirken diese Dinge auf uns in „purer Kontingenz“: das Auto bleibt uns plötzlich stehen, das Messer schneidet mir in den Finger, ein Familienmitglied wird krank und stirbt. In Ärger, Schmerz und Trauer sind wir (intentional) betroffen über das, was uns widerfährt. Waldenfels (1980, 98 ff. ) hat an Beispielen der Widerfahrnis die Gegenüberstellung von Intentionalität und Kausalität reflektiert und damit die Reinheit der Scheidung von personalistischer ||44| und naturalistischer Einstellung, wie sie Husserl (1952) im Interesse einer Phänomenologie vollzog, in Frage gestellt. Ich will von dieser Grenzfrage nur einen Aspekt aufgreifen, der das Verständnis von Intentionalität anreichern soll. Es gehört zu unserer Erfahrung von Welt, daß den Dingen wie Personen ein Eigenleben bzw. eine für uns opake Eigenständigkeit und Eigenaktivität zukommt, die, meist unvorhersehbar, als Kontingenz des Faktischen uns überfällt. Diesen sinnfreien Rest, der, wenn wir ihm begegnen, nachträgliche Sinngebung geradezu verlangt, ordnen wir als Möglichkeit, und sei es als Zufall, in den Horizont aller Erfahrung ein. Das bringt uns zu einer weiteren Explikation der Intentionalitätsannahme, die uns den Charakter phänomenologischer Analyse als Strukturanalyse von Situationen verdeutlichen kann.

1.3. Phänomenologische Analyse als Strukturanalyse von Situationen

Man kann die intentionale Person-UmweIt-Relation bereits als das für eine Situation konstitutive Element ansehen. Der Charakter der Situiertheit ergibt sich aber auch aus dem weiteren Kontext. Er ist einmal dadurch konstituiert, daß jede einzelne Erfahrung, jede einzelne Praxis, wie Husserl (I, 1948, 25) es formuliert hat, ein Weltbewußtsein „im Modus der Glaubensgewißheit“ voraussetzt, ohne dessen „passive Vorgegebenheit“ eine einzelne. Zuwendung des erkennenden oder praktischen Interesses nicht möglich wäre. In diesem Sinne ist keine Leistung ohne Vorerfahrung, ohne Voraussetzung. Jede Erfahrung hat aber auch insofern ihren Horizont, als das, was sich mir in seiner Identität jetzt so zeigt, sich schon so und so gezeigt hat und auf weitere Möglichkeiten seiner Erfahrbarkeit verweist. Das ist unmittelbar einsichtig bei der Wahrnehmung von Personen und Dingen, gilt aber für alle Erkenntnis, wobei phänomenologisch die Entgegensetzung von Erkennen und Handeln wegen der durchgängigen intentionalen Struktur entfällt: Sie gilt für präreflexives Tun, planvolles Handeln wie für habitualisiertes Verhalten. Der Horizont der Erfahrung ist also wesentlich der „Spielraum von Möglichkeiten“ (Husserl, a.a.O., 27) für weitere Erfahrung. Am „Innenhorizont“ desselben Objekts und am „Außenhorizont“ der Mitobjekte, auf die ein Subjekt perspektivisch verwiesen wird, kann sich die als antizipatorisch gekennzeichnete Erfahrung bestätigen. ||45|

Zum phänomenologisch verstandenen Verhalten gehören also gleichwesentliche Verhaltensmöglichkeiten, das intentionale Korrelat solchen Verhaltens ist horizonthaft, also potentiell offen. Zum Gesehenen gehört das Ungesehene; das Sichtbare wird vom Nichtsichtbaren, das Sinnliche vom Nichtsinnlichen, allgemein das Wirkliche vom Möglichen mitkonstituiert. In diesem Sinne ist alle Erfahrung induktiv; es gibt kein letztes.

So ist die Welt, aus der heraus und zu der wir uns verhalten, als Möglichkeitsraum offen. Zugleich aber ist sie uns vorgegeben als selbstverständlich geltende. Im Ausgang von der alltäglichen Praxis, den phänomenologische Analyse nimmt, treffen wir auf die Fülle der als selbstverständlich, als „natürlich“ geltenden, d.h. nicht zu Erkenntniszwecken eigens thematisierten und herausgestellten Dinge und Sachverhalte, von denen der Einzelne „alltäglich“ als etwas Gegebenem ausgeht. Husserl nennt diese „Lebenswelt“ die der anonymen Subjektivität (Husserl 1962, 114).Die alles andere als „natürliche“ oder „objektive“ Bedeutung oder Funktion vieler Selbstverständlichkeiten der Lebenswelt muß in der phänomenologischen Analyse auf ihre Konstitution geprüft und damit aus der (verdinglichten, versachlichten) Anonymität herausgehoben werden. Die Lebenswelt, für Husserl der „Rechtsgrund“ auch aller Wissenschaft, ist, vor allem in ihrer sozialen Struktur und ihren Realitätsgraden von Schütz (1971) bzw. Schütz & Luckmann (1979/1984) sehr detailliert und – ich glaube – für eine soziale Sozialpsychologie sehr fruchtbar analysiert worden.

Die Lebenswelt, etwa in konkreten Situationen der Arbeit, der Freizeit, des Lernens usw., bleibt thematisch der Ausgangspunkt phänomenologischer Analytik.

Ich muß es mir versagen, die aus der Grundannahme der Intentionalität sich herleitende Horizontstruktur lebensweltlicher Situationen weiter auszufalten, möchte jedoch auf einige thematische Implikationen aufmerksam machen, die sich aus der skizzierten Struktur für die phänomenologische Strukturanalyse ergeben. Da dies bereits an anderen Stellen dargestellt worden ist, müssen Hinweise genügen (Graumann 1960, 1984; Graumann & Metraux 1977; Graumann & Wintermantel 1984; Linschoten 1953).

1. Die unverkürzte Deskription des situierten Subjekts muß ausgehen von seiner Leiblichkeit. Nicht nur, weil Subjekte einen Ort haben, von wo aus sie wahrnehmen und handeln und ihm entsprechend ihre Umwelt wahrnehmen und behandeln. Auch der körperlichen Verfassung entsprechend stellt sich der Sinn von Dingen, Ereignissen, Zustän-||46|den je anders dar, etwa dem Gesunden, dem Kranken, der Schwangeren, der Kleinen, dem Übergewichtigen, dem Körperbehinderten usw. Die Psychologie mit ihrer cartesianischen Leib-Seele-Trennung hat sich ja auf mentale Zustände und „Prozesse“ beschränkt und das „Somatische“ der Medizin überlassen. Für die intentionale Person-Welt-Verklammerung hingegen ist die dichotome Trennung von Physis und Psyche fragwürdig, die Unterscheidung sekundär. Die durch Scheler vorbereitete, durch Merleau-Ponty ausgeführte Bestimmung des phänomenologischen Subjekts als Leib-Subjekt (Merleau-Ponty 1966; vgl. Plügge 1967), lenkt nicht nur die Aufmerksamkeit auf den gelebten Leib, den ein im übrigen geistiges Subjekt „auch“ hat und unmittelbar erfährt. Sie bewahrt – im Unterschied zu anderen subjektwissenschaftlichen Konzeptionen davor, die „kognitive “ oder „reflexive“ Kompetenz des Subjekts zu verabsolutieren. Vielmehr liegt in der Kontinuität von der leiblichen „vorprädikativen“ Erfahrung bis zum reflektierten Erfassen eine Fundierungsannahme, die nicht nur phylogenetische Hominisierung und historische Humanisierung zu vereinbaren gestattet, sondern auch dazu geeignet ist, die Barriere zwischen den Konzeptualisierungen von bewußtem und unbewußtem Seelenleben abzutragen.

2. Das Korrelat der Leiblichkeit des phänomenologischen Subjekts ist die Materialität und Räumlichkeit der intentionalen Umwelt (Taylor 1964), die sich uns als nah oder fern, handhabbar, greifbar, zu Fuß oder per Auto erreichbar, unerreichbar, als fruchtbar-unfruchtbar, eßbar-ungenießbar, brauchbar-unbrauchbar, aber auch als abstoßend-häßlich, verlockend-schön, als Mittel und als Zweck darbietet, aufzwängt, beziehungsweise von uns so bestimmt wird. Es sind diese menschlichen Qualitäten und Valenzen der dinglich-räumlichen Umwelt, in denen sich Art und Maß unserer Aneignung, aber auch Entfremdung zeigen. Linschoten hat, um die. menschliche Qualität der intentionalen Umwelt zu kennzeichnen und sie von der naturwissenschaftlich konzipierten Geographie abzuheben, von „Landschaft“ gesprochen (Linschoten 1953).

Als Korrelat meiner intentionalen Zustände (der Hoffnung und Befürchtung, des Liebens und Hassens), meines geistigen Verhaltens (Nachdenkens, Zweifelns, Träumens) „ist“ die intentionale Umwelt auch geistige Welt, Traumwelt, Phantasielandschaft, meine Wahrnehmungswelt durchdringend, überlagernd, über sie hinausführend.

3. Das in der Horizontstruktur beschlossene Zusammenwirken des Wirklichen mit dem Möglichen bringt die Zeitlich-||47|keit der Erfahrung, allgemeiner die Historizität des Situiertseins zum Vorschein. Nicht nur die eigene Erfahrung fundiert jede weitere eigene und läßt noch weitere antizipieren. Andere Personen wie die Dinge selbst „haben“ ihre Geschichte in der sich durch alle Erscheinungsweisen durchhaltenden Identität. Ihre Geschichte ist nicht meine, aber sie werden mit ihrem Alter Teile meiner Geschichte. Menschen werden so in die Geschichten anderer „verstrickt“, wie es Schapp (1976 b) formuliert hat.

Für ihn, der sich von einer Phänomenologie der Wahrnehmung (Schapp 1910/1976a) zu einer Philosophie der Geschichte (Schapp 1975) entwickelt hat, in der alles, Mensch wie Ding, primär und nur in Geschichten erfahrbar ist, fallen „Welt und Geschichte, in die wir verstrickt sind, zusammen“ (1975, 143). Erfahrbar aber heißt hier, kann nur heißen, erlebbar und deutbar. Über diese geschichtliche Welt kann sich niemand erheben; das aber heißt. auch, den Schatten der Sprache nicht überspringen (vgl. Welter, i. Dr.). Geschichte und Sprache sind nicht trennbar. Das bringt uns zu einer letzten Thematisierung intentional verstandener Situationen, zu ihrer prinzipiellen Sozialität.

4. Zu unserer Geschichte – „meine“ Geschichte gibt es streng genommen nicht (Schapp 1975, 180) – gehören nicht nur immer von Anfang an die Anderen, mit denen wir, soweit wir denken, in Kommunikation stehen, ihre, das heißt wiederum unsere Sprache sprechend. Unser Erfahrungshorizont wird durch den Horizont der Mitmenschen eröffnet, erweitert, beschränkt. Jeder Mensch hat von Anfang an seine – wie es Husserl (1962, 369) nannte – „Mitmenschheit“ und damit Anteil am „Menschheitshorizont“. Dazu gehört und ihn legt aus die Sprache. „Menschheit ist vorweg als unmittelbare und mittelbare Sprachgemeinschaft bewußt“ (ebda.). Alles, was sich im „Wir-Horizont“ einer Sprachgemeinschaft findet und ansprechbar ist, ist „da“, existiert, prinzipiell erfahrbar, verfügbar. Welt für alle setzt Menschen in ihrer allgemeinen Sprache voraus (Husserl, a.a.O., 370). Aussprechbar ist aber auch, was nicht ist oder nicht so ist, wie es Sprache nahelegt. Sprache selbst fungiert nicht nur als Medium und Organon, sondern wird selbst zum intentionalen Korrelat, das die Noemata der Anschauung, der unmittelbaren Erfahrung überlagern, eine Art zweite Wirklichkeit schaffen kann (vgl. Husserls „Verführung der Sprache“, a.a.O., 372).

Ich habe das Intentionalitätskriterium der Sozialität, das kommunikative personale Situiertsein, zuletzt genannt, weil die erstgenannten Kriterien in es eingehen. Doch es ||48| gilt wechselseitige Bedingtheit: Die Leiblichkeit intentionaler Subjekte erfahren wir zuerst an anderen bzw. durch andere an uns; die intentionale Umwelt bewohnen wir mit anderen und haben gelernt, sie uns anzueignen durch Arbeit, Sprache und Kunst. Was vor allem Merleau-Ponty (1976) in seiner phänomenologischen Strukturanalyse des Verhaltens als die „Dialektik“ der „menschlichen Ordnung“ bezeichnet, ist durch das Wechselspiel der genannten einander bedingen- den Strukturelemente charakterisiert, entscheidend aber durch die in der Horizontstruktur von Situationen begründeten Fähigkeit, alle Gebilde, sozialen oder kulturellen Strukturen, die uns, wenn sie einmal geschaffen sind, begrenzen und einengen, „zu negieren und zu übersteigen“ (a.a.O., 202).Erst darin wird die menschliche Freiheit, sich zu verhalten, deutlich und vom animalischen, an Auslösebedingungen gebundenen Verhalten unterscheidbar, wird die dieser Freiheit entsprechende Horizontstruktur, das heißt Offenheit intentionaler Umwelten einsichtig, die die relative Gebundenheit tierlicher Umwelten prinzipiell transzendiert.

So weit die Ausfaltung des Intentionalitätskonzepts, mit deren Hilfe die Ansätze zu einer Phänomenologie des Sichverhaltens als Person-UmweIt-Interaktion skizziert werden sollten.

2. Zur phänomenologischen Methode

Auch wenn bisher explizit von Konzepten und Themen phänomenologischer Analytik die Rede war, dürften methodologische Gebote und sicher auch Verbote erkennbar geworden sein. Ich will, um dem Problem der Vermittlung zwischen phänomenologischer Analyse und experimenteller Methodik näherzukommen, einige Funktionen der phänomenologischen Arbeitsweise voranstellen, von denen ich glaube, daß sie zwar völlig anders sind als die des experimentellen Verfahrens, nicht aber dazu im Widerspruch stehen.

2.1. Die kritische Funktion

Mir ist klar, daß man gerade im Rahmen eines Kongresses für Kritische Psychologie, mit dem Begriff „kritisch“ eine ähnliche Skepsis hervorrufen kann wie mir gegenüber mit ||49| „phänomenologisch“. Also was heißt phänomenologisch „kritisch“? Nicht mehr, aber auch nicht weniger als die gründliche Bewußtmachung und Prüfung der eigenen Voraussetzungen und Vorannahmen. Das Ziel dieser kritischen Prüfung ist nicht die „Voraussetzungslosigkeit“, sondern die Voraussetzungsbewußtheit, natürlich gepaart mit der Bereitschaft, aus dieser Bewußtheit gegebenenfalls methodologische Konsequenzen zu ziehen.

Ich weiß, daß sich dieses methodologische Postulat für manche Forscherkollegen (vor allem für die forschen) problemlos anhört, weil sie glauben, dies eh immer zu tun. Sie haben und kennen ihre Theorie oder ihr Modell und machen, frei nach Duncker, Problemanalyse, Zielanalyse und Mittelanalyse, generieren daraus ihre Hypothese, wählen sorgfältig ihr Design, wissen genau, welcher Datentyp welche Prüfverfahren gestattet, suchen das optimale (oder gleich mehrere) aus und geben am Schluß eine „zurückhaltende“ Diskussion – alles lege artis; die Veröffentlichung im Fachjournal ist ziemlich sicher.

Andere – und ich denke, eine wachsende Zahl von Fachkollegen – wissen, daß die sechs oder acht Verfahrensschritte, die ich eben gemeint habe, ebenso viele Fallen sind, bzw. daß die Tücken in den Verhältnissen zwischen den Schritten, etwa zwischen Theorie und Methode, stecken. Für sie ist das obige methodische Postulat alles andere als harmlos; es ist geradezu forschungsbehindernd. Tatsächlich ist das Bewußtmachen der in eine Problemstellung eingehenden Vorannahmen deswegen nicht leicht, weil wir uns allzuoft der Annahmen nicht bewußt sind, oder wenn, dann nicht ihrer möglichen ideologischen Funktion. Hans Linschoten, der von der Wirksamkeit der „silent assumptions“ überzeugt war, hat einmal gescherzt, daß man, um da ranzukommen, eine kleine Psychoanalyse brauche. Aber die Klärung der wissenschaftlichen Voraussetzungen muß nicht bis zur Motivforschung, bis zur Psychologisierung der Wissenschaft als Handlung, getrieben werden. Was jedoch seit Husserl für die phänomenologische Arbeitsweise, auch von Wissenschaftlern, immer wieder gefordert wurde, ist die Reflexion auf die Theorie, die Begrifflichkeit, und die Wahl des Zugangs und der Methode, sowie nicht zuletzt deren Verhältnisse untereinander. Reflexion heißt hier vor allem, Implikationen erkennen. Robert MacLeod (1947) sah im „phänomenologischen Ansatz zur Sozialpsychologie“ wesentlich die kritische Aufklärung von „impliziten Annahmen“ wie z. B. das organizistische Vorurteil, das genetizistische, den Soziologismus, Logizismus, Reduktionismus, Relativismus. ||50|

Wer heute die impliziten Annahmen derjenigen, die sich kognitiv oder Kognitivisten nennen, auflistete, käme auf eine nicht minder bunte (und deprimierende) Liste. Man kann aber, auch noch ohne Psychoanalyse, hinter die Ismen zurückfragen und, wie es Billig 1982, ebenfalls für die heute beliebtesten sozialpsychologischen Theorien und Theoretten, getan hat, die ideologische Herkunft bzw. Funktion des durchgängigen Individualismus herausarbeiten, was bezeichnenderweise nur dadurch möglich war, daß er die historisch immer wieder durchbrechende ideologische Funktion des Ideologiekonzeptes selbst aufdeckte. Mir ist klar, daß die oft genüßliche Aufdeckung latenter Annahmen der anderen ein weitverbreitetes Spiel ist. Demgegenüber wird der phänomenologische Rückgang auf das „irreflechi“ der Forschung vom Forscher selbst, also als Bemühung um Selbstkritik, gefordert. Dazu gehört, wie es vor allem Giorgi (1970) versucht hat, auch die ausdrückliche Einbeziehung des eigenen Ansatzes in die Problemstellung.

Schließlich – und das ist im Rahmen unseres Themas von besonderer Wichtigkeit – ist die Klärung der Voraussetzungen der eigenen Methode selbst Voraussetzung für die Entscheidung, wann und in welchen Grenzen die phänomenologische mit anderen Methoden kombiniert werden darf.

Daß die Kritik sich gegen liebgewordene Denkweisen und Begriffe richtet, ist auch ein direkter Beitrag zu der zweiten, immer als besonders wichtig angesehenen Funktion phänomenologischer Analyse, der deskriptiven.

2.2. Die deskriptive Funktion

Die ausführliche Explikation der Intentionalität des Verhaltens sollte dazu dienen klarzumachen, daß phänomenologische Deskription etwas wesentlich anderes ist als übliche Verhaltensbeobachtung und -beschreibung. Daß wir uns zu etwas immer in einem bestimmten Sinne verhalten, oder pointiert: zum Sinn von etwas verhalten (wobei ich vereinfachend Bedeutung, Wert, Zweck, Funktion unter Sinn subsumiere), hat mehrere methodologische Implikationen, für die Art der Beobachtung wie die der Beschreibung. ||51|

[2.2.1.] Beobachtung

Die Beobachtung kann keine rein äußere sein. für die das Verhalten und sein Gegenstand schon voll konstituiert sind oder gar – wie im Fall der Verwendung eines theoretisch deduzierten Kategoriensystems – vorgegeben konstruiert sind. Vielmehr ist die phänomenologische Beobachtung auf die (Sinn-)Konstitution selbst gerichtet. wie sie sich im konkreten Verhaltensakt vollzieht. Das objektiv („geographisch“) identische Objekt wird vom gleichen Subjekt nicht immer im gleichen Sinn behandelt bzw. „interpretiert“. Daß dies manchmal durch die Art und Weise, wie ein Ding behandelt wird. manifest = beobachtbar wird, manchmal nur durch zusätzliche kommunikative Vergewisserung bei der handelnden Person deutlich wird. ist bekannt; doch es gibt aus ebenso bekannten. weil psychologisch recht gut aufgeklärten Gründen eine Fülle von Situationen, wo die Beobachtung nicht ausreicht, die Befragung nicht möglich oder nicht sinnvoll ist. Hier greift der Psychologe, wenn er kann, zur experimentellen Manipulation der Bedingungen oder, wenn er nicht kann, ersatzweise oder vorläufig zur Korrelation von objektiv fixierten Merkmalen; beides im naturwissenschaftlichen Verständnis Verlängerungen oder Varianten systematischer Beobachtung.

Für die Orientierung an der Intentionalität bzw. Sinnhaftigkeit des Verhaltens wäre beides keine Alternative (ob ein Komplement, bleibt zu diskutieren). Wie bei der Frage, ob ein beobachtbares Verhalten eine bestimmte Handlung ist, wird in der phänomenologischen Orientierung die Interpretation verlangt, deren Bewährung auf verschiedenen Wegen versucht werden kann, die aber prinzipiell offen bleibt.

Dabei bleibt die möglichst enge Bindung an die Beobachtung (Anschauung) eine Grundforderung phänomenologischer Forschung. die sich aus der Auffassung begründet, daß ohnehin, was wir gemeinhin „Beobachtung“ und was wir „Interpretation“ nennen, im konkreten Vollzug untrennbar ist, aber durch die Prüfung der Vorannahmen (tendenziell) aufklärbar.

Das Bewusstsein, letzte Gewißheit über die (Subjekt-)Angemessenheit einer Interpretation nicht erreichen zu können, das in der Regel den um Objektivität und Sicherheit bemühten Wissenschaftler davon abhält, überhaupt „Sinnfragen“ zu stellen, muß den phänomenologisch Arbeitenden dazu führen, in der wechselseitigen Kontrolle von Anschauung und Reflexion diese Angemessenheit zu approximieren. ||52|

Anschauung und Reflexion (dies nur als Anmerkung) werden wohl als Grundlagen wissenschaftlicher Methodik akzeptiert, als Methoden spielen sie keine Rolle; sie werden nicht gelehrt. Die Verbindung der kritischen mit der deskriptiven Funktion hat im übrigen in den phänomenologisch orientierten Humanwissenschaften zu einer methodischen Haltung geführt, die man die „ethnologische“ oder „ethnographische“ nennen kann: Handlungsweisen und Situationen, vor allem von alltäglicher Vertrautheit, so zu beobachten und zu beschreiben, wie es ein Ethnologe tun muß, der mit einer fremden Kultur in allererste Berührung kommt, also ohne wissenschaftliche Vorkenntnisse über Religion, Sitte, Produktionsweise, Sozialstruktur. Das ist natürlich nur (und in Grenzen) möglich durch eine Technik der Epoche, d.h. der bewußten „Einklammerung“ der als gültig geltenden Theorien und Überzeugungen über den jeweiligen Sachverhalt. Eine derartige „anthropologische Attitüde“ würde beispielsweise der Sozialpsychologie neue Erkenntnisse bescheren; zu einer Anthropologie des Wissens und der Wissenschaft liegen bereits Ansätze vor (Mendelsohn & Elkana 1981); ein ethnologisch geschulter teilnehmender Beobachter dieses Kongresses müßte mit Hilfe der Technik der Epoché zu einer anderen Beschreibung kommen als ein noch so geschulter Beobachter, der auch als Beobachter immer weiß, was ein Kongreß „ist“.

[2.2.2.] Beschreibung

Beobachtung, sagen wir in der Wissenschaft, dient der Beschreibung; denn nur diese geht, wenn überhaupt, in den Corpus der Wissenschaft ein. Der Phänomenologe tendiert dazu, es umgekehrt zu sehen, wenn er in der Anschauung den letzten Rechtsgrund aller Erkenntnis sieht. Damit ist prinzipiell das Problem des Verhältnisses von Anschauung und Sprache aufgeworfen, das in der Weiterentwicklung der Phänomenologie bis zum heutigen Tage an Gewicht gewonnen hat und nicht ausdiskutiert ist. Ich kann auf dieses Problem und damit auf die Phänomenologie der Sprache, der Sprachlichkeit unserer Welterfahrung, hier nicht eingehen, aber für die methodologische Absicht dieses Beitrages auf einige Implikationen der Husserlschen Forderung nach getreuer Begrifflichkeit aufmerksam machen.

„Getreu“ meint hier phänomengetreu, und das heißt zu versuchen, die Art und Weise, wie etwas jemandem erscheint und Sinn für ihn hat, auch sprachlich möglichst adäquat ||53| zu fassen, um nicht (und das entspricht wieder der kritischen Funktion) durch gängige, aber vielleicht unreflektierte Bedeutungen von Alltagswörtern oder Fachausdrücken gerade das zu verdecken, was man ans Licht bringen will. Die Angemessenheit einer Deskription findet nicht ihre Rechtfertigung in der Übereinstimmung mit wissenschaftlichen (theoretischen) Konstrukten. Aus phänomenologischer Sicht müssen sich wissenschaftliche Begriffe gegenüber der sprachlich adäquat ausgelegten Erfahrung ausweisen und durch sie legitimieren lassen; übrigens ein phänomenologisches Grundverständnis von Empirie.

Für die Human- bzw. Sprachwissenschaften ergibt sich hieraus eine sehr wesentliche Konsequenz, die vor allem A. Schütz , der wohl bedeutendste Vermittler zwischen Phänomenologie und Sozialwissenschaften, expliziert hat. Bei der Ausfaltung der Struktur intentionaler Situationen war festzuhalten, daß unsere originäre Welterfahrung immer schon, das heißt von klein auf und von je her, sprachlich vermittelte und damit in der Sprache interpretierte Erfahrung ist, die wir mit anderen (in einem empirisch zu prüfenden Ausmaß) teilen. Wie Schütz (1971; vgl. Schütz & Luckmann 1979/1984) im einzelnen gezeigt hat, „enthält“ die lebensweltliche Sprache nicht nur die Benennungen der Personen, Dinge und Sachverhalte unserer engeren und weiteren, realen und idealen Umwelt, sondern auch die Normen und Regeln für unseren Umgang mit anderen, anderem und uns selbst, kurz: das „verfügbare Wissen“. In dem Maße, wie der Sozialwissenschaftler, an diesem Wissen, den Normen und Regeln interessiert, zu entsprechenden wissenschaftlichen Konstruktionen kommt, sind derartige Konstruktionen sekundär gegenüber den schon lebensweltlich geltenden. Als Konstruktionen von Konstruktionen ist ihr Fundierungsverhältnis (das die Naturwissenschaft nicht kennt) auszuweisen. Insofern sind im Unterschied zur Naturwissenschaft „besondere methodologische Verfahren“ gefordert: Verfahren letztlich, die die Rekonstruktion des Sinnes sichern, den das Handeln und die Situationen für diejenigen haben, auf deren Verhalten und Werke sozialwissenschaftliche Forschung gerichtet ist: die in ihrer sozialen Identität auf ihre intentionale Umwelt bezogenen Subjekte. ||54|

3. Phänomenologische und experimentelle Analytik: Möglichkeiten und Grenzen der Vermittlung

Ich habe die phänomenologische Analyse mit der Skizzierung der kritischen und der deskriptiven Funktion sehr selektiv behandelt, einmal aus dem Interesse der Humanwissenschaft heraus, zum anderen in Hinblick auf mein vorgegebenes Thema. Deswegen will ich auch abschließend das Problem der Vermittlung von der kritisch-deskriptiven Leistung der phänomenologischen Analytik her ansprechen.

Wir kennen das wohlwollende Diktum: „Phänomenologie zur Beschreibung ist gut (aber teuer, weil zeitaufwendig), Wissenschaft aber muß erklären, kann also bei der Beschreibung nicht stehen bleiben. Wichtiger als Deskription ist die Bedingungsanalyse.“ Dagegen ist wenig zu sagen; aber ein paar Fragen sind angebracht. Sicher, Beschreiben ist nicht Erklären. Aber inwieweit ist das zweierlei? Es wird zweierlei, wenn Beschreiben zur wissenschaftlichen Deskription purifiziert wird, in der nur noch Objekte und Bewegungen als rein und intersubjektiv observable vorkommen. Alles, was nach Interpretation aussieht, fliegt raus. An deren Stelle tritt, nach der Deskription, die Kausalanalyse (etwa des Experiments). Das Dumme ist, die Sprache spielt da nicht mit; sie ist primär nicht Beobachtungssprache, sondern Umgangssprache. Wenn mir einer den Umgang mit dem neuen Rechner, die Konstruktion einer Luftpumpe oder den Weg zum Bahnhof beschreibt, hat er mir alles erklärt, was ich für mein alltägliches Handeln aber auch für meine alltägliche Neugierde, wie was funktioniert, brauche.

Aber wie ist das mit dem „Psychischen“? Wenn einer sagt, er habe jetzt Hunger, beschreibt er da, wie ihm zumute, ist, oder erklärt er etwas, das deskriptiv „Magenkontraktion“ o.ä. heißen müßte, oder ist nicht vielmehr die Magenkontraktion eine Erklärung für das, was der Laie „Hunger“ nennt? Die Frage scheint falsch gestellt, weil sie mit der Vermengung zweier Diskursarten spielt. Der Satz meines Gesprächspartners, „Ich hab jetzt Hunger“, ist weder eine Beschreibung noch eine Erklärung, sondern die Bekundung der Intention „Ich gehe jetzt essen“, was je nach Situation die Frage impliziert „Gehst Du mit?“. Ich als Gesprächspartner „verstehe“ nicht nur diese Intention, sondern jetzt auch, warum der andere unruhig geworden war, auf die Uhr guckte etc., also den Sinn dieses Verhaltens (vgl. Graumann & Wintermantel 1984).

Beläßt man dem Verhalten den Sinn und damit seine prinzipielle Verstehbarkeit (was der behavior-Begriff aus-||55|schloß) und akzeptiert das so verstandene Verhalten in Situationen als Thema und die Rekonstruktion der Sinnstruktur situativen Sichverhaltens als methodische Aufgabe auch der Psychologie (und nicht nur der Soziologie, Anthropologie, Ethnomethodologie etc.), dann entfällt für die phänomenologische Analyse die Entgegensetzung von Beschreibung und Erklärung. Die Erklärung liegt in der intentionalen Beschreibung.

Nun ist üblich gewesen, hier von „Verstehen“ zu sprechen, und den Begriff der Erklärung der Kausalanalyse vorzubehalten. Lassen wir, ganz unreflektiert, gelten, daß Sinnverstehen und Kausalerklärung tatsächlich die wissenschaftshistorisch gängige Dichotomie bilden, dann lohnt sich für den Psychologen, der Frage einmal ernsthaft nachzugehen, wie viele sogenannte psychologischen Probleme sich lösen, wenn wir verstanden haben, aus welchen Gründen (allerdings tatsächlichen Gründen) Menschen so und nicht anders handeln, wenn wir rekonstruieren können, wie sie ihre Lage sehen und entsprechend handeln oder resignieren. Daß diese Probleme anderer Art sind als das der Bestimmung von Unterschiedsschwellen, des Intelligenzquotienten und der Ursachen für den „Tunneleffekt“, sei unbestritten, und ich mache mich nicht anheischig, den einen Problemtypus in den anderen zu überführen. Ich gebe aber zu bedenken, ob nicht Anzahl und Bedeutsamkeit der ersteren Probleme größer sind, als es die Fachliteratur erkennen läßt – und damit auch das Feld möglicher phänomenologischer Arbeitsweisen.

Die Darstellung der Intentionalanalyse sollte trotz der Kürze klar gemacht haben, daß eine Vermengung von phänomenologischer Beschreibung und (natur-)wissenschaftlicher Kausalerklärung unzulässig ist. Das heißt aber nur, daß im Vollzug intentionaler Deskription wissenschaftliche Konstrukte illegitim sind, nicht aber, daß phänomenologische Analyse und experimentelle Bedingungsanalyse inkommensurabel wären.

Sie sind es schon deswegen nicht, weil phänomenologische Beschreibung experimenteller Analyse nicht nur normalerweise vorangehen wird, sondern sich die experimentelle Fragestellung als eine gegenüber der phänomenologischen eingeengte durchaus aus ihr herleiten läßt. Das aber ist nur dann möglich und legitim, wenn das Prinzip der ersteren Methode nicht durch die anschließende in Frage gestellt wird.

Es gibt bekanntlich trotz großer Verschiedenheit keinen prinzipiellen Dissens zwischen statistischem und experimen-||56|tellem Verfahren. Das erste verspricht kontingente Zusammenhänge, das zweite, spezieller, Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge. Korrelative Zusammenhänge können kausaler Art sein; aber das Verfahren gestattet keine Aussage darüber. Beide Verfahrensweisen können Zusammenhänge liefern, die man als Sinnzusammenhänge interpretieren kann; keines der beiden Verfahren gestattet eine Aussage darüber. Denn die Strukturen oder Zusammenhänge, die die phänomenologische Analyse sichtbar macht, haben ihre Legitimation in der explizit gemachten Subjektivität der Untersuchten, von denen die anderen Verfahren zugunsten objektiver „Merkmale“ absehen. Aber das alleine ergäbe noch keine Inkompatibilität. Denn die Subjekte der phänomenologischen Analyse sind ja ebenso objektiv da und antreffbar, wie ihre intentionalen Umwelten da sind und zwar nicht nur für sie, sondern prinzipiell auch für die anderen, mit denen sie in einer (Sprach-)Gemeinschaft in Kommunikation stehen. Deshalb, gilt – nach dem von Schütz (1971) herausgearbeiteten Prinzip der Reziprozität der Perspektiven – auch, daß wir, die wir die anderen an Merkmalen erkennen und nach Merkmalen klassifizieren (und diskriminieren), auch uns selbst als an Merkmalen erkennbare Mitglieder dieser oder Jener Gruppe verstehen lernen. Daß diese Merkmale als objektive auch zählbar, meßbar, aber in Grenzen auch mach bar (manipulierbar) sind, zählt zum alltäglichen „Wissensvorrat“. Dies in der Analyse reiner Erfahrung aufzuweisen, stellt keine Sprengung des phänomenologischen Diskursrahmens dar.

Der Schritt von der Sinnexplikation zur Experimentalanalyse ist in anzugebenden Grenzen möglich und in vielen Fällen nötig. Die phänomenologische Beschreibung legt die rein intentionale Struktur frei, innerhalb derer etwas oder jemand für genauer zu beschreibende Subjekte einen bestimmten Sinn (z.B. eine „Valenz“) hat. Wenn das, was beispielsweise – ausweichlich der phänomenologischen Deskription – eine bei Kindern eines bestimmten Alters „Neugier“ weckende „Valenz“ hat, unter Sicherung dieser Valenz als Bedingung in eine Situation eingebracht wird, in der die Kinder das, was phänomenologisch Neugierde heißt, zeigen können, und für die Möglichkeit gesorgt ist, daß sie sich diesem wie auch anderen Dingen gegenüber auch anders verhalten können, ist weder gegen die Kontrolle noch gegen eine systematische Variation der „Valenzen“ noch auch des Spielraums der Verhaltensmöglichkeiten ein Inkommensurabilitätseinwand möglich. Ihn muß man dann erheben, wenn eine physikalische Manipulation an die Stelle systematischer ||57| Sinnvariation gesetzt wird und das intentionale Verhalten ihr gegenüber verkürzt und verfälscht, als ausschließlich von außen zu beobachtende „Reaktion“, das heißt Wirkung einer letztlich physikalischen Ursache, interpretiert wird.

Ich schließe, das Problem der Vermittlung zwischen phänomenologischer und experimentell-statistischer Methode reduziert sich auf das der Vereinbarkeit wissenschaftlicher Intentionen. Nicht ein Verfahren als solches, quasi als hardware, sondern die Intention, in der ich es einsetze und die mit ihm gewonnenen Ergebnisse auslege, entscheidet über die Vereinbarkeit, wobei ich zugebe, daß es Verfahren gibt, die reine Objektivationen der Phänomenologie entgegengesetzter Intentionen sind (z. B. Täuschungsszenarios, nicht aber die darin eingebetteten Experimentalbedingungen). Kurz: Zwischen Verfahren, die die Intentionalität des Verhaltens, die unzerstörbar ist, außer Acht lassen oder methodisch außer Kraft zu setzen versuchen, und der phänomenologischen Analyse ist keine Vermittlung zu rechtfertigen. Demgegenüber ist die kritische und deskriptive Leistung der phänomenologischen Analyse mit allen Verfahren vereinbar, die es zumindest zulassen, die vom Subjekt ausgehende Interpretation der Situation, also auch der Forschungssituation, zu rekonstruieren. Es gibt‘ heute mehr Ansätze in dieser Richtung als Bezugnahmen auf eine phänomenologische Herkunft oder Orientierung. Aber Namen sollten minder wichtig sein als das wissenschaftliche Selbstverständnis, das dahinter steht und das oft genug erst „intentionalanalytisch“ rekonstruiert werden muß.

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