Widersprüche und Perspektiven psychologischer Arbeitslosenforschung
Artikel von Klaus Holzkamp in Forum Kritische Psychologie 18 (1986).
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Zusammenfassung
Anhand der Geschichte der Arbeitslosenforschung wird aufgewiesen, daß diese — mit zunehmender methodischer Verfeinerung im Sinne moderner empirischer Sozialforschung in immer steigendem Maße — die »Arbeitslosigkeit« als einheitliches gesellschaftliches Phänomen aus dem Auge verliert und so ihren Gegenstand einbüßt. Als Grund dafür wird die Fassung von Al. als »unabhängige Variable« herausgehoben und von da aus die Adäquatheit der Vorstellung der psychischen Verfassung des Arbeitslosen als »Wirkung« der Arbeitslosigkeit problematisiert. Dem wird das subjektwissenschaftliche Konzept der Arbeitslosigkeitserfahrung gegenübergestellt. Der sich daraus ergebende Forschungsansatz der verallgemeinerten Durchdringung des Verhältnisses zwischen blind-unmittelbarer Involviertheit in die Erfahrung der Arbeitslosigkeit und bewußtem »Verhalten« dazu wird an einigen Beispielen verdeutlicht.