Ausgrenzungsmechanismen als Mittel der Herrschaftssicherung

Am Beispiel hiesiger Ausländerpolitik

Artikel von Ute Osterkamp in Forum Kritische Psychologie 19 (1987).

Download: FKP_19_Ute_Osterkamp

Zusammenfassung

»Ausländerfeindlichkeit« ist nicht ein Merkmal der Handlungen einzelner, ihrer individuellen Aggressivität und Gemeinheit, sondern sie besteht in dem herrschenden und allgemein unhinterfragten Konsens, daß sich die Interessen der Immigranten und politischen Flüchtlinge den »Belangen« der »Einheimischen« unterzuordnen haben. Dieser Grundkonsens ist so selbstverständlich, daß es nicht eines individuellen Entschlusses bedarf, um ihn mitzutragen, sondern um sich ihm zu entziehen. Das wird nur in dem Maße möglich sein, wie wir begreifen, daß die scheinbare Bevorzugung der Deutschen und Ausgrenzung der anderen nur die allgemeine Verschlechterung der Lebensbedingungen verschleiert und damit den Widerstand gegen diese massiv erschwert. Der Kampf gegen »Ausländerfeindlichkeit« setzt somit immer auch die Bewußtmachung der Vereinnahmungsstrategien voraus, mit denen wir dazu gebracht werden sollen, unserer eigenen Entrechtung zuzustimmen.

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