Ist »Subjektivität« für die Psychologie zu vermessen?

Artikel von Morus Markard in Forum Kritische Psychologie 22 (1988).

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Zusammenfassung

Der mit der (materiell dominierenden und ideologisch hegemonialen) Auffassung der Psychologie als einer der Physik nachzuempfindenen nomothetischen Disziplin verbundene Primat der Methode vor dem Gegenstand kann kein Kriterium für die Gegenstandsadäquanz von Methoden zur Verfügung stellen. Eine antireduktionistische methodologische Kritik bedeutet jedoch nicht per se einen Fortschritt in der Bestimmung des Gegenstandes, da ohne kategoriale Aufklärung menschlicher Subjektivität bestenfalls eine Reklamation der Alltags»komplexität« und -vernunft ermöglicht wird, mit der diese zwar möglicherweise nicht formalistisch unterschritten wird, aber auch nicht auf ihre wesentlichen Momente hin transzendiert werden kann. Welche Auswirkungen aber der Methodenprimat auf die Zurichtung des Gegenstands der Psychologie hat — Enteigentlichung des menschlichen Weltbezugs und damit Verstellung der wissenschaftlichen Erfassung psychischer Tatbestände — wird am Beispiel (einer Begriffsgeschichte) des sozialpsychologischen Einstellungskonzepts konkretisiert. Schließlich wird die Notwendigkeit einer subjektwissenschaftlichen Methodologie skizziert.

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