Artikel von Ute Osterkamp in Forum Kritische Psychologie 21 (1988).
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Zusammenfassung
In diesem Artikel werden in Abgrenzung von der verbreiteten Gegenüberstellung von Individuum und Gesellschaft, der gemäß jede gesellschaftliche Anforderung als Fremdbestimmtheit und alle spontanen Lebensäußerungen als Ausdruck individueller Freiheit erscheinen, die Fremdbestimmtheit der sog. Spontaneität und »Autonomie« des Individuum herausgestellt, die nur dadurch zu überwinden ist, daß sich auch die einzelnen Menschen als Teil der Gesellschaft und damit in ihrer Verantwortung für diese begreifen. Die Vermitteltheit und Interessengebundenheit des scheinbar »freien« Handelns durch die konkreten Gewaltverhältnisse sowie die Funktion und Auswirkung der vielfältigen Personalisierungen gesellschaftlicher Mißstände werden am Beispiel der Lebens- und Arbeitsbedingungen in einem Flüchtlingswohnheim veranschaulicht.