Thesen für einen subjektwissenschaftlichen Paradigmenwechsel im pädagogischen Handeln
Artikel von Gerhard Zimmer in Forum Kritische Psychologie 23 (1989).
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Zusammenfassung
Die moderne Pädagogik baut auf einem Paradigma der Bildsamkeit der Individuen auf. Körperlicher und geistiger Entwicklungsstand, familiale Sozialisation, Schichtzugehörigkeit, Position in der Schülergruppe usw. sind die individuell gegebenen Faktoren, die pädagogisches Handeln zu berücksichtigen hat. Lernen ist demnach vor allem Resultat erfolgreichen Lehrens der Lehrer — nicht der Schüler — das primäre Subjekt des Lernprozesses. Die Widersprüche im Lernen können so nicht angemessen theoretisch begriffen und im pädagogischen Handeln entwickelt werden. Es wird daher vorgeschlagen, das Paradigma selbsttätiger Entwicklung der Handlungsfähigkeit in Theorie und Praxis der Pädagogik auszuarbeiten.