Die »Weltlosigkeit« der traditionellen Psychologie und Leontjews Version des Widerspiegelungsprinzip

Artikel von Klaus Holzkamp in Forum Kritische Psychologie 25 (1990).

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Zusammenfassung

Eine grundlegende Ansatzproblematik der traditionellen Psychologie liegt in deren Unfähigkeit, die Beziehung der Individuen zu einer von ihnen unabhängigen Außenwelt angemessen psychologisch zu konzeptualisieren: Während etwa die SR-Psychologie (i.w.S.) die Welt nur als »Reizwelt«, d.h. in Termini ihrer unmittelbaren Einwirkung auf den Organismus, fassen kann, wird in der Kognitiven Psychologie die Welt »in« den Menschen als Informationsverarbeitungssystem hineinverlegt und erscheint so nur noch in ihren inneren Repräsentationen. Das Widerspiegelungsprinzip in Leont’evs Version bietet die Möglichkeit, die Vermittlungen zwischen den objektiven Außenweltgegebenheiten und der Weise, wie die Subjekte rezipierend und handelnd darauf bezogen sind, in ihren verschiedenen Formen und Ebenen »denkbar« zu machen und von da aus die nichteklektizistischen und nichtreduktionistischen Positionen materialistischer Psychologie gnoseologisch zu fundieren. Dies wird in dem Artikel unter Verwendung bisher nicht veröffentlichter Texte von Leont’ev dargelegt und in den Konsequenzen entwickelt.

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