Artikel von Ute Osterkamp in Forum Kritische Psychologie 26 (1990).
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Zusammenfassung
Die Abstraktion von den gesellschaftlichen Behinderungen individuellen Handelns ist in der »sozialen Arbeit« praktisch gefordert. Die Konsequenz hiervon ist, daß man sich nicht der Probleme der Menschen annimmt, sondern diese selbst zum Problem erklärt. Dies impliziert eine sehr »einseitige« Sichtweise, derzufolge sich jeder als bloßes Opfer der Maßnahmen anderer erlebt, von den Auswirkungen des eigenen Verhaltens auf deren Situation jedoch absieht. Die allgemeine Maxime lautet: »Gut ist, was mir nützt, und schlecht ist, was meine aktuellen Möglichkeiten übersteigt«. Genau diese Haltung festigt aber die je individuelle Unterwerfung und wird von der gängigen Ideologie/Psychologie entsprechend gefördert.