Artikel von Klaus Holzkamp in Forum Kritische Psychologie 32 (1993).
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Zusammenfassung
Musikalische Lebenspraxis (von Kindern und Jugendlichen) vor und außerhalb der Schule wird einerseits in ihrer besonderen Erfahrungsqualität und Lebenswertigkeit sowie andererseits in ihrer Formierung und Behinderung im Zusammenhang der Abwertung von Jugendkultur durch die »Erwachsenen« charakterisiert. Auf dieser Grundlage wird aufgewiesen, daß in schulischen Lehrplänen die Einmaligkeit von Musikerfahrung durch leere Systematik und Bewertungsförmigkeit zersetzt wird, wobei die Schuladministration vorsätzlich die Ergriffenheit der Kinder/Jugendlichen von »ihrer« Musik ignoriert und so naturwüchsig »auf der anderen Seite« steht. Schulische Möglichkeiten einer Aufhebung der Ausgrenzung von subkultureller Jugendmusik sowie Entwicklung des Zugangs zu großer Musik in aller Welt werden diskutiert.