Artikel von Sabine von der Lühe in Forum Kritische Psychologie 41 (1999).
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Zusammenfassung
Das Protokoll einer Abschiebung wurde verfasst, nachdem nach einer fast acht-monatigen Psychotherapie die Klientin, eine Kurdin, mitten aus einer laufenden Behandlung heraus zusammen mit ihren drei Töchtern in die Türkei abgeschoben wurde. Die Machtlosigkeit, diesen Prozess aufzuhalten, wirft Fragen auf, denen die Autorin auf dem Wege der Selbsterfahrung nachzugehen versucht. Es ist ein Grenzgang zwischen ihrer Rolle als Helferin in einem System, in dem sie sich aufgrund ihrer Staatsangehörigkeit auf der Täterseite wiederfindet, sich aber als Psychotherapeutin und aufgrund eigener Lebenserfahrungen mit der Seite der Opfer identifiziert.
Summary: Encounter with German history in the present. A record of a deportation.
The author records a deportation of a Kurd to Turkey despite the fact that this woman, mother of three daughters, was in the midst of her psychotherapy. She portrays her own powerlessness to stop this deportation and how it stirs up questions which she tries to answer in a process of self-inquiry. She describes the conflict generated in herself by the sympathy she feels for the deportees, stemming both from her work as a psychotherapist and her own early childhood experiences and by the realisation that she belongs less to the victims than, through her nationality, to the perpetrators.