Artikel von Jens Brockmeier in Forum Kritische Psychologie 40 (1999).
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Zusammenfassung
Der Beitrag befaßt sich mit dem „intellektuellen Stil“ Klaus Holzkamps, so wie er in seinen wissenschaftlichen Arbeiten, aber auch in seinem individuellen Lebensstil zum Ausdruck kommt. Vor dem Hintergrund persönlicher Erfahrungen, die sich insbesondere auf Holzkamps letztes Lebensjahr beziehen, werden einige seiner Arbeiten genauer betrachtet: so ein Gutachten – der letzte wissenschaftliche Text, den er vor seinem Tod schrieb – und eine autobiographische Schilderung aus seinem „Lernen“-Buch. Diese Schilderung handelt von seiner Auseinandersetzung mit der Musik Schönbergs. Holzkamp hat diesen musikalischen Lernprozeß als ein paradigmatisches Beispiel „expansiven Lernens“ beschrieben: als Beispiel einer sowohl intellektuellen wie biographischen Haltung, die er mit einem sinnvollen, selbstbestimmten Leben verband und an der er auch seine eigene „Lebensführung“ auszurichten suchte.
Summary: „Expansive learning“ as a metaphor for life. In memoriam Klaus Holzkamp
This paper is concerned with the intellectual style of Klaus Holzkamp as it is reflected in his academic research as well as in his individual way of life. Drawing on personal experiences with Holzkamp, some of his works are examined, such as the last text, a report he wrote before he died, and an autobiographical extract from his book on learning. This extract deals with his attempt to understand the music of Schönberg. Holzkamp described this process of learning music as a paradigmatic example of what he called „expansive learning“. He considered this to be an example of an intellectual and biographical attitude linked to a meaningful and self-determined life, which seemed to be not least a model of his own conduct of life („Lebensführung“).