Psychologischer Gehalt neoliberaler Wirtschaftstheorie und gesellschaftspolitischer Diskurse
Diplomarbeit im Studiengang Psychologie der Universität Bremen. Die Seitenangaben im Inhaltsverzeichnis beziehen sich auf die Original-Version. Download (PDF, 1,5 MB): tg2000a.pdf
Thomas Gerlach
Inhalt
Einleitung 3
I. Kritische Psychologie 9
1. Menschliche Subjektivität als Aspekt des materiellen Lebenszusammenhangs 9
Entstehungsgeschichte 9 – Psychologiekritik 10 – Historische Rekonstruktion der Genese des Psychischen 11 – Gesamtgesellschaftliche Vermitteltheit individueller Existenz 12
2. Formationsspezifische Subjektivität im Kapitalismus 15
Objektive Lebensbedingungen: Antagonismus und Warenproduktion 16 – Gesellschaftliche Bedeutungen: Fremdbestimmtheit als ewiges Naturverhältnis 18 – Ideologischer Gehalt gesellschaftlicher Bedeutungen und Denkformen 20 – Restriktive Handlungsfähigkeit 22 – Funktionsaspekte: Deutendes Denken, verinnerlichte Emotionalität, innerer Zwang 24
3. Methodische Konsequenzen 26
4. Entfremdungstheoretische Implikationen I: Entfremdung als reale Macht 28
II. Denkgifte – Psychologischer Gehalt neoliberaler Wirtschaftstheorie und gesellschaftspolitischer Diskurse 30
1. Kapitalismus gegen Kapitalismus 30
Sozialstaatlicher Reformkapitalismus 30 – Neoliberale Restauration 34
2. Neoliberalismus als politisches Projekt 36
Das Legitimationsproblem: Bewusstseins- statt Besitzstandsbildung 41
3. Entfremdungstheoretische Implikationen II: Die herrschenden Gedanken als Gedanken der Herrschenden 43
4. Neoliberale Theorie 44
Marktreligion statt politischer Handlungsfähigkeit oder: Sklaverei ist Freiheit 45 – Aufklärung als ‚Missbrauch der Vernunft‘ oder: Unwissenheit ist Stärke 48 – Armut als zivilisatorische Errungenschaft oder: Mitgefühl ist ‚Tribalismus‘ 50 – Verdrängungswettbewerb als Leitmotiv oder: Asozialität ist Ethik 52 Militärische Gewalt als Mittel der Politik oder: Krieg ist Frieden 53
5. Der neoliberale Diskurs 54
Legale Schutzgelderpressung: Standort gegen Standort 55 – Die semantische Enteignung: Denkverwirrung durch organisierte Sprachverwirrung 60 – Die Spardebatte: Schlankwerden und Fitmachen 63 – Die Sozialmissbrauchsdebatte: Die Armen als Schuldige am Elend der Reichen 72 – Die ‚TINA‘-Strategie: Denkverbote gegen ‚Egalisierungsspleens‘ 81 – Der allseits verfügbare Mensch als normatives Ideal 88 – Die Form-Inhalts-Transformation: Mystifizierte Denkformen als massenpsychologische Parolen 93
6. Entfremdungstheoretische Implikationen III: Die fremde Macht als Welt- und Selbstbezug 96
III. Aktualempirie 99
Die Untersuchung 100 – Interviewtranskripte: Imke (Studentin) 102 – Paul (Landwirt) 110 – Jörg (Angestellter im Gesundheitswesen) 125 – Silvia (arbeitslose Musikpädagogin) 133 – Interviewauswertung: Imke 143 – Paul 151 – Jörg 160 – Silvia 165
IV. Formierte Subjektivität im neoliberalen Kapitalismus 168
Entfremdete Handlungsfähigkeit 168 – Neoliberales Einheitsdenken 170 – Emotionale Vergleichgültigung und Resignation 172 – Ausgrenzung als Normalität 174 – Angstkonservatismus 176