Arbeitslosigkeit – ein psychologisches Thema?

Artikel von Renate Schumak und Christian Schultz in Forum Kritische Psychologie 43 (2001).

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Zusammenfassung

Der Beitrag beschäftigt sich im ersten Teil mit der Frage, was Psychologie, besser Psychologie vom Subjektstandpunkt zum Thema Arbeitslosigkeit beitragen kann. Der subjektwisschenschaftliche Standpunkt wird im Kontrast zur traditionellen psychologischen Arbeitslosenforschung expliziert. An verschiedenen Beispielen des Diskurses über Arbeitslose werden Gefahren einer psychologisierenden Denk- und Redeweise über Arbeitslosigkeit verdeutlich. Im zweiten Teil wird im engeren Sinne auf eine mögliche kritisch-psychologische Sichtweise des Phänomens Arbeitslosigkeit eingegangen, und zwar dadurch, dass er das Thema im Rahmen der von Holzkamp entwickelten Bedeutungs- und Begründungsanalyse angeht. Insbesondere werden einige für die Arbeitslosigkeit typische Praxisfelder vorgestellt und analysiert: Es geht um Fragen der Existenzsicherung, der Darstellung eigener Qualifikationen, der Alltagsgestaltung, der Pflege sozialer Kontakte und der Gestaltung der Lebensperspektive. Hintergrund des Beitrages sind die praktischen Erfahrungen der AutorInnen in einer psychologisch-sozialen Beratungsstelle für Erwerbslose und SozialhilfeempfängerInnen in Hamburg.

Summary: Unemployment a „psychological“ issue?

The paper deals, first, with the issue what psychology, or rather: a psychology from the standpoint of the subject, can possibly contribute to the subject of unemployment. The subject scientific point of view is contrasted with traditional psychological research on unemployment. The risks of psychologising ways of thinking and talking are illustrated by examples of the common discourse on unemployed people. The second part elaborates on an alternative view of unemployment by tackling the phenomenon within the framework of the critical-psychological analysis of objective meanings and subjective grounds for action. In particular, some fields of practice that are typical of unemployment are analysed, e.g., issues of how to make a livelihood, to present ones qualifications, to manage ones day-to-day life, to cultivate ones social relationships, and to leave open prospects of a better living. The authorss analysis is based on their personal experience in a Hamburg psychological-social advice centre for people who are unemployed and/or on social security.

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