Zeitschrift Marxistische Erneuerung (2004), Jg. 15, Nr. 58, 30-40, Thema: Staat – Recht – Entdemokratisierung. Verfügbar über: Morus Markard in Z 2004
Morus Markard
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Peter Gaethgens, Ex-Präsident der FU Berlin, seit 2003 Leiter der Hochschulrektorenkonferenz, antwortete in einem Interview des Berliner „Tagesspiegel“ vom 4. Februar 2004 auf die Frage, woran er „einen zukünftigen Spitzenstudenten“ erkenne: „Daran, dass er ein ziemlich klares Konzept von seiner universitären Ausbildung und seiner Berufsorientierung hat und gut informiert ist über die Universitäten, an denen sein Wunschfach angeboten wird. Und er sollte die Wahl des Fachs gut auf seine eigenen Talente abgestimmt haben.“ Danach ist der Spitzenstudent mit sich schon fertig, bevor er überhaupt angefangen hat. Ein Studium verunsichert ihn nicht, er orientiert sich nicht um, er entwickelt sich nicht, er greift nicht in das Hochschulgeschehen ein, er sucht sich die Hochschule nur aus, und er hat Talente, die zu einem historisch vorfindlichen Fach passen wie der der Pott zum Deckel (zum Beispiel ein Geologie- oder ein Kleintierveterinär-Talent). Zusammengefasst ist der Spitzenstudent erstens männlich und zweitens der Prototyp des Angepassten … Lesen extern fortsetzen →