Reflexionen zu Bindungstheorie und Bindungsforschung

Artikel von Gisela Ulmann in Forum Kritische Psychologie 58 (2014)

Download: FKP_58_Ulmann

Zusammenfassung

Immer wieder wurde die Redaktion aufgefordert, sich zur Bindungstheorie und Bindungsforschung zu äußern. Die Autorin belegt die These, dass die Änderung des Ehescheidungsgesetzes 1977 psychologische Gutachter veranlasste, sich mit „Bindungen“ zu befassen. Sie weist auf, dass die Mainstream-Psychologen deshalb den „Fremde Situation“-Test von Ainsworth sowie später auch die psychoanalytische (!) Bindungstheorie Bowlbys rezipierten. Diese sowie die der (relativen!) Determinismushypothese Bowlbys verpflichtete Bindungsforschung wird dargestellt. Die Autorin schließt Kritik und (subjektwissenschaftliche) Reinterpretation an und zieht ein Fazit hinsichtlich des Nutzens der Bindungstheorie für die Kinder – und der Gefahr der Bindungsforschung für Erwachsene.

Summary: Reflections on attachment theory and attachment research

Repeatedly the editors were asked to comment on attachment theory and attachment research. The author provides evidence for her thesis according to which the (Western German) law of divorcement in 1977 lead court-appointed psychological experts to address „attachments“. She shows that psychologists in this context dealt first with Ainsworth´s „strange situation“-test, later with Bowlbys psychoanalytic (!) attachment theory. This theory is shortly presented, as well as some assumptions and results of attachment research, a branch of research connected to Bowlbys thesis of (relative!) determinism. The author critically examines and reinterprets both, attachment theory and attachment research. Finally, she draws conclusions concerning the benefits of attachment theory for children – and the dangers of attachment research for adults.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Online-Publikationen und getaggt als , . Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

Kommentare sind geschlossen.