Diskursethik und Subjektwissenschaft

Vorschläge zur subjekttheoretischen Erweiterung der diskursethischen Konzeption von Jürgen Habermas

Artikel von Karl-Heinz Braun in Forum Kritische Psychologie 29 (1992).

Download: FKP_29_Karl-Heinz_Braun

Zusammenfassung

Die neueren konzeptionellen Entwicklungen der Kritischen Psychologie (seit ca. 1984/85) haben immer systematischer den Sachverhalt herausgestellt, daß der »Begründungsdiskurs« die Besonderheit intersubjektiver, also wirklicher humaner Beziehungen darstellt. Von hier aus ergeben sich Berührungspunkte und Interessenverschränkungen, aber auch Kontroversen zwischen Subjektwissenschaft und verschiedenen Ansätzen der Praktischen Psychologie bzw. Ethik. Der Beitrag diskutiert diese spannungsreichen Beziehungen am Beispiel der diskursethischen Konzeption von Jürgen Habermas. Dazu wird im ersten Teil deutlich gemacht, daß und in welcher Weise praktisch-ethische Diskurse — zumindest implizit — subjektwissenschaftlichen Problemstellungen nachgehen. Und im zweiten Teil werden Vorschläge unterbreitet, wie von der normativen Grundlegung der Ethik zu ihrer kategorialen Begründung fortgeschritten werden kann. Mit alledem soll eine Diskussion angestoßen werden über die kritisch-konstruktiven Wechselbeziehungen zwischen der Psychologie als subjekttheoretischer Einzelwissenschaft und der Ethik als philosophischer Platzhalterin für subjektwissenschaftliche Fragestellungen mit universellem Erkenntnisanspruch.

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