Informationsbedürfnis, Mediengebrauch und Informiertheit über Völkerrechtsverletzungen im Zweiten Golfkrieg

Artikel von Michael Reimann und Wilhelm Kempf in Forum Kritische Psychologie 31 (1993).

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Zusammenfassung

Mithilfe einer Fragebogenstudie, welche 9 Monate nach Kriegsende an Studierenden der Universität Konstanz durchgeführt wurde, wird gezeigt, daß die Methoden der psychologischen Einflußnahme, welche den Medienalltag während des Golfkrieges prägten, nicht nur enge strukturelle Verwandtschaft mit Methoden der psychologischen Folter aufweisen, sondern (zwar in abgeschwächter Form) auch die selben Folgen zeitigten: selektive Unaufmerksamkeit und ausweichenden Skeptizismus. — Anhand von Fragen zum Mediengebrauch der Subjekte wird zunächst das Ausmaß des Informationsbedürfnisses während des Krieges nachgewiesen und aufgezeigt, wie die Doppelbindung der Berichterstattung die längerfristige Bereitschaft zur Informationsaufnahme beeinträchtigt hat. Darauf aufbauend wird der Einfluß des Mediengebrauches auf die Meinungsbildung der Subjekte untersucht. Die Ergebnisse bestätigen die angenommene Demoralisierungssymptomatik in beiden der o.g. Aspekte und weisen die Funktionsweise der Medien als Instrumente der Desinformation nach.

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