Artikel von Jean Lave in Forum Kritische Psychologie 31 (1993).
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Zusammenfassung
Die gängige Vorstellung von Schule als privilegierter Lernstätte zur Vorbereitung auf die Alltagspraxis wird anhand des Aufweises der Widersprüche in mathematischen Textaufgaben kritisch analysiert. Es wird an empirischen Beispielen gezeigt, daß die Mathematik-Praxis im Alltagsleben und in der Schule jeweils spezifische Formen der Situationsbewältigung darstellen, die nur mit einer Theorie des »situierten Lernens« angemessen theoretisiert werden können. Der Idee von der »Veralltäglichung der Mathematik« wird der Gedanke der »Mathematisierung des Alltags« gegenübergestellt. Das Konzept einer »mathematischen Kultur im Klassenraum« wird als Gegenkonzept zum üblichen schulischen Mathematik-Unterricht entfaltet.