Der sexuelle Mißbrauch als Realität und Metapher

Artikel von Birgit Rommelspacher in Forum Kritische Psychologie 33 (1994).

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Zusammenfassung

Der sexuelle Mißbrauch ist eine Extremform patriarchalischer Realität im Sinne einer Funktionalisierung sozial, physisch und psychisch Schwächerer für die sexuellen Bedürfnisse von Männern. Obgleich diese Extremform in ihrer Verbreitung nahezu die Normalität darstellt, so birgt dennoch eine Ineinssetzung des Extremen mit der Normalität die Gefahr, ideologische Konstruktionen zu stützen, die auf der einen Seite den Männern Gewalt und Macht zuordnen und auf der anderen den Frauen Ohnmacht und Tugendhaftigkeit. Damit wird die in solchen Konstruktionen intendierte Kritik am herrschenden Geschlechterverhältnis affirmativ. Beim sexuellen Mißbrauch muß die — wenngleich relative — Macht von Frauen und die Wirksamkeit auch anderer Machtdimensionen, wie die der Eltern gegenüber ihren Kindern, gesehen werden.

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