Schüler als Lehrer, Schülerinnen als Lehrerinnen. Über Widersprüche in der schulischen Suchtprävention und den Versuch ihrer Überwindung durch peer education

Artikel von Hans-Joachim Rieckmann in Forum Kritische Psychologie 39 (1998).

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Zusammenfassung

Am Beispiel eines Programms zur schulischen Suchtprävention wird der Anspruch, mit Hilfe von peer education sowohl die Wirksamkeit von Erziehung zu steigern, als auch Pädagogik im allgemeinen demokratisieren zu können, kritisch untersucht. Im ersten Teil des Textes soll gezeigt werden, daß Theorien, die Sucht als erlerntes, „extern deteriminiertes“ Verhalten bestimmen, eine Praxis legitimieren, in der die erzieherische Bevormundung Jugendlicher ausgeweitet wird. Basierend auf einem Projetkbericht versucht der Autor im zweiten Teil deutlich zu machen, daß peer education die hierarchischen Strukturen in der Suchtprävention nicht überwindet, sondern allenfalls verschleiert. Der Text endet mit einer kritischen Auseinandersetzung mit gängigen Evaluationsmethoden.

Summary: Pupils as teachers. On contradictions in scholastic addiction prevention and their attempted overcoming through peer education

Drawing on a practical example of a scholastic program for the prevention of addiction, the claim to augment the efficiency of education and to democratize pedagogy in general by means of peer education is scrutinized. Theories which define addiction as a learnt behaviour determined by die environment legitimize a practice that extends the pedagogical patronizing treatment of juveniles. In die second part it is demonstrated that peer education does not overcome, but rather conceals the hierarchical structures of addiction prevention. Learning processes become even more standardized. The text is concluded by a critical discussion of common methods of evaluation.

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