Integration von Ausgesonderten in Regelschulen: schulkritisch oder affirmativ?

Artikel von Gisela Ulmann in Forum Kritische Psychologie 44 (2002).

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Zusammenfassung

Anders als in Italien, wo 1979 Sonderschulen und Ziffernzensuren im Rahmen einer staatlichen Schulreform abgeschafft wurden, wo es also seit dem keine Aussonderung von Kindern mehr gab, begannen in der BRD ungefähr zur selben Zeit Elterninitiativen die Integration von behinderten Kinder in Regelschulen zu fordern. Das Motto war: „eine Schule, die für alle Kinder gut ist, ist auch für behinderte Kinder gut!“ Erst 1990 wurde eine gesetzliche Grundlage geschaffen, die allen behinderten Kindern den Besuch einer Regelschule ermöglicht – unter Vorbehalt. „Integration“ setzt selbstverständlich Aussonderung voraus – und verhindert, wie zu begründen ist, Schulkritik und -reform eher als sie zu befördern. Aus dem o.g. Motto wird die Denkfigur: „die Schule ist gut!“ – so wie sie ist.

Summary

Other than in Italy where in 1979 schools for special education and grades were abolished in a state school reform and where there has not been any selection of children since, parents‘ initiatives in the FRG at about the same time started to claim integration of disabled children into regular schools. The slogan was: „A school that is good for all children is also good for disabled children!“ Only in 1990 there has been established a judicial basis that enables all diabled children to attend a regular school – but with reservations! Integration presupposes selection and rather prevents, which has to be shown, critique and reform of school than to promote it. The slogan from before turns into the figure of thinking: School is good! – as it is.

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