Psychology from the Standpoint of the Subject

schraube-osterkamp-writings-holzkampSelected Writings of Klaus Holzkamp

Edited by Ernst Schraube and Ute Osterkamp

Klaus Holzkamp (1927-1995) was the founder of German Critical Psychology, working on the fundamental renewal of academic psychology. His ideas inspired generations of young scholars dissatisfied with the socio-political function of psychology and the human sciences. Although his approach has been discussed internationally, much of his work has not previously been available in English. This selection of Holzkamp’s writings provides an introduction to his psychology from the standpoint of the subject.

In Holzkamp’s approach, the object of psychological research is not the individual, but the world as it is experienced and lived by the individuals in their everyday lives. This requires a change of perspective to recognize the function that the common individualistic reduction of human subjectivity and agency has for maintaining established power-relations. The concepts of social self-understanding and generalized agency play a key role in a psychology from the subjects‘ standpoint, as alternatives to subjection can only be realized together, and in accord, with others.

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„Aneignung“: historisch-kritische Analyse eines pädagogisch-psychologischen Topos

Artikel von Peter Keiler in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Ideengeschichtlich werden im pädagogisch-psychologischen Topos „Aneignung“, für den es in anderen europäischen Sprachen kein echtes Äquivalent gibt, drei unterschiedliche Problemstellungen zusammengeführt: 1. die Notwendigkeit einer Binnendifferenzierung des Begriffs der Eigentumsbildung (Erwerb von „innerem“ bzw. „geistigem“ Eigentum vs. Erwerb von Eigentum an Sachgütern), 2. die Notwendigkeit einer Binnendifferenzierung des Lernbegriffs („organisches“ Verschmelzen mit dem eigenen Wesen vs. „mechanische“ Reproduktion bzw. Dressur), 3. die Notwendigkeit, im sozialen Kontext vollzogene Lernprozesse von jenen zu unterscheiden, in denen das jeweilige Individuum auf sich selbst gestellt ist („Übernahme von anderen“ vs. Versuch und Irrtum und „Intuition“). Dabei zeigt der kritische Nachvollzug der Genese und Entwicklung des Topos, dass er im Verlauf seiner mehr als zweihundertjährigen Geschichte niemals über den Status einer vielschichtigen Metapher hinausgelangt ist, die anstatt zu einer wirklichen Problemlösung beizutragen eher der Mystifikation dient.

Summary: “Aneignung”: historical-critical analysis of a pedagogical-psychological topos

Within German pedagogical and psychological literature, “Aneignung” is a frequently used topos, which in its complex meaning has no real equivalent in other European languages. Historically as well as systematically it is rooted in three different spheres of problems: 1. the problem of an inner differentiation of the concept of acquisition of property (subsuming knowledge, ideas, etc. in the category of property), 2. the requirement of an inner differentiation of the concept of learning (distinguishing “organic” assimilation from “mechanical” reproduction), 3. the necessity to distinguish processes of learning in a social context (“adoption” of knowledge, ideas, habits, etc. from other persons) from learning processes, realized by an individual left on her or his own (trial and error, “intuition”). The critical reconstruction of the genesis and development of the topos reveals, that in the course of its history of more than two centuries it has never surpassed the status of a multi-layered metaphor, which is not apt to contribute to a real solution of the pertinent problems but rather serves the aims of mystification.

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Zur Perspektive einer subjektwissenschaftlichen Beratungsforschung

Artikel von Teemu Suorsa, Antti Rantanen, Matleena Mäenpää und Hannu Soini Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Wir entwickeln einen subjektwissenschaftlichen Zugang zur Frage: „Was denkt der Berater zu tun?“ Entsprechend unserem Forschungssetting verbinden wir dies mit der Darstellung eines subjektwissenschaftlichen Ansatzes, der erfasst, worüber der Klient spricht. Zuerst beschreiben wir die Basiselemente subjektwissenschaftlicher Forschung gemäß der Tradition deutscher Kritischer Psychologie. Danach beschreiben wir kurz den Kontext unseres Lehr- und Forschungsprojekts zur Beratung, das in Kooperation mit der Stadt Oulu und anderen Nachbarstädten durchgeführt und vom „Finnish National Board for Education“ finanziert wurde. Im nächsten Teil fokussieren wir auf das Setting einer Beratungs-Trainings-Sitzung, wobei wir versuchen, die Sitzung als Teil einer subjektwissenschaftlichen Forschung herauszustellen. Danach beschreiben wir die Analyse gesammelter Daten und geben einige Beispiele vorläufiger Ergebnisse. Es folgt eine entwickelnde Sicht auf ein berufsbegleitendes Training als einen besonderen Weg, „Psychologie zu betreiben“, wobei pädagogisch-psychologische Praxis, Forschung und Theorie eine Einheit bilden, die sich als subjektwissenschaftliche Forschung von Beratung charakterisieren lässt. Zum Schluss beleuchten wir einige Elemente subjektwissenschaftlicher Beratungsforschung, die weiterzuentwickeln sich lohnen würde.

Summary: Toward a subject-scientific research of counselling

We elaborate a subject-scientific approach to “what counsellors think they are doing”. Due to our research setting this is done together with the elaboration of a subject-scientific approach on how to grasp scientifically what the client is talking about. First we describe the basic elements of subject-scientific research, drawing from the tradition of German critical psychology. Thereafter we describe shortly the context of our education and research project on counselling that has been conducted in co-operation with city of Oulu and other towns nearby, and funded by the Finnish National Board for Education. In the next chapter we focus on the setting of a counselling training session, seeking to articulate the session as a part of subject-scientific research. Thereafter we describe the analysis of collected data, and give a few examples of preliminary research results. What follows, thus, is a developing view on the in-service training as a particular way of “doing psychology” where educational-psychological practice, research and theorizing form a unity that can be characterized as subject-scientific research of counselling. Finally we highlight some elements of the subject-scientific research of counselling that seem to make it an endeavour worth promoting.

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„Lernen“ – erklärungsmächtiges Konzept oder leeres Versprechen der Psychologie?

Artikel von Wolfgang Maiers in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Obwohl die Lernpsychologie für Jahrzehnte die psychologische Forschung dominierte, steht ein tieferes Verständnis dessen, wie Menschen in den unterschiedlichsten Bezügen ihres praktischen Verhältnisses zur gesellschaftlichen und natürlichen Wirklichkeit lernen, aus. Ungeachtet aller Grundsatzkritiken präsentieren aktuelle Lehrbücher der (Allgemeinen) Psychologie die immergleichen lerntheoretischen Paradigmen: Klassisches und Operantes Konditionieren einschließlich geläufiger „kognitiver Erweiterungen“ sowie Beobachtungslernen (Modellernen). An einer fehlenden Bedeutung des Lernbegriffs kann diese Indifferenz nicht liegen, da die Psychologie ihn weiterhin als zentrales explikatives Konstrukt heranzieht. Dies ist indes problematisch, solange die stillschweigende Voraussetzung, dass wenige universelle Lernprinzipien phänomenübergreifend wirksam sind, nicht begründet wird. Eine Durchsicht einschlägiger Entwicklungspsychologie-Lehrbücher zeigt nun, dass abgesehen von einer globalen Verweisung auf die o.g. lerntheoretischen Ansätze, sich in der Darstellung von Entwicklungen sowohl in einzelnen Lebensabschnitten als auch in speziellen psychischen Funktionsbereichen tatsächlich keine spezifizierten lerntheoretischen Erklärungsversuche finden. Demgegenüber demonstriert Sprachentwicklung exemplarisch einen vielstufigen Veränderungsprozess, der thematisch unterschiedliche Lernproblematiken aufwirft, bei deren Bewältigung verschiedenartige, in den herkömmlichen Ansätzen nicht oder nur partiell abgebildete, operative Lernprinzipien ins Spiel kommen. Nur vereinzelt wird hierin ein Forschungsdesiderat erkannt. Die fatale Konsequenz für die Praxis lässt sich z.B. bei der frühkindlichen Bildung zeigen: Alle für die Curricula der neuen akademischen ErzieherInnenausbildung in Deutschland maßgeblichen Bildungsprogramme zeigen einen Paradigmenwechsel an, indem sie in Absage an klassische Instruktionsparadigmen und deren Lehr-Lern-Kurzschluss kindliche Entwicklung als „Selbst-Bildungs-“ bzw. „Ko-Konstruktionsprozess“ beschreiben und damit auf eine „Akteursperspektive“ vom Standpunkt des Kindes fokussieren. Dieser Standpunktwechsel verbleibt aber auf der Ebene einer vagen Programmatik, weil das konzeptionelle Pendant der Psychologie – „Lernen“ – nirgends konkretisiert wird. Der neue Orientierungsrahmen büßt damit erheblich in seiner Leitfunktion für praktische Innovationen ein.

Sumary: “Learning” – powerful explanatory concept or empty promise of psychology?

Although learning psychology has long formed a central research domain, a deeper understanding of learning in our manifold life practice is still missing. Current handbooks of psychology keep presenting the everlasting store of learning theoretical paradigms despite abundant criticism of their validity: “classical” and “operant conditioning” (admittedly with some “cognitivist” amendments) plus “observational learning”. Such indifference does not follow a loss of significance of “learning” since psychology continues to draw on the explanatory power of this concept. This recourse is doubtful however if the tacit presupposition that universal laws of learning cover the heterogeneity of developmental phenomena is not explicitly justified. On checking relevant publications of developmental psychology both conditions can be shown as given: Beyond a general reference to the above-mentioned theoretical approaches, no specified learning theoretical explanations are found in the representation of the ontogenesis of particular mental functions. This is exemplified by the multi-layered transition processes of language acquisition: Coping with the various thematic learning problems that are raised in this connection, involves different kinds of operative learning principles, which are, at best, partially matched in traditional approaches. This is rarely noticed as a research requirement. The fatal practical consequence can be demonstrated in early childhood education: Recent German curricula for the academic professionalisation indicate a paradigmatic shift in their rejection of an “instructionist short circuit” between learning and teaching, which has hitherto informed customary professional practice in this field. In contrast to this, child development is described as a “co-constructive” process of “self-education”, thus focusing on the child’s own “actor perspective”. The programmatic level is, however, not really exceeded, since the psychological conceptual counterpart – viz. “learning” – is nowhere put in concrete terms. The new frame consequently loses much of its power as a guideline for practical innovation.

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Lernen Kinder (immer) trotz des Lehrers?

Artikel von Lorenz Huck in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Holzkamps subjektwissenschaftliche Theorie zum Lernen („Lernen“, 1995) ist oft als eine generelle Absage ans Lehren gelesen worden. In Auseinandersetzung mit Holzkamp bzw. in der Entwicklung ihres eigenen Ansatzes greift auch Frigga Haug diese Lesart auf („Lernverhältnisse“, 2003) und versucht zu zeigen „Was Lehrende Lernenden nutzen können“. Im vorliegenden Beitrag wird erörtert, unter welchen Umständen die Unterstützung eines Lehrers für Kinder hilfreich oder sogar notwendig sein kann, um Lernprobleme zu lösen. Dabei greift der Autor auf seine Erfahrung aus der lerntherapeutischen Arbeit mit Kindern zurück, die extreme Schwierigkeiten beim Erwerb der Kulturtechniken haben.

Summary: Are children learning (always) despite the teacher?

Holzkamp’s subject scientific conceptualization of learning (“Lernen”, 1995) has often been understood as a general rejection of teaching. Amongst others Frigga Haug addresses this topic discussing Holzkamp’s views. Developing her own approach she tries to show “How Teachers Can Be Useful for Students” (“Lernverhältnisse”, 2003). With reference to this debate, this article discusses, under which circumstances the support of teachers can be helpful or even necessary for children to solve learning problems. To illustrate his point of view, the author draws upon his experience in “integrative Lerntherapie” (a special education service for students with severe learning problems, “dyslexia” or “dyscalculia”).

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Fragmentierter Alltagsverstand und die Herausforderung „kritischer Lehre“

Artikel von Uwe Hirschfeld in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

„Kritische Lehre“ hat einen Beitrag zur Überwindung des von Gramsci als fragmentiert und widersprüchlich charakterisierten Alltagsverstandes zu leisten. Dieser sperrt sich gegen eine umfassende, auf die Totalität gesellschaftlicher Praxis bezogene Theorie. Als eine Möglichkeit der Bearbeitung dieser Widersprüche wird an das Projektstudium erinnert, dessen Ausgangspunkt die kritische Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit ist.

Summary: Fragmented everyday mind and challenges of critical teaching

“Critical teaching” tries to make a contribution to overcome the – according to Gramsci – fragmented and contradictory everyday mind. This everyday mind is blocking out a theoretically informed understanding of social praxis in its totality. Organizing learning processes in form of a “Projekstudium” (theoretically informed and practice oriented project studies), whose original starting point was the critical examination of reality, offers a possibility to work on these antagonisms.

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Lehren, Lernen, Erziehen: Ein Gespräch mit Gisela Ulmann und Morus Markard über Problemfelder und Erfahrungen in der Kritischen Psychologie

Artikel von Santiago Vollmer in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

In Holzkamps vorbereitenden Schriften zum Lernbuch finden sich einige aufschlussreiche und wenig zitierte Passagen zur Lehrlernproblematik. Diese sind Gegenstand des vorliegenden Gesprächs mit Gisela Ulmann und Morus Markard. Thematisiert werden u.a. die durchgehenden Hinweise auf ein kritisch rezipiertes und „positives“ Konzept von Erziehung bzw. von Lehren in Holzkamps Texten, die Frage der Lehrinteressen, die Begriffe Lernwiderstand, defensiv begründetes Lernen und Lehrwiderstand sowie das Verhältnis von Erziehungsförmigkeit und Formen des Lehrens.

Summary: Teaching, learning, educating: A conversation with Gisela Ulmann and Morus Markard on problem areas and experiences in Critical Psychology

Holzkamp’s writings in preparation of his book on learning (Lernen. Eine subjektwissenschaftliche Grundlegung, Frankfurt/M 1992) include several instructive, but rarely cited passages on the relationship between teaching/instruction and learning. These passages were the focus of an interview with Gisela Ulmann and Morus Markard, conducted by Santiago Vollmer. They discussed the recurring references to a critical consideration and, on the contrary, to a “positive” notion of education and teaching/instruction, the issue of possible motives of teaching (Lehrinteressen), concepts such as resistance to learning (Lernwiderstand), learning as a defensive strategy to maintain partial action potency (defensiv begründetes Lernen), and resistance to teaching (Lehrwiderstand), as well as different teaching methods in relation to the instructing character of education and teaching.

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Wie lehren, damit gelernt wird? Oder: Einheit von Forschung und Lehre

Artikel von Gisela Ulmann in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Die Autorin stellt ihre Lehrpraxis dar: Um ein Fach wie Psychologie zu vermitteln, stellte sie den Studierenden Thesenpapiere zur Diskussion vor. Die Diskussionen sollten – so die Annahme – das Verständnis psychologischer Theorien ermöglichen sowie zum Nachdenken über deren Anwendungsmöglichkeit führen. Eine Möglichkeit um zu überprüfen, inwieweit reflektiertes Lernen mit Lehre übereinstimmt, sah die Autorin darin, Studierende in Seminaren Protokolle schreiben zu lassen – statt Wissen in Klausuren abzufragen. Darin sieht sie auch eine Möglichkeit, Lehre inhaltlich zu evaluieren.

Summary: How can one teach, so that students learn? About the unity of research and teaching

The author depicts her own teaching practice: In order to impart expertise in a discipline such as psychology, she offers her students position papers to launch a discussion, assuming that such debate facilitates the comprehension of psychological theories and encourages critical reflections about their possible applications. One way to check whether reflected learning has concurred with teaching is to make students keep the minutes of a seminar instead of examining their knowledge by means of standardized tests. This can also be seen as an opportunity to evaluate the teacher’s didactic quality.

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Was heißt Aufklärung? Einwurf zu Frigga Haugs „Lernen lehren und Lehren lernen“

Artikel von Ute Osterkamp in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Anhand der Kritik Frigga Haugs am Lernkonzept von Klaus Holzkamp wird die Gefahr diskutiert, aneinander vorbeizureden und damit wenig zur weiteren Problemklärung beizutragen, wenn man die Aussagen anderer nicht aus ihrem jeweiligen Argumentationszusammenhang heraus zu begreifen sucht, sondern danach bemisst, wieweit man die eigenen Vorstellungen durch sie bestätigt oder in Frage gestellt sieht. Dies wird am Beispiel des unterschiedlichen Verständnisses von Aufklärung, d.h. der Frage diskutiert, wieweit diese sich auf andere bezieht oder als gemeinsames Projekt der Verständigung über die gesellschaftliche Wirklichkeit des jeweils eigenen Handelns gefasst wird.

Summary: What is enlightenment? Objection to Frigga Haugs “Learning teaching and teaching learning”

Frigga Haug’s critique of Klaus Holzkamp’s analysis of the conventional understanding of the relationship between teaching and learning in school takes centre stage in this commentary. It addresses the issue of the risk of talking past each other and thus contributing little clarification to the problem on hand if differing notions are not considered within the context in which they are developed but judged as to the degree they correspond to one’s own view of the problem or contradict it. One of the main reasons for Haug’s divergence from Holzkamp is seen as lying in her differing – theoretical and practical – concept of enlightenment.

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Lernen lehren und Lehren lernen

Artikel von Frigga Haug in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Der Essay nimmt an Holzkamp Anstoß, um ihn zu ehren. Der von ihm konzipierte Lehr-Lernkurzschluss vor allem und die darin beiseite gelegte Frage nach emanzipativem Lehren werden kritisch hinterfragt. Die Kritik folgt Holzkamp in vielen Details. Gegenstand von Kritik werden der Gebrauch von Sprache, die exemplarische Methode, das Herangehen an Wirklichkeit, die Bestimmung der Subjekte. Die Kritik ist aufhebend gemeint. Unter der Voraussetzung, dass Standpunkt und Perspektive von Holzkamp die gleichen sind wie die der kritisierenden Autorin, kann Kritik das holzkampsche Werk lebendig halten, gerade, indem es hinterfragt wird. Eine Reihe von Zweifeln an Holzkamps Denken schärfen das eigne Verfahren. Insofern zehrt die Arbeit besonders da von seinen Vorschlägen, wo sie sie verwirft.

Summary: Learning teaching and teaching learning

This essay takes offence at Holzkamp in order to honour him. Above all, the “teaching-learning short circuit” he proposed and the question concerning emancipatory teaching left out by this concept are critically analysed. However, the critique follows Holzkamp in many details. The objects of critique are Holzkamp’s use of language, his exemplary method, his way of dealing with reality, and the determination of subjects/students. The critique offered is meant as a retrieving critique (aufhebende Kritik). On the assumption that Holzkamp’s standpoint and perspective are similar to those of this critic, critique can keep Holzkamp’s work alive, precisely by interrogating it. A series of doubts regarding Holzkamp’s thought sharpens the critic’s own procedure. In this respect, the study is nourished by his suggestions, particularly in those places where it rejects them.

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