Wann ist (m)ein Kind normal? Oder: Wie Erziehungsratschläge Verwirrung stiften

Artikel von Klaus Weber in Forum Kritische Psychologie 45 (2002).

Download: FKP_45_Klaus_Weber

Zusammenfassung

Am Beispiel sowohl der Ratgeberliteratur für Eltern als auch der Lehrbücher für Klinische Psychologie wird die Frage nach dem Sinn des Normalitätsbegriffes diskutiert. Dabei wird gleichzeitig gezeigt, daß die gängigen Normalitätsvorstellungen im Alltags- wie im Wissenschaftsdiskurs dazu beitragen, erziehenden Personen nahezulegen, Kinder seien Objekte ihres erzieherischen Tuns und Ziel desselben sei die Herstellung von kindlicher Normalität. Die Widersprüche dieser Anforderungen werden kontrastiert mit der Alternative, das Verhältnis von Kindern und Erwachsenen als gemeinsamen Lernprozeß zu begreifen, in dem beide von ihren „eigenartigen“ Handlungs-, Denk- und Fühlweisen lernen können.

Summary: When is a (my) child normal? Or: On confusions through educational advice

Using pop psychology for parents as well as textbooks of clinical psychology as examples, the meaning of the concept of normalcy is scrutinised. Common notions of „being normal“, both in everyday and in scientific discourse, urge educating people to regard children as objects of their educational activities serving the purpose to produce normality in the infants. This tacit norm is confronted with an alternative position that views the relationships between children an adults as a setting for joint learning processes in which both sides can mutually benefit from their „characteristic“ ways of acting, thinking, and feeling.

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