Lernen im Kapitalismus – oder: Erfahrung macht (auch) blöd

Artikel von Morus Markard in Forum Kritische Psychologie 48 (2005).

Download: FKP_48_Morus_Markard

Zusammenfassung

Die auch in Frigga Haugs Behaviorismus-Rezeption durchschlagende Vorstellung, Menschen könnten unter dem Druck kapitalistischer Verhältnisse auf die Reaktionsweisen von Lurchen (Adorno) heruntergegebracht werden, wird kritisiert. Es werden operationale Schritte zum Reinterpretationskonzept der Kritischen Psychologie vorgeschlagen („Reinterpretationsporträt“). Vor dem Hintergrund des Konzepts der „Entwicklungsfigur“ als handlungsorientierter sozialer Selbstverständigung werden Alternativen zu Haugs Bestimmungen des Umgangs mit Erfahrungskrisen und Lehr-Lern-Beziehungen vorgeschlagen. Wesentlich ist dabei, dass Probleme nicht nur rekonstruiert, sondern auch praktisch gelöst werden sollen.

Summary: Learning in capitalism – or: experience can make stupid

Adorno’s idea that the pressure of capitalist conditions can force human individuals to react like amphibians, which seems to affect Frigga Haug’s reception of behaviourism, is criticized. Practical steps to operationalize the criticalpsychological concept of reinterpretation are proposed („portrait of reinterpretation“). Against the background of the concept of „Entwicklungsfigur“ (figure of development) – an action research informed concept of social self-understanding – alternatives to Haug’s concepts of tackling crises of experience and of teaching-learning relationships are proposed. The crucial point is that problems should not simply be reconstructed but also practically solved.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Online-Publikationen und getaggt als , . Fügen Sie den permalink zu Ihren Favoriten hinzu.

Kommentare sind geschlossen.