Kritik und Brechung der Gestalttherapie
Sylvia Siegel
Therapieansätze stehen in dem Widerspruch, auf der einen Seite Menschen bei der Bewältigung ihres Alltags zu unterstützen bzw. sie funktionstüchtig zu machen, aber dies zugleich in einem ‚menschenfeindlichen‘ gesellschaftlichen Kontext tun zu müssen, der in der Begrenztheit eines therapeutischen Settings nicht Gegenstand von Veränderung sein kann. Dieses Setting legt ein Denken und Verhandeln von (psychischen) Konflikten in der ‚Umittelbarkeit‘ nahe, um die gesellschaftlich vermittelten Probleme dennoch ‚bearbeitbar‘ zu machen.
Sylvia Siegel untersucht in ihrem Werk die Entwicklung der Gestalttherapie und wie von dieser die gesellschaftliche Vermitteltheit menschlicher Existenz thematisiert wird. Die Autorin, selbst Gestalttherapeutin, setzt sich mit der Frage auseinander, ob und wie eine Durchbrechung der ‚Unmittelbarkeit‘ in der Gestalttherapie möglich ist.
Das Buch ist im Argument Verlag (ISBN 978-3-88619-733-0) erschienen und kostet 23 €.