Entstehung und Verlauf des Projektes

Projekt »Theorie-Praxis-Konferenz«

Artikel von Monika Moll in Forum Kritische Psychologie 16 (1985).

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Zusammenfassung

Entstehung und Verlauf des Projekts »Reden und Schreiben über Praxis« werden dargestellt. Auf der 1. Konferenz trafen sich Kollegen aus Hochschule und Berufspraxis zum Erfahrungsaustausch über ihr Theorie-Praxis-Verständnis als Kritische Psychologen. Daraus entwickelte sich eine Art Leitfaden, mit dem verschiedene Aspekte psychologischer Berufspraxis darstellbar gemacht werden sollten. Die entstandenen »Praxis-Portraits« strukturierten die Arbeit der folgenden Konferenzen.

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»Der einzelne Mensch für sich hat das Wesen des Menschen nicht in sich«

Anmerkungen zu einer gängigen, aber korrekturbedürftigen Meinung über Inhalt und Stoßrichtung der 6. Feuerbachthese

Artikel von Peter Keiler in Forum Kritische Psychologie 16 (1985).

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Zusammenfassung

Man kann aus Marx’ »Thesen über Feuerbach« nur dann die richtigen Schlußfolgerungen für eine materialistische Psychologie ziehen, wenn man nicht bei Mutmaßungen und vorgefertigten Meinungen über Feuerbach stehenbleibt, sondern sich direkt mit dessen Auffassungen und ihrer unmittelbaren Rezeption durch Marx auseinandersetzt. Am Beispiel der 6. Feuerbach-These wird demonstriert, wie eine solche Auseinandersetzung nicht nur zu einem besseren Verständnis dessen führt, was Marx tatsächlich an Feuerbach kritisiert, sondern auch die Einsicht in den Sachverhalt ermöglicht, daß diese Kritik eine dialektische Aufhebung, d.h. zugleich auch positive Weiterentwicklung der Konzeptionen Feuerbachs ist.

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Marxismus — Feminismus — Frauenbewegung

Versuch einer Antwort auf Ute H.-Osterkamp in FKP 13

Artikel von Kornelia Hauser in Forum Kritische Psychologie 16 (1985).

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Zusammenfassung

Der Beitrag setzt sich mit U. Holzkamp-Osterkamps Ausführungen zu Frauenfragen auseinander. Er ist ein Plädoyer für einen feministischen Marxismus, der sich die Probleme nicht monokausal, punktförmig aneignet, sondern — wie Marx es in der Deutschen Ideologie vorführte — in Anordnungen und Überlagerungen. Die Autorin kommt zu dem Schluß, daß eın eingreifender Marxismus feministische Standpunkte ebenso bei sich haben muß, wie ein bewegender Feminismus die sozialistische Perspektive.

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Eine Rekonstruktion der Evolution der Deszendenzorganisation als Erscheinungsform sich entwickelnder geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung

Artikel von Paul Drechsel in Forum Kritische Psychologie 16 (1985).

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Zusammenfassung

Rekonstruktiv dargestellt wird die physische und soziale Evolution des Menschen nach dem Tier-Mensch-Übergang zu einem mit Nahwaffen jagenden egalitären, altruistischen und promisken Großgruppenverband. Nach 300.000 mit der Entwicklung von Fernwafffen zerfällt die Großgruppe in Kleingruppen und deren Erhalt auf Dauer wird zum zentralen Problem. Eine Lösung ist die Einführung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung sowie die damit verbundene immer eindeutigere Kontrolle der weiblichen Reproduktionsfähigkeit durch die Männer, woraus sich über Zwischenstufen die genealogischen Verwandtschaftsverhältnisse ergeben, zuerst matrilinear, zuletzt patrilinear. Als geronnene asymmetrische Machtverhältnisse erzeugen diese Ordnungen ihre differenten geschlechtsspezifischen psychischen Verhaltensdispositionen bis in heutige Ehe- und Familienbeziehungen.

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Forum Kritische Psychologie 16

Verwandsschaftssysteme
Geschlechterverhältnis
Theorie/Praxis

Inhalt

Editorial

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Ute H.-Osterkamp
Psychologisierung der Friedensfrage und »Supermacht-Theorie«

Paul Drechsel
Eine Rekonstruktion der Evolution der Deszendenzorganisation als Erscheinungsform sich entwickelnder geschlechtsspezifischer Arbeitsteilung

Diskussion

Kornelia Hauser
Marxismus — Feminismus — Frauenbewegung. Versuch einer Antwort auf Ute H.-Osterkamp in FKP 13

Peter Keiler
»Der einzelne Mensch für sich hat das Wesen des Menschen nicht in sich«. Anmerkungen zu einer gängigen, aber korrekturbedürftigen Meinung über Inhalt und Stoßrichtung der 6. Feuerbachthese

Projekt »Theorie-Praxis-Konferenz«

Referentenbeiträge der Arbeitsgruppe C8 des III. Internationalen Kongresses Kritische Psychologie, Marburg, 1984

Monika Moll
Entstehung und Verlauf des Projektes

Hartmut Böhm
Politisch-institutionelle Bedingung und Behinderung

Hannelore Vathke
Gründe und Funktion von Sprachlosigkeit in der Berufspraxis

Ole Dreier
Therapietheorie, Alltagstheorie der Therapie und Therapiepraxis

Werkstattpapiere

Niels Brouwer
Modellversuch Gesellschaftslehre: ein kritisch-psychologischer Ansatz

Werner Maschewsky
Zu einigen methodischen und methodologischen Defiziten der »main-stream«-Psychologie

Ute H.-Osterkamp
Heimliche Angst vor der Unabhängigkeit? Zur Diskussion um Dowlings »Cinderella-Komplex«

Ute H.-Osterkamp
Kontrollbedürfnis

Tagungsbericht

Erstes bundesweites Treffen arbeitsloser Psychologen am 12./13. Januar in Marburg

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Autorinnen und Autoren

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Psychologisierung der Friedensfrage und »Supermacht-Theorie«

Artikel von Ute Osterkamp in Forum Kritische Psychologie 16 (1985).

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Zusammenfassung

Die Gefahr der Psychologisierung der Friedensfrage wird anhand verschiedener psychologischer und psychologienaher Theorien dargestellt. Eine wesentliche Ursache dafür wird in der spontanen Tendenz gesehen, die oberflächliche Tolerierung der herrschenden (Aufrüstungs-)Politik durch die Bevölkerung mit deren wirklichen Wünschen und Interessen gleichzusetzen. Ein weiterer Grund für diese Psychologisierung besteht offensichtlich darin, daß durch sie der allgemeine Konsens mit der herrschenden Meinung bewahrt bleibt. Die Abstraktion von den realen ökonomischen und sozialen Interessen und den objektiven Bedingungen menschlichen Handelns, die alle Klassen- und Systemdifferenzen aus dem Blickfeld geraten läßt, ist auch Grundlage für die »Supermachttheorie«; diese gründet sich zugleich in einer bedrohtheitszentrierten, egozentrischen Wirklichkeitsverarbeitung, durch welche die Einsicht in die komplexen Zusammenhänge der Realität bewußt abgewehrt wird und alles »irrational« erscheint, was unmittelbar die eigene Situation gefährden könnte.

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