Menschenbild

Josef Held & Klaus Weber (Hg.)

(Wie) können die Einzelnen die »Gesellschaft« verändern? Ein Orientierungsrahmen ist das vorausgesetzte Menschenbild, das den Zusammenhang von Subjekt und Gesellschaft jeweils unterschiedlich deutet. Welche Fesseln werden spürbar, wenn wir verändernd handeln wollen? In welchem Verhältnis stehen Selbst- und Weltveränderung, subjektive Handlungs(ohn) macht und rasante Veränderung der Produktions- und Lebensweisen? Welche wissenschaftlichen Standpunkte inner- und außerhalb der Psychologie hindern uns daran, »Menschen« zu werden, wenn sie von der Unveränderbarkeit der Subjekte wie der Gesellschaft ausgehen?

Der Band Menschenbild sammelt Kritisch-psychologische Beiträge, die sich mit den verschiedenen Facetten des Blicks auf »den Menschen« befassen: Evolutionspsychologie, Genetik, feministische Theorie, Gesellschaft und Subjektivität.

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Psychotherapie, Depression und Emanzipation: Eine subjektwissenschaftliche Studie zur verhaltenstherapeutischen Praxis

Autorin: Leonie Knebel

Mit einem Vorwort von Morus Markard

Viele Psychotherapeut*innen schreiben ihrer Praxis eine Förderung von Selbstreflexion und selbstbestimmter Lebensführung zu, wohingegen Kritiker*innen eine Individualisierung und Verinnerlichung gesellschaftlicher Zwänge konstatieren. Ebenso umstritten ist, ob die Präsenz von Depressionen Folge einer pervertierten Emanzipation oder von selbstwertschädlichen Abhängigkeiten und Einschränkungen ist. Können und sollen Psychotherapien bei Depression Emanzipation fördern? Und wie lässt sich ein kritischer Anspruch in der Praxis der Verhaltenstherapie umsetzen, die traditionell als Anpassungsinstrument für fremdgesetzte Ziele angesehen wird? Dieses Buch versammelt eine Auswertung der interdisziplinären Literatur zu diesen Fragen und die Ergebnisse einer Interviewstudie mit Psychotherapeut*innen und Betroffenen, die von ihren Begegnungen, ihrer Arbeit sowie Klärungs- und Sorgeprozessen im Spannungsverhältnis von Selbstbestimmung, Einsamkeit, Solidarität und Abhängigkeit berichten. Daraus ergeben sich Anregungen für eine handlungstheoretische Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie bei Depression und Anforderungen für eine emanzipatorisch intendierte Psychotherapie.

Vorwort_Zusammenfassung_Inhalt

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Ferienuniversität Kritische Psychologie 2021

Die diesjährige Ferienuni Kritische Psychologie findet nur in sehr begrenztem Maß in Präsenz statt. Allerdings gibt es noch die Möglichkeit, sich kurzfristig zu den online stattfindenden Veranstaltungen anzumelden. Unter dem folgenden Link findet sich das Gesamtprogramm und am Ende eine aktualisierte Liste mit den Online-Einzelveranstaltungen und Anmeldungslinks:

https://2021.ferienuni.de/programm/

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Holzkamp übersetzen

Artikel von Santiago Vollmer in Forum Kritische Psychologie Neue Folge 3 (2021)

Verfügbar über: https://doi.org/10.58123/aliceopen-693-9

Zusammenfassung

Einen Text zu verstehen, gilt als wesentliche Voraussetzung seiner Übersetzung. Mehr als nur zu überlegen, wie das, was da gesagt wird, in der Zielsprache nachgesagt werden kann, sind die Art der Begründung, die Bezüge, die Intention, die Aktualität des Textes zu entschlüsseln, nachzuvollziehen. Es geht aber auch um die Wechselwirkung, in der der Text entstand, und um die Art und Weise, in der der Autor über den Text vermittelt wirkt. Ohne eine systematische Analyse zu entfalten, möchte ich mich in der folgenden Skizze diesem Übersetzungsansatz annähern – versuchsweise und auf Grundlage eigener Erfahrungen als Holzkamp-Übersetzer.

Translating Holzkamp

Abstract

Understanding a text is considered an essential prerequisite of its translation. It is not only a matter of considering how what has been written can be said in the target language, it is also important to decipher and comprehend the references, the intention, the topicality of the text. It is also about the circumstances in which the text was written and the way in which the author acts through the text. Without unfolding a systematic analysis, I would like to approximate this translation approach in the following sketch – tentatively and based on my own experiences as a Holzkamp translator.

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Subjekttheoretische Konvergenzen von Kritischer Psychologie und der »Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit«

Artikel von Boris Friele in Forum Kritische Psychologie Neue Folge 3 (2021)

Verfügbar über: https://doi.org/10.58123/aliceopen-693-8

Zusammenfassung

Die Theorie zur »Lebensweltorientierung in der Sozialen Arbeit« (LWO) und die »Kritische Psychologie« werden hinsichtlich möglicher Bezugsebenen untersucht. Es wird argumentiert, dass der Subjektbegriff der Kritischen Psychologie in die LWO eingeschrieben ist. Die LWO gewönne insbesondere durch die Integration des subjektwissenschaftlichen Konzepts des dynamischen Unbewussten an theoretischer Substanz. Ferner seien durch die Aufnahme von Holzkamps Begriff der »alltäglichen Lebensführung« bestimmte theoretische Probleme der LWO auflösbar. Abschließend wird darauf eingegangen, inwiefern das metatheoretische Selbstverständnis der LWO von professionstheoretischen und fachpolitischen Zielen getragen ist und die Möglichkeiten einer Verhältnisbestimmung zur Kritischen Psychologie an die Grenzen unterschiedlicher Gegenstandsbereiche stoßen.

Subject-theoretical convergences of Critical Psychology and the “lifeworld orientation in social work”

Abstract

The theory of “lifeworld orientation in social work” (LWO) and “Critical Psychology” are examined with regard to possible levels of reference. It is argued that the subject concept of Critical Psychology is inscribed in the LWO. In particular, the LWO would gain theoretical substance through the integration of Critical Psychology’s concept of the dynamic unconscious. Furthermore, certain theoretical problems of the LWO could be resolved by the inclusion of Holzkamp’s concept of the “everyday conduct of life”. Finally, it is discussed to what extent the metatheoretical self-understanding of the LWO is motivated by professional-theoretical and professional-political goals and how the possibilities of defining a relationship to Critical Psychology come up against the limits of different subject areas.

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Grounded-Theory-Methodologie und Kritische Psychologie

Eine Diskussion

Zwischen Günter Mey, Katrin Reimer-Gordinskaya, Fiona Kalkstein, Michael Zander & Marc Dietrich in Forum Kritische Psychologie Neue Folge 3 (2021)

Verfügbar über: https://doi.org/10.58123/aliceopen-693-7

Zusammenfassung

In der Diskussion werden Verbindungslinien und Unterschiede zwischen Kritischer Psychologie und Grounded-Theory-Methodologie ausgelotet. Im Vordergrund stehen dabei handlungstheoretische und methodologische Fragen.

Grounded Theory Methodology and Critical Psychology – A conversation

Abstract

In the discussion, connecting lines and contrasts between Critical Psychology and Grounded Theory Methodology will be explored. The focus is on questions of action theory and methodology.

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Affektive Komplexität in rechten Kontexten

Methodologische Impulse

Artikel von Florian Spissinger und Julia Leser in Forum Kritische Psychologie Neue Folge 3 (2021)

Verfügbar über: https://doi.org/10.58123/aliceopen-693-6

Zusammenfassung

Die Erforschung rechter Kontexte bestimmt seit Langem ein distanzierender Blick auf ›rechte Emotionalität‹: Feindselige Rhetorik treffe auf verführbare Bevölkerungsgruppen. Der Beitrag schlägt vor, sich auf die affektive Komplexität vor Ort einzulassen, um die gegenwärtige Anziehungskraft rechter Politik zu analysieren. Ausgehend von affektsensiblen Beobachtungen bei AfD-Wahlkampfveranstaltungen bietet der Beitrag methodologische Anregungen aus Ethnografie und Affekttheorie für die zukünftige Forschung.

Abstract

Affective Complexity in Right-Wing Contexts – Methodological Impulses Research in right-wing contexts has long been characterized by a distancing gaze on ›right-wing emotionality‹, linking hostile rhetorics with a seducible population. This article suggests embracing the affective complexity on site to analyze the current attraction of right-wing politics. Based on affect-sensitive observations at AfD campaign events, the article offers methodological inspirations from ethnography and affect theory for future research.

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