Wie lehren, damit gelernt wird? Oder: Einheit von Forschung und Lehre

Artikel von Gisela Ulmann in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Die Autorin stellt ihre Lehrpraxis dar: Um ein Fach wie Psychologie zu vermitteln, stellte sie den Studierenden Thesenpapiere zur Diskussion vor. Die Diskussionen sollten – so die Annahme – das Verständnis psychologischer Theorien ermöglichen sowie zum Nachdenken über deren Anwendungsmöglichkeit führen. Eine Möglichkeit um zu überprüfen, inwieweit reflektiertes Lernen mit Lehre übereinstimmt, sah die Autorin darin, Studierende in Seminaren Protokolle schreiben zu lassen – statt Wissen in Klausuren abzufragen. Darin sieht sie auch eine Möglichkeit, Lehre inhaltlich zu evaluieren.

Summary: How can one teach, so that students learn? About the unity of research and teaching

The author depicts her own teaching practice: In order to impart expertise in a discipline such as psychology, she offers her students position papers to launch a discussion, assuming that such debate facilitates the comprehension of psychological theories and encourages critical reflections about their possible applications. One way to check whether reflected learning has concurred with teaching is to make students keep the minutes of a seminar instead of examining their knowledge by means of standardized tests. This can also be seen as an opportunity to evaluate the teacher’s didactic quality.

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Was heißt Aufklärung? Einwurf zu Frigga Haugs „Lernen lehren und Lehren lernen“

Artikel von Ute Osterkamp in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Anhand der Kritik Frigga Haugs am Lernkonzept von Klaus Holzkamp wird die Gefahr diskutiert, aneinander vorbeizureden und damit wenig zur weiteren Problemklärung beizutragen, wenn man die Aussagen anderer nicht aus ihrem jeweiligen Argumentationszusammenhang heraus zu begreifen sucht, sondern danach bemisst, wieweit man die eigenen Vorstellungen durch sie bestätigt oder in Frage gestellt sieht. Dies wird am Beispiel des unterschiedlichen Verständnisses von Aufklärung, d.h. der Frage diskutiert, wieweit diese sich auf andere bezieht oder als gemeinsames Projekt der Verständigung über die gesellschaftliche Wirklichkeit des jeweils eigenen Handelns gefasst wird.

Summary: What is enlightenment? Objection to Frigga Haugs “Learning teaching and teaching learning”

Frigga Haug’s critique of Klaus Holzkamp’s analysis of the conventional understanding of the relationship between teaching and learning in school takes centre stage in this commentary. It addresses the issue of the risk of talking past each other and thus contributing little clarification to the problem on hand if differing notions are not considered within the context in which they are developed but judged as to the degree they correspond to one’s own view of the problem or contradict it. One of the main reasons for Haug’s divergence from Holzkamp is seen as lying in her differing – theoretical and practical – concept of enlightenment.

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Lernen lehren und Lehren lernen

Artikel von Frigga Haug in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

Der Essay nimmt an Holzkamp Anstoß, um ihn zu ehren. Der von ihm konzipierte Lehr-Lernkurzschluss vor allem und die darin beiseite gelegte Frage nach emanzipativem Lehren werden kritisch hinterfragt. Die Kritik folgt Holzkamp in vielen Details. Gegenstand von Kritik werden der Gebrauch von Sprache, die exemplarische Methode, das Herangehen an Wirklichkeit, die Bestimmung der Subjekte. Die Kritik ist aufhebend gemeint. Unter der Voraussetzung, dass Standpunkt und Perspektive von Holzkamp die gleichen sind wie die der kritisierenden Autorin, kann Kritik das holzkampsche Werk lebendig halten, gerade, indem es hinterfragt wird. Eine Reihe von Zweifeln an Holzkamps Denken schärfen das eigne Verfahren. Insofern zehrt die Arbeit besonders da von seinen Vorschlägen, wo sie sie verwirft.

Summary: Learning teaching and teaching learning

This essay takes offence at Holzkamp in order to honour him. Above all, the “teaching-learning short circuit” he proposed and the question concerning emancipatory teaching left out by this concept are critically analysed. However, the critique follows Holzkamp in many details. The objects of critique are Holzkamp’s use of language, his exemplary method, his way of dealing with reality, and the determination of subjects/students. The critique offered is meant as a retrieving critique (aufhebende Kritik). On the assumption that Holzkamp’s standpoint and perspective are similar to those of this critic, critique can keep Holzkamp’s work alive, precisely by interrogating it. A series of doubts regarding Holzkamp’s thought sharpens the critic’s own procedure. In this respect, the study is nourished by his suggestions, particularly in those places where it rejects them.

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Piaget verstehen – und re-interpretieren

Artikel von Gisela Ulmann in Forum Kritische Psychologie 57 (2013).

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Zusammenfassung

„Ich bin kein Psychologe. Ich bin Erkenntnistheoretiker.“ Dies sagt Piaget in einem Interview mit Bringuier, in dem er auch zustimmt, im allgemeinen falsch verstanden zu werden. Um ihn besser zu verstehen, werden hier seine Forschungen werkbiographisch dargestellt. Im Anschluss werden Daten Piagets im Rahmen von Holzkamps ontogenetischen Kategorien re-interpretiert, und es wird gezeigt, inwiefern Piagets Annahmen zur Dynamik der Entwicklung die Subjektivität des Menschen vernachlässigen.

Summary: Understanding and reinterpreting Piaget

“I am not a psychologist. I am an epistemologist”, Piaget once declared to Bringuier in an interview, admitting that he was generally misperceived. In order to understand him better, his research work is biographically unfolded. Following this, Piaget’s data are reinterpreted within the framework of Holzkamp’s ontogenetic categories. It is shown that Piaget’s hypotheses regarding the developmental dynamics fail to recognize human subjectivity.

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Kritische Psychologie und Kulturhistorische Schule – Implikationen für die Entwicklungsförderung

Veröffentlicht in: Forum Wissenschaft (2013), Ausgabe 4/2013, Thema: Kritische Psychologie – work in progress. Verfügbar über: Uwe Gerkens in Forum Wissenschaft 2013

Uwe Gerkens

Die kritische Psychologie hat eine Vorläuferin in der kulturhistorischen Schule, die in der jungen Sowjetunion entstand. Uwe Gerkens beleuchtet die Beziehungen zwischen diesen beiden Ansätzen in ihrer Relevanz für Fragen der Entwicklungsförderung. Lesen extern fortsetzen →

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Erzieht euch doch selbst! Kritische Psychologie und Erziehung

Veröffentlicht in: Forum Wissenschaft (2013), Ausgabe 4/2013, Thema: Kritische Psychologie – work in progress. Verfügbar über: Karimi Niggemann in Forum Wissenschaft 2013

Felicitas Karimi & Janek Niggemann

Erziehung, kindliche Entwicklung und pädagogische Autorität werden seit einigen Jahren verstärkt diskutiert. In populären und in wissenschaftlichen Diskursen treffen unterschiedliche, oft auch widersprüchliche Theorien zu kindlicher Entwicklung, Ursachen und Lösungsmöglichkeiten von Erziehungskonflikten aufeinander. Zugleich sind viele Erkenntnisse und Fortschritte linker Psychologie- und Erziehungskritik heute unbekannt oder diskreditiert, nicht selten, weil einige ihrer Vertreter_innen ihre vormals kritischen Konzepte selbst neoliberal umgearbeitet und politisch das Lager gewechselt haben. Felicitas Karimi und Janek Niggemann stellen Zusammenhänge von Kritischer Psychologie und Erziehung dar. Lesen extern fortsetzen →

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Gerechtigkeit für Opfer rassistischer Gewalt – Juristische Verfahren als Weg der Anerkennung

Veröffentlicht in: Forum Wissenschaft (2013), Ausgabe 4/2013, Thema: Kritische Psychologie – work in progress. Verfügbar über: Gesa Köbberling in Forum Wissenschaft 2013

Gesa Köbberling

Mit dem Münchener „NSU-Prozess“ ist rassistische Gewalt wieder verstärkt in den öffentlichen Fokus gerückt. In der Debatte geht es nicht nur um die mutmaßlichen Täter und ihr engeres Umfeld, sondern auch um ein gesellschaftliches Klima, das den „Rassismus der Mitte“ ebenso umfasst wie strukturelle Diskriminierungen, die das Handeln von Behörden und Institutionen beeinflussen – nicht zuletzt bei Polizei und Justiz. Damit konfrontiert sind vor allem die Opfer und die sie unterstützenden Beratungsstellen. Dennoch kann der Weg zum Gericht sinnvoll sein, wie Gesa Köbberling begründet – kann damit doch die Anerkennung der Opfer unterstützt werden. Lesen extern fortsetzen →

 

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Prekarität & Solidarität – Subjektwissenschaftliche Handlungsforschung zwischen theoretischem Anspruch und praktischer Umsetzung

Veröffentlicht in: Forum Wissenschaft (2013), Ausgabe 4/2013, Thema: Kritische Psychologie – work in progress. Verfügbar über: Jan Aleith in Forum Wissenschaft 2013

Jan Aleith (unter Mitarbeit von Oliver Barf)

Dass Menschen ihre Situation als unverfügbar erleben, ist ein zentraler Ansatzpunkt subjektwissenschaftlicher Handlungsforschung. Wege aufzuzeigen und auszuprobieren, sich die – jeweils eigene – Situation verfügbar zu machen, ist ihr letztendliches Ziel. Wie Jan Aleith (unter Mitarbeit von Oliver Barf) berichtet, gilt das auch für das von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte und von Morus Markard beratend unterstützte Forschungsprojekt „Prekarität & Solidarität“. Lesen extern fortsetzen →

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Praxisforschung in der Sozialen Arbeit

Veröffentlicht in: Forum Wissenschaft (2013), Ausgabe 4/2013, Thema: Kritische Psychologie – work in progress. Verfügbar über: Ulrike Eichinger in Forum Wissenschaft 2013

Ulrike Eichinger

Die Wissenschaft der Sozialen Arbeit ist ein Möglichkeitsraum für eine emanzipatorisch orientierte Praxis. Ihre Grundlage sind Handlungstheorien Sozialer Arbeit, aber auch Ansätze aus interdisziplinären Arbeitszusammenhängen. Die Kritische Psychologie ist seit Jahrzehnten eine theoretische Dialogpartnerin der Sozialen Arbeit.1 Ulrike Eichinger stellt anhand des qualitativen Forschungsprojekts „Die Rahmenbedingungen Sozialer Arbeit aus der Beschäftigtenperspektive“ vor, wie sich Praxisforschung Sozialer Arbeit auf kritisch-psychologischer Grundlage konkretisieren lässt. Lesen extern fortsetzen →

1 Vgl. Ulrike Eichinger, Klaus Weber (Hg.) 2012: Soziale Arbeit. Texte Kritische Psychologie. Bd. 3, Hamburg.

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