Forum Kritische Psychologie 48

Lernverhältnisse: Kategoriale, theoretische und methodische Probleme des Lernens und Lehrens

Inhalt

Editorial

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Ulrike Behrens
Empirische Fragen beim Lösen des „Rätsels Lernen“

Lorenz Huck
Möglichkeiten und Behinderungen kooperativen Lernens. Anmerkungen zu Frigga Haugs „Lernverhältnissen“

Christina Kaindl
Lernverhältnisse im Neoliberalismus. Teil I: Eine Auseinandersetzung mit Frigga Haugs Kritik an Holzkamps Theorie zu Lernen – symptomal gelesen

Ines Langemeyer
Klaus Holzkamps „subjektwissenschaftliche Grundlegung“ des Lernens und Frigga Haugs Untersuchung von „Lernverhältnissen“ im Spiegel des heutigen Imperativs zur Eigenverantwortung

Morus Markard
Lernen im Kapitalismus – oder: Erfahrung macht (auch) blöd

Gisela Ulmann
Werden Menschen massenhaft konditioniert? Zur Relevanz behavioristischer und subjektwissenschaftlicher Kategorien für die (Re-) Interpretation empirischer Daten zum Lernen

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Kategoriale, theoretische und empirische Probleme bei der Erforschung des Lernens“:
Dokumentation des Colloquiums, das die Gesellschaft für Subjektwissenschaftliche Forschung und Praxis anlässlich des Buches von Frigga Haug „Lernverhältnisse – Selbstbewegungen und Selbstblockierungen“ am 24. April 2004 veranstaltet hat

  • Morus Markard
    Eröffnung
  • Frigga Haug
    Zum Anliegen des Buches. Und einige wenige Anmerkungen zu den verschickten Referaten
  • Diskussion
    (von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern überarbeitetes bzw. autorisiertes Transkript)
    Mit Beiträgen von Ulrike Behrens, Melinda Dancs, Frigga Haug, Lorenz Huck, Christina Kaindl, Ines Langemeyer, Wolfgang Maiers, Morus Markard, Elène Misbach, Gisela Ulmann, Catharina Schmalstieg, Lars Vogelsang

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Autorinnen und Autoren

Rubrik: Neuerscheinungen | Tags:

Forum Kritische Psychologie 47

Begreifende Gesellschaftserkenntnis und Subjektivität
Möglichkeitsverallgemeinerung und Idealtypus
Disziplinarmacht und gewerkschaftliche Bildungsarbeit

Inhalt

Editorial

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Forschungsgruppe Lebensführung
Zum Verhältnis von Selbsterkenntnis, Weltwissen und Handlungsfähigkeit in der Subjektwissenschaft

Paul Stenner
Emotionale Dimensionen des Rechts

Frigga Haug
Zum Zusammenhang von Erfahrung und Theorie in subjektwissenschaftlicher Forschung

Morten Nissen
Das Subjekt der Kritik

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Katrin Reimer
Die methodologische Bedeutung von Max Webers „Idealtypus“ für subjektwissenschaftliche Forschung

Frigga Haug, Wolfgang Fritz Haug, Wolfgang Küttler
Idealtypus

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Olaf Petersen
Ausfaltung und Verfeinerung der Disziplinarmacht im Management – Erfahrungsbericht aus einer internationalen Unternehmensberatung

Ralf Brodesser
Zwischen Befreiung und Begrenzung. Zur gewerkschaftlichen Bildungsdiskussion aus gramscianischer/subjektwissenschaftlicher Perspektive

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Autorinnen und Autoren

Rubrik: Neuerscheinungen | Tags:

Zwischen Befreiung und Begrenzung. Zur gewerkschaftlichen Bildungsdiskussion aus gramscianischer/subjektwissenschaftlicher Perspektive

Artikel von Ralf Brodesser in Forum Kritische Psychologie 47 (2004).

Download: FKP_47_Olaf_Brodesser

Zusammenfassung

Aus gramscianisch-subjektwissenschaftlicher Perspektive wird anhand ausgewählter Materialien des gewerkschaftlichen Bildungsdiskurses gezeigt, wie Subjekte einerseits emanzipatorisch gestärkt, andererseits neoliberal marktförmig begrenzt werden. Diese Analyse wird eingeordnet in den neoliberalen Umbau der Gesellschaft und der Hegemoniefähigkeit des Blocks der Neuen Mitte. Im Anschluss an die Materialstudie wird eine emanzipatorische Lernperspektive für gewerkschaftliche Bildungsarbeit skizziert. Im Zentrum stehen Holzkamps Perspektive der „verallgemeinerten Handlungsfähigkeit“ sowie Gramscis Theorem des Kohärentarbeitens des Alltagsverstandes. Demnach müsste gewerkschaftliche Bildungsarbeit an Alltagsproblemen ansetzten, Widersprüche kollektiv herausarbeiten und damit die Durchdringung der Verhältnisse fördern; dies jedoch nicht nur kognitiv, sondern als Einheit von Erkenntnis und Praxis.

Summary: The Subject in Union Training: Between Freedom and Borders

Using selected materials from the union discourse on training and an approach based on Gramsci and subject science concepts, the author shows how subjects are, on the one hand, reinforced in their emancipatory aspirations while, on the other hand, they are aligned with neo-liberal market forces. The analysis offered can be located within the neo-liberal restructuring of society and the capability of hegemony shown by the Neue Mitte block. After discussing the material, an emancipatory learning perspective for union training work is outlined, taking as a key point of reference Holzkamp’s notion of „generalized agency“ and Gramsci’s theory of how we make everyday experience coherent. In line with these ideas, educational work by the unions needs to start with everyday problems, collectively establish the contradictions and, in this way, promote a penetrative understanding of relations – not purely cognitively, but in the unity of theory and practice.

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Ausfaltung und Verfeinerung der Disziplinarmacht im Management – Erfahrungsbericht aus einer internationalen Unternehmensberatung

Artikel von Olaf Petersen in Forum Kritische Psychologie 47 (2004).

Download: FKP_47_Olaf_Petersen

Zusammenfassung

In den aktuellen Debatten über „neue Formen der Arbeit“ wird ein gewandeltes Verhältnis von Autonomie und Heteronomie diskutiert. Die bisher in den Arbeitswissenschaften übliche Entgegensetzung von (Handlungs-)Autonomie und (Fremd-)Kontrolle scheint v.a. in den hoch qualifizierten Bereichen nicht mehr als stimmig. Vielmehr handelt es sich um einen neuartigen organisationalen Machtzugriff auf das Subjekt, der einerseits Autonomie einräumt, andererseits diese aber an Fremdkontrolle koppelt, indem er dem Subjekt neue Formen der Selbstdisziplinierung abverlangt. Zu dieser Diskussion leistet der Autor einen Beitrag, indem er persönliche Erfahrungen aus einem halbjährigen Praktikum bei einer Unternehmens­beratung vor kritisch-psychologischem Hintergrund reflektiert. Leitend ist hierbei die Frage des erlebten machtvollen Zugriffs auf seine Person, dem er mit Hilfe der Machtanalytik Foucaults nachgeht.

Summary: How management’s power to discipline is expanded and refined – a report of personal experience in an international business consultancy

The current debates on „new forms of work“ include discussion over the changing relation between autonomy and heteronomy. It seems as if the previously accepted dichotomy between autonomy (of agency) and control (by others) no longer applies, especially in areas with highly-qualified personnel. Instead, organisations have evolved a new way of exercising power over the subject which, on the one hand, is granted autonomy but, on the other, is linked to external controls, demanding new forms of self-discipline. The author offers his own contribution to this debate, drawing on his personal experience during a six-month internship with a business consultancy, and placing this in the context of Critical Psychology’s concepts. The key question here is how he experienced the exercise of power from his own perspective – a question he investigates with the help of Foucault’s writings on power.

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Idealtypus

Artikel von Frigga Haug, Wolfgang Fritz Haug und Wolfgang Küttler in Forum Kritische Psychologie 47 (2004).

Download: FKP_47_Frigga_Haug_Wolfgang_Fritz_Haug_Wolfgang_Küttler

Zusammenfassung

Der Bericht zum Idealtypus diskutiert Max Webers Begriffsvorschlag als eine Form, Marx zu beerben und im gleichen Zug zu entpolitisieren. Die AutorInnen verweisen auf den philosphischen Hintergrund von Webers Begrifflichkeit, deren wesentliche die Vorstellung der Welt als ungeordnetes Chaos ist, das nicht begriffen werden kann. Er zieht daraus den Schluss, die Ordnung selbst theoretisch zu konstruieren, die auf diese Weise der Wirklichkeit stets äußerlich bleibt. Es wird gezeigt, wie Webers Ideen herrschenden Werten verpflichtet sind, auch und gerade, wenn sie werturteilsfrei zu sein scheinen. Sein Werturteilspostulat bringt ihn dazu, Marx wegen seines politischen Engagements zu verdammen, bzw. ihn nur als ebenfalls rein theortisch Konstruierenden aufzuheben. Der Artikel ist eine gekürzte Version eines Stichworts aus dem Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus, Band 6.1., der zeitgleich erscheint.

Summary: Ideal Type

The essay on Ideal Type discusses Max Weber´ proposed concept as a form of inheriting Marx and at the same time depoliticizing him. The authors show the philosophical background of Weber´s term with his tacit assumption of the world as chaos, and reality not graspable – it is this which leads him to construct order himself theoretically but, in doing so, creates a theory inevitably outside the reality it supposedly encompasses. The link between Weber´s ideas and dominating values are discussed, especially against the background of his claim to be working with non-value judgements – a stance culminating in his condemnation of Marx for his political commitment. The article is a shortened version of an entry of the Historical Critical Dictionary of Marxism, Vol. 6.1 in print. It is documented in the context of Katrin Reimer`s discussing possible advantages of Weber`s methodology for Critical Psychology.

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Die methodologische Bedeutung von Max Webers „Idealtypus“ für subjektwissenschaftliche Forschung

Artikel von Katrin Reimer in Forum Kritische Psychologie 47 (2004).

Download: FKP_47_Katrin_Reimer

Zusammenfassung

Der von Weber begründete individualwissenschaftliche Ansatz wird daraufhin geprüft, ob er methodologische Leitlinien für Bedeutungsanalysen im Rahmen subjektwissenschaftlicher Forschung bereitstellt. Als handlungstheoretische Ansätze gehen beide von der methodischen Problemstellung aus, Begriffe bzw. Theorien in einem Aussage- und Verallgemeinerungsmodus zu bilden, der jenseits des Dualismus von Idiographie und Nomothetik angesiedelt ist. Einige der gegenstandsbezogenen und methodischen Überlegungen Webers geben Impulse für eine Weiterentwicklung subjektwissenschaftlicher Methodik.

Summary: A comparative analysis of methodologies in subject science and Max Weber’s sociology

This paper examines how far Weber’s approach to founding sociology in human agency can be adopted as a methodological guideline in subject science research. As action theories, they both pose the question of how theories can be developed and generalised beyond the dualism of idiographic and nomothetic sciences. The author concludes that methodological development in subject science can indeed benefit from some material and methodological aspects of Weber’s thinking.

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Das Subjekt der Kritik

Artikel von Morten Nissen in Forum Kritische Psychologie 47 (2004).

Download: FKP_47_Morten_Nissen

Zusammenfassung

In der Kritischen Psychologie als Subjektwissenschaft sind die Begriffe Kritik und Subjektivität inhaltlich eng verknüpft; sie denkt das Subjekt als ontologisch vorgeordnet bzw. universell und zugleich als widersprüchlich konstituiert durch umgestaltende und zugleich formierende Praxis von Kritik und Selbstkritik — als Subjektivierung. Letztere wird analysiert als produktives Paradox: das Subjekt konstituiert sich weder innerhalb noch außerhalb der Ideologie, sondern in einer ständigen Bewegung zwischen diesen Polen. Diese Bewegung wird gefasst als Teilhabe an Gesellschaftsprozessen, die eingreift durch Ausübung von Macht. Das Konzept wendet sich gegen das postmoderne Gegenbild, dem gemäß das Subjekt fragmentiert und dispers ist, und ermöglicht es u.a., Makarenkos Erziehungsarbeit in der frühen Sowjetunion für gegenwärtige Sozialarbeit zu reinterpretieren

Summary: The Subject of Critique

In Critical Psychology as a subject science, there is close link between the content of the terms critique and subjectivity; it conceives of the subject as ontologically existent and universal yet, at the same time, as constituted contradictively by the practice of critique and self-criticism, a process of simultaneous rearranging and shaping – as subjectification. The latter is analysed as a productive paradox: the subject constitutes itself neither inside nor outside ideology, but in a constant movement between these poles. This movement is grasped as participation in societal processes via the exercise of power. This concept takes a stance against the contrary post-modern image, where the subject is viewed as fragmentary and disperse, and facilitates, for example, a rereading of Makarenko’s work in education in the early Soviet Union for its relevance to present social work.

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Zum Zusammenhang von Erfahrung und Theorie in subjektwissenschaftlicher Forschung

Artikel von Frigga Haug in Forum Kritische Psychologie 47 (2004).

Download: FKP_47_Frigga_Haug

Zusammenfassung

Rückblickend auf die unterschiedlichen Problematiken, in denen sich die Frage nach dem Verhältnis von Alltag, Einzelfall, Erfahrung und Theorie, Begriff, Erkenntnis stellt, beginnt der Text mit einer Diskussion des Subjekts als Knotenpunkt von Unterwerfung und Emanzipationsanspruch. Die Schwierigkeit, dass Erfahrung selbst herrschaftsdurchsetzt ist und daher nicht ohne Umstände als genuiner Ausgangspunkt von Erkenntnis genommen werden kann und doch von daher theoretische Aussagen allein praktisch wirksam werden, wird diskutiert an Texten von Marx, von Gramsci, von Holzkamp. Das Erfahrungsproblem wird entziffert als ein Erkenntnis- und ein Alltagsproblem, als Anspruch an Selbstveränderung. In diesem Zusammenhang werden Ausschnitte aus einem Projekt zum Zusammenhang von Lernen/Nichtlernen und Erfahrung dargestellt und diskutiert. Im Ergebnis wird als Forschungsthese herausgearbeitet, dass wichtigstes Lernziel die Fähigkeit sei, sich selbst zu widersprechen.

Summary: On the connectedness between experience and theory in subject-science research

Starting from the various issues that question the relationship between everyday life and individual case, experience and theory, ideas and knowledge, this paper debates the Subject as the location of both submission and emancipative aspirations. Using examples taken from Marx, Gramsci and Holzkamp, the author considers the implications of our experience itself being directed by dominant structures, with the consequence that this cannot then merely be taken as a genuine starting point for insights without any further qualification and yet is the only location where theoretical concerns can be realised in practice. – The problem of experience is read as a problem of knowledge and everyday life, as an aspiration to self-change. In this context, extracts are presented and discussed from a project investigating the link between learning / not learning and experience. The paper concludes by establishing the hypothesis for further research that the key learning goal has to be the ability to contradict oneself.

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Emotionale Dimensionen des Rechts

Artikel von Paul Stenner in Forum Kritische Psychologie 47 (2004).

Download: FKP_47_Paul_Stenner

Zusammenfassung

Durch eine Untersuchung der Beziehung zwischen Emotionen und (moralischen und gesetzlichen) Rechten wird in diesem Artikel veranschaulicht, wie emotionale Erfahrungen und Ausdrucksmöglichkeiten durch die lokale moralische Anordnung einer Gemeinschaft geformt werden. Ein Abschnitt aus Fontanes „Effi Briest“ wird herangezogen, um zwei Formen emotionaler Regulation zu unterscheiden, die als ‚gute Position‘ und ‚schlechte Position‘ bezeichnet werden. Im Anschluss werden zwei unterschiedliche Quellen des moralischen Rechts behandelt: Die tiefgründige Emotion und die normative Anordnung, die Emotionen transzendiert. Dies eröffnet eine neuartige Perspektive auf die Dynamik zwischen gesetzlichem und moralischem Recht, die entweder synchronisiert oder unabgestimmt sein können. Diese Dynamik wird durch ein politisches Beispiel aus dem „English Enclosure Movement“ illustriert, in dem das Recht in die ‚schlechte Position‘ gerückt wird. Dieses Beispiel verdeutlicht, dass Prozesse radikalen sozialen Wandels die Neuordnung derjenigen moralischen Emotionen erfordern, die mit der Erfahrung von Rechtsverletzungen in der ‚guten Position‘ einhergehen.

Summary: Emotional dimensions of rights

Through an exploration of the relationship between emotions and rights (both moral and legal), this paper illustrates the extent to which emotional experience and expression are patterned by the local moral order of a community. An extract from Fontane’s ‚Effi Briest‘ is used to distinguish the form of emotion regulation typical of what are called the ‚good position‘ and the ‚bad position‘. Two distinct sources of moral right are then identified. The first source is deep emotion, whilst the second source is a normative order which transcends emotion. This enables a fresh observation of the dynamic between legal right and moral right, which can either be synchronised or misaligned. This dynamic is illustrated with a political example from the English Enclosure Movement, in which law is placed in the ‚bad position‘. This example indicates that processes of radical social challenge involve the marshalling of those moral emotions which occur with the experience of violated right in the ‚good position‘.

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Zum Verhältnis von Selbsterkenntnis, Weltwissen und Handlungsfähigkeit in der Subjektwissenschaft

Artikel der Forschungsgruppe Lebensführung in Forum Kritische Psychologie 47 (2004).

Download: FKP_47_Forschungsgruppe_Lebensführung

Zusammenfassung

Es geht in diesem Artikel um das Verhältnis von subjektiver Welterfahrung und gesellschaftlich vorgegebenen Weltdeutungen. Insbesondere wenden wir uns gegen die Vorstellung, Kritische Psychologie sei durch gesellschaftstheoretische Ansätze zu ergänzen, die ihrerseits keinen Begriff von der Vermittlung zwischen Subjektivität und Gesellschaftlichkeit der Individuen haben. Begreifende, d.h. Eingreifen ermöglichende Gesellschafterkenntnis bedeutet, den Zusammenhang von Bedingungen, Bedeutungen und Begründungen gegen die vielfältigen Formen seiner Verdrängung auf den Begriff zu bringen. Die Wahrnehmung dieses Zusammenhangs impliziert sowohl die Erkenntnis der gesellschaftlichen Vermitteltheit allen Verhaltens als auch der Einbezogenheit eigenen Handelns in bestehende Machtverhältnisse sowie der sich daraus ergebenden subjektiven Handlungsnotwendigkeiten. Die „kritische“ Aufgabe ist somit, die Formen und Strategien bewusst zu machen, mit denen diese Erkenntnisse auf gesellschaftlicher/gesellschaftswissenschaftlicher wie individueller/psychologischer Ebene verhindert und/oder abgewehrt werden.

Summary: Understanding societal knowledge – on the connection between self-awareness, knowledge of the world, and agency in subject science

This paper is concerned with the relationship between our own subjective experience of the world and the societal pre-given interpretation of the world. In particular, a stand is taken against the notion that Critical Psychology is to be supplemented by social theory approaches that themselves contain no concept of how subjectivity and individual societability are mediated. – If social science considering is understanding the subjective need to dispose over the conditions of one´s own life then it has to analyse the relation between societal conditions, the social interpretations of these conditions and an individual´s reasons for adopting or rejecting them. Only when one has a notion of the fundamental unity of these three dimension can we grasp what the factual dissolution of this unity under given conditons subjectively means. Grasping the subjective meaning of this unity is identical with exposing the manifold ways of how the insights both into the mediatedness of all behaviour and into our own entanglement is suppressed/repressed – in order to ward off any recognition of the subjective necessity and responsibility for changing given conditions.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,