Das versteckte Geschlecht. Zur geschlechtskonturierenden Wirkung gebräuchlicher Arbeitsbegriffe

Artikel von Isolde Albrecht in Forum Kritische Psychologie 49 (2006).

Download: FKP_49_Isolde_Albrecht

Zusammenfassung

Am Beispiel der nachhaltig reproduzierten Affinität von Gender und funktionsteiligen Arbeitsinhalten wird erörtert, welche Rolle die Sprache bei der Verstetigung bzw. Überwindung traditioneller sozialer Identitätszuschreibung spielt. Methodische Grundlage ist die (v.a. durch Wygotski bekannte) psycholinguistische Theorie der Kulturhistorischen Schule, die Sprache als historisch entstandenes Mittel des Kommunizierens und Denkens mit tiefgehender kognitiver und emotiv-motivationaler Wirkung begreift. Nach einem Aufriss sozialgeschichtlicher Entwicklungslinien werden semantische und logische Strukturen geschlechtlich konnotierter Berufskategorien erörtert und deren psychologische Wirkung beleuchtet. Die Analyse zweier aktueller Berufsbilder (SozialarbeiterIn und MaschinenbauingenieurIn) weist schließlich auf, wie durch unreflektierten Gebrauch gängiger technischer und sozialer Tätigkeitsbegriffe tradierte geschlechtliche Persönlichkeitsstereotype reproduziert werden, was alleine über die konventionelle Anwendung von Semantik und Syntax funktioniert, unabhängig vom grammatikalischen Geschlecht der Berufsbezeichnungen.

Summary: Hidden Gender. How Commonly Used Occupational Terms Form Gender Concepts

Taking the division of labour with its lasting affinity between gender and certain professions as an example, the role of language in perpetuating or overcoming traditional social identity formation is discussed. Methodologically the study is based on the psycholinguistic theory of the Cultural-historical School (associated primarily with Vygotski) which interprets language as a historically developed means of communication and thinking with far-reaching cognitive and emotional-motivational effects. Following a brief outline of the socio-historical developments, the semantic and logical structures of gendered professional categories and their psychological effects are scrutinized. The analysis of the current perception of two professions – social worker and mechanical engineer – demonstrates how unreflected use of common terms for technical and social occupations helps to reproduce traditional gender stereotypes. This is accomplished simply by the conventional semantic and syntactical usage of the professional denotations independent of their grammatical gender.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,

„Der Große Graben“ – Ideologietheorie, Geschlechterverhältnisse und Psychologie

Artikel von Catharina Schmalstieg in Forum Kritische Psychologie 49 (2006).

Download: FKP_49_Catharina_Schmalstieg

Zusammenfassung

Der Beitrag diskutiert die Bedeutung einer Theorie des Ideologischen und die Relevanz einer Theorie der Geschlechterverhältnisse für psychologische Fragestellungen. Um die Bedeutung von Ideologie aus psychologischer Sicht genauer bestimmen zu können, d.h. ideologische Bedeutungsproduktion in subjektwissenschaftliche Analysen einbeziehen zu können und über die bloße Formel von „gesellschaftlich nahegelegten Denk- und Handlungsweisen“ hinauszukommen, schlägt die Autorin vor, die Analysen des Projekt Ideologie-Theorie (PIT, W.F. Haug et al.) psychologisch als Bedingungs-Bedeutungs-Analysen aufzufassen. Die vom PIT herausgearbeiteten herrschaftsförmigen Kompetenz/Inkompetenzformen, in denen sich ideologische Handlungsfähigkeit entwickelt, werden als „Strukturseite“ restriktiver Handlungsfähigkeit interpretiert. Vor diesem Hintergrund werden Resultate der Arbeit des Projekts Frauenformen (F. Haug et al.) zu Sexualisierungsprozessen skizziert und in ihrer bedeutungsanalytischen Relevanz für kritisch-psychologische Arbeiten diskutiert. Geltungsüberschreitungen wie auch Verbindungslinien werden aufgezeigt und Vermittlungsebenen benannt, auf denen eine Theoretisierung der Geschlechterverhältnisse aus Sicht der Kritischen Psychologie noch zu leisten ist.

Summary: Ideology, Gender Relations and Psychology

The article reflects on how psychology needs to relate to a theory of the ideological and discusses the relevance of a theory of gender relations for a psychological perspective. The relevance of a conceptualisation of ideology for a critical psychological perspective is discussed on the grounds of the theory on ideology introduced by the Projekt Ideologie-Theorie (PIT, W.F. Haug et al.). The concepts „subjection“ and „competence/incompetence forms“ being the basis for ideological action potency are interpreted by the author as the socio-analytical counterpart, the „structural side“, of what Holzkamp calls „restricted action potency“. For the process of subject science research the project’s works are interpreted as analyses of the connection of societal relations and (ideological) representations/significance. On the grounds of this interpretation the studies on the „forms of femininity“ (F. Haug et al.), focussing on the processes of sexualisation in this article, are introduced briefly and discussed in respect to their relevance for a Critical Psychology. The field of application/questions of validity are discussed and dimensions on which a theory of gender can be integrated into Critical Psychology are shown.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,

Wer braucht Erziehung?

Veröffentlicht in: UTOPIE kreativ, H. 187 (Mai 2006), S. 438-448. Verfügbar über: Morus Markard in Utopie 2006

Morus Markard

Erziehung ist wieder in aller Munde, Gegenstand vielfältiger Erörterungen. Die massenmediale Präsenz des Themas – die RTL-Serie »Super-Nanny«, ein »Zeit-Dossier«, ein Ende 2004 erschienenes Sonderheft von »Psychologie heute« – zeugt davon ebenso wie die systematisch betriebene Verbreitung von Erziehungstechniken wie »STEP« (Training for effective Parenting) oder »Triple P« (Positive Parenting Program). Wie das Engagement für »anti-autoritäre Erziehung« (Ende der sechziger Jahre) und die Gegenbewegung »Mut zur Erziehung« in den 80er Jahren verweist auch die gegenwärtige – das Erziehungsproblem fokussierende – Debatte auf eine gesellschaftliche Problemlage. Sie scheint mir darin zu bestehen, dass die propagierten »Chancen« der so genannten Individualisierung ein angesichts der »Risiken«, die die neoliberale Entfesselung des »Marktes« mit sich bringen, grosso modo leeres Versprechen sind, dass die (mehr oder weniger) freie Entwicklung einiger mit der strukturellen Behinderung vieler einhergeht, dass traditionelle Wertvorstellungen wie etwa die, dass Fleiß sich lohne, materiell nicht unterfüttert sind, dass aber trotzdem Kinder zu nützlichen Gesellschaftsmitgliedern gemacht werden sollen, dass sie trotzdem nicht resignieren, fleißig sein, nicht gewalttätig werden, nicht aus dem Ruder laufen sollen – also in einer Gesellschaft, deren Krise jedem und jeder ins Gesicht schlägt, eine Orientierung kriegen sollen, die den gewünschten Verhaltensweisen förderlich ist. Lesen extern fortsetzen →

Rubrik: Online-Publikationen | Tags:

Kategoriale, theoretische und empirische Probleme bei der Erforschung des Lernens

Dokumentation des Colloquiums, das die Gesellschaft für Subjektwissenschaftliche Forschung und Praxis anlässlich des Buches von Frigga Haug „Lernverhältnisse – Selbstbewegungen und Selbstblockierungen“ am 24. April 2004 veranstaltet hat, in Forum Kritische Psychologie 48 (2005).

Mit Beiträgen von:

Download: FKP_48_Frigga_Haug_et_al

Frigga Haug: Zum Anliegen des Buches. Und einige wenige Anmerkungen zu den verschickten Referaten

Frigga Haug skizziert das Anliegen des Buches und ihr eignes Interesse am Lernen autobiographisch. In Auseinandersetzung mit Holzkamp und teilweise mit den vorliegenden Referaten werden die Begriffsbestimmung von Lernen, die Frage der Kategorien, die Rolle der Beispiele, der empirische Zugang, der Umgang mit Theorien, das Verhältnis zum Ideologischen, das Lehrlernen und der Widerspruch diskutiert.

Frigga Haug: About the intention of the book. And a few comments on the submitted papers

Frigga Haug gives an autobiographical account for her concern with learning and the idea of her book on learning relations. Dealing with Holzkamp’s view and in part with the conference papers, she discusses the conceptualisation of learning, the issue of categories, the role of examples, the empirical approach to research and the attitude towards theories, the relation to the ideological, the interweaving of teaching and learning, and the role of contradictions.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: , , , , , , , , , , , ,

Werden Menschen massenhaft konditioniert? Zur Relevanz behavioristischer und subjektwissenschaftlicher Kategorien für die (Re-) Interpretation empirischer Daten zum Lernen

Artikel von Gisela Ulmann in Forum Kritische Psychologie 48 (2005).

Download: FKP_48_Gisela_Ulmann

Zusammenfassung

Es geht hier darum, die Kritik, die Frigga Haug in ihrem Buch „Lernverhältnisse“ an der subjektwissenschaftlichen Lernkonzeption Klaus Holzkamps übt, auf ihre Berechtigung hin zu untersuchen und sowohl diese Kritik als auch die vorgetragene Alternative begründet zurückzuweisen.

Summary: Are human beings subjected to conditioning procedures? On the significance of behaviourist and subject scientific concepts to the (re-) interpretation of empirical data about learning

The objective of this paper is to test the legitimacy of Frigga Haug’s critique of Klaus Holzkamp’s subject scientific conceptualisation of learning and to repudiate both the critical analysis and its conclusions.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,

Lernen im Kapitalismus – oder: Erfahrung macht (auch) blöd

Artikel von Morus Markard in Forum Kritische Psychologie 48 (2005).

Download: FKP_48_Morus_Markard

Zusammenfassung

Die auch in Frigga Haugs Behaviorismus-Rezeption durchschlagende Vorstellung, Menschen könnten unter dem Druck kapitalistischer Verhältnisse auf die Reaktionsweisen von Lurchen (Adorno) heruntergegebracht werden, wird kritisiert. Es werden operationale Schritte zum Reinterpretationskonzept der Kritischen Psychologie vorgeschlagen („Reinterpretationsporträt“). Vor dem Hintergrund des Konzepts der „Entwicklungsfigur“ als handlungsorientierter sozialer Selbstverständigung werden Alternativen zu Haugs Bestimmungen des Umgangs mit Erfahrungskrisen und Lehr-Lern-Beziehungen vorgeschlagen. Wesentlich ist dabei, dass Probleme nicht nur rekonstruiert, sondern auch praktisch gelöst werden sollen.

Summary: Learning in capitalism – or: experience can make stupid

Adorno’s idea that the pressure of capitalist conditions can force human individuals to react like amphibians, which seems to affect Frigga Haug’s reception of behaviourism, is criticized. Practical steps to operationalize the criticalpsychological concept of reinterpretation are proposed („portrait of reinterpretation“). Against the background of the concept of „Entwicklungsfigur“ (figure of development) – an action research informed concept of social self-understanding – alternatives to Haug’s concepts of tackling crises of experience and of teaching-learning relationships are proposed. The crucial point is that problems should not simply be reconstructed but also practically solved.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,

Klaus Holzkamps „subjektwissenschaftliche Grundlegung“ des Lernens und Frigga Haugs Untersuchung von „Lernverhältnissen“ im Spiegel des heutigen Imperativs zur Eigenverantwortung

Artikel von Ines Langemeyer in Forum Kritische Psychologie 48 (2005).

Download: FKP_48_Ines_Langemeyer

Zusammenfassung

Klaus Holzkamps „subjektwissenschaftliche Grundlegung“ des Lernens und Frigga Haugs Untersuchung von „Lernverhältnissen“ eröffnen beide einen Zugang zum Lernsubjekt, der vielfach in der Psychologie und in den Erziehungswissenschaften vernachlässigt wurde. Die Frage nach dem Subjekt hat jedoch an Bedeutung gewonnen, seitdem in der Arbeit wie in der Bildung Subjektivität zu einer positiven Größe umgewertet wird. Im Hinblick auf die zunehmend abverlangte Eigenverantwortung in der Bildung wird in diesem Artikel der Gehalt der lerntheoretischen Ansätze von Holzkamp und Haug auf die Probe gestellt. Es wird danach gefragt, welche Widersprüche, Konflikte und Problematiken im selbstgesteuerten Lernen aufgezeigt und analysiert werden können. Vor diesem Hintergrund erscheinen etliche Kritikpunkte von Haug an Holzkamp berechtigt und ihr Ansatz zunächst als eine sinnvolle Alternative für eine subjektwissenschaftliche Lernforschung. Die Erinnerungsarbeit zum Lernen und die Lerntagebuchforschung, die sie selbst als Alternative vorstellt, konzentrieren sich jedoch allein auf Momente der Selbstblockierung und lassen die Lernverhältnisse außen vor, so dass unklar bleibt, welche Ressourcen und Voraussetzungen nötig wären, um sich lernend von Selbst- und Fremdbehinderungen zu befreien.

Summary: Klaus Holzkamp’s „subject scientific foundation“ of learning and Frigga Haug’s enquiry of „relations of learning“ as seen by the imperative of taking responsibility for oneself

Klaus Holzkamp’s „subject scientific foundation“ of learning and Frigga Haug’s enquiry of „relations of learning“ offer a profound understanding of the learning subject which has mostly been ignored by psychology and the educational sciences. However, the question of the subject has become more and more important ever since subjectivity has been converted into a positive value at work and in education. With regard to the imperative of taking responsibility for one’s own education, the substance of Holzkamp’s and Haug’s theories is put to the test. The question is how they can grasp and analyse contradictions, conflicts and problems of self-controled learning activities. Against this background major aspects of Haug’s critique of Holzkamp seem justified, and at first glance her own approach offers as an alternative. However, her „memory work“-approach to learning and her studies of learning diaries are restricted to moments of selfobstruction and neglect societal relations of learning. Thus the necessary resources and prerequisites to free oneself by way of learning from any kind of self-/obstruction remain unclear.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,

Lernverhältnisse im Neoliberalismus. Teil I: Eine Auseinandersetzung mit Frigga Haugs Kritik an Holzkamps Theorie zu Lernen – symptomal gelesen

Artikel von Christina Kaindl in Forum Kritische Psychologie 48 (2005).

Download: FKP_48_Christina_Kaindl

Zusammenfassung

Der Beitrag diskutiert Frigga Haugs Rezeption der Holzkampschen Lerntheorie und untersucht, in wie weit ihre – gegen Holzkamp gewendeten – Fragen gewinnbringend mit kritisch-psychologischen Begriffen zu reformulieren sind und inwieweit ihre Kritik an Grundlagen Kritischer Psychologie vorbei argumentiert. Zentral sind hier Fragen des Lehrens, des Verhältnisses von Theorie, Empirie und Kategorien, und die Rolle normativer und politischer Kritik im Rahmen einer Psychologie vom Standpunkt des Subjekts. Im zweiten Teil im nächsten Heft werden die Fragen ideologischer Vergesellschaftung und der Aktualisierung von Holzkamps Schulanalysen auf neoliberale Verhältnisse hin analysiert werden.

Summary: Learning relations in neo-liberalism. Part I: Discussion of Frigga Haug’s critique of Holzkamp’s theory of learning Lernen – „symptomal“ read

At issue is Frigga Haug’s understanding of Holzkamp’s theory of learning: Can her questions profitably be reformulated in critical-psychological terms or does her critical argumentation rather miss basics of Critical Psychology? In the centre of interest are questions of teaching, of the relationship between theory, empirical data and categories, and of the function of normative and political critique within a psychology from the standpoint of the subject. The second part of this paper (coming out in the following issue of FKP) will be devoted to analysing matters of ideological societalisation and to updating Holzkamp’s analyses of the school system with respect to neoliberal conditions.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,

Möglichkeiten und Behinderungen kooperativen Lernens. Anmerkungen zu Frigga Haugs „Lernverhältnissen“

Artikel von Lorenz Huck in Forum Kritische Psychologie 48 (2005).

Download: FKP_48_Lorenz_Huck

Zusammenfassung

Der Beitrag befasst sich mit Frigga Haugs „Lernverhältnissen“, vorrangig mit ihrer Konzeption des Lehrens: Ihre Annahme, Lehrende könnten die Erfahrung Lernender „in die Krise führen“, weist Lehrenden eine gnostisch privilegierte Position zu, die individuell durch das Anlegen eines „Inventarverzeichnisses“ (Gramsci) der eigenen Erfahrung erreicht werden soll. Diese Annahme wird (u.a. aufgrund von Erfahrungen (aus der „Forschungsgruppe Lebensführung“) problematisiert.

Summary: Prospects of and impediments to cooperative learning. Remarks on Frigga Haug’s book „Lernverhältnisse“

The paper deals primarily with Frigga Haug’s conceptualisation of teaching: Her assumption that teachers are capable of „carrying“ the experiences of learners „into crisis“ assigns an epistemologically priviliged position to teachers which is said to be individually achieved by setting up an „inventory“ (Gramsci) of one’s own experience. Drawing upon the work of the „Life Conduct Research Group“, this assumption is questioned.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,

Empirische Fragen beim Lösen des „Rätsels Lernen“

Artikel von Ulrike Behrens in Forum Kritische Psychologie 48 (2005).

Download: FKP_48_Ulrike_Behrens

Zusammenfassung

Berichtet wird über die Vorgehensweise und über zentrale Ergebnisse eines explorativen Forschungsprojekts zur subjektiven Konstruktion des Lernens („Lernen im subjektiven Begründungszusammenhang“). Für den Beitrag werden die im Rahmen Kollektiver Erinnerungsarbeit von den am Projekt teilnehmenden SchülerInnen verfassten Erinnerungsszenen zum Lernen nochmals untersucht. Im Mittelpunkt des Beitrages steht die kritische Frage der Freiwilligkeit und die Funktion des Lehrens beim Lernen. Beide werden anhand des empirischen Materials aus dem Projekt einerseits sowie in Auseinandersetzung mit Holzkamps „Lernen“ und Haugs „Lernverhältnissen“ andererseits diskutiert. Lernen findet demnach zunächst als originäre Aktivität des lernenden Subjekts statt. Die widersprüchliche Bedeutung dieser Sichtweise für das Lehren wird aufgezeigt. Als dritte Dimension werden Aspekte von biographisch angeeigneten subjektiven Konstruktionen des Lernens (quasi lernbezogenen Selbstkonzepten) eingeführt, die sich strukturierend auf die eigene Wahrnehmung von Lernmöglichkeiten auswirken. Abschließend wird dieselbe Argumentation auf die Praxis subjektwissenschaftlicher Forschung bezogen, die hierfür als spezifisches (Lehr-) Lernarrangement interpretiert wird. Der Beitrag schließt mit dem Vorschlag, aus der Perspektive des Berufsaspektes von Forschung Widersprüche subjektwissenschaftlichen Forschens unter den aktuellen wissenschaftsorganisatorischen Bedingungen diskutierbar zu machen.

Summary: Solving the „mystery of learning“: empirical questions

The article informs about methods and central results of a research project exploring the subjective construction of learning. Scenes of recollections of learning that were written by participating pupils as part of a Collective Memory Work are reviewed. The issues of voluntariness and of the role of teaching in learning processes are brought into focus, drawing on empirical material from the project on the one hand and considering Holzkamp’s „Lernen“ and Haug’s „Lernverhältnisse“ on the other hand. According to these sources, learning has to be regarded as a primal activity of the learning subject in the first place. The contradictory significance of this view to teaching is pointed out. As a third aspect biographically acquired subjective constructions of learning (learningrelated self concepts, as it were) are introduced, which have a structuring effect on how an individual comes to realize his or her learning possibilities. Finally, the same argument is applied to the practice of subject-scientific research, which for that purpose is viewed as a specific arrangement of (teaching and) learning. The article concludes by suggesting a discussion of the professional side of subject-scientific research, especially its contradictions under the circumstances of the current organization of science.

Rubrik: Online-Publikationen | Tags: ,